Antifaschismus in Zeiten von AfD und Djihadismus

Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

Freitag, 4. Oktober 2019, 19.30 Uhr, Friedrichshafen

Die Blaue Blume, Fallenbrunnen 12/1

Eine Veranstaltung von Die Blaue Blume e.V.

Der Vortrag beschäftigt sich mit aktuellen Aufgaben und Problemen des Antifaschismus. Im Vordergrund steht die Frage, wie umzugehen ist mit der Barbarei sich immer größerer Popularität erfreuender Menschenfeindlichkeit. Sei es Antisemitismus, Ressentiment gegen Muslim*innen, Antifeminismus, Rassismus, verwurzelt in der deutschen Gesellschaft. Sei es von Nazis, Islamisten oder Linkreaktionären. Sei es durch neue Polizeiaufgabengesetze, rassistische und gewalttätige Mobs, rechtsterroristische Anschläge oder Zustimmung zu tödlichen Abschiebungen in der Mitte der Gesellschaft. Wie sind diese (und andere) Herausforderungen zu bewältigen, wenn ein Minimum an Menschenwürde nicht mehr selbstverständlich scheint und die Barbarei um sich greift?

Seit fünf Jahren explodieren Dumpfbackentum und Gewalt. 2014 skandierten erstmals seit 1945 wieder Massenaufmärsche in Deutschland „Tod den Juden!“ Organisiert wurden sie von Islamisten, Nazis und Linksreaktionären, deren antisemitischer Hass gegen Israel sie zusehends zusammenführt. Weltweit häufen sich djihadistische Terroranschläge auf jüdische Einrichtungen, auf Symbole von Religionskritik, Meinungs- und Redefreiheit und auf Menschen, die einfach nur ihr Leben genießen oder feiern wollen.
Doch damit nicht genug. Schon bald nach dem kurzlebigen „Sommermärchen“ von 2015 offenbarte sich im kollektiven Herbeiphantasieren einer angeblichen „Flüchtlingskrise“ eine tief sitzende Menschenfeindlichkeit großer Teile der deutschen Mehrheitsbevölkerung. Kaschiert wird sie mit der Floskel, „wir“ könnten ja schließlich „nicht alle aufnehmen“. Ein rassistischer und gewalttätiger Mob agiert gegen Geflüchtete und wirkliche oder eingebildete MuslimInnen. Die AfD rückt immer weiter nach rechts und nimmt protofaschistische Züge an. Sie verliert deswegen nicht etwa an Zustimmung, sondern treibt die anderen Parteien vor sich her. Das funktioniert, weil auch deren Basis zu nicht geringen Teilen anfällig für derlei “Gedankengut“ ist. Die konformistisch rebellierenden Marktwirtschaftsinsassen, die ihre Identität aus der „ehrlichen Arbeit“ beziehen, wähnen sich von dunklen Bösewichten bedroht. Nicht nur dort, wo ihre vermeintlichen Heilsbringer bereits regieren, wie in Polen oder Ungarn, wird Rechtsstaatlichkeit immer unverfrorener unterhöhlt. Darauf verweisen u.a. die in Deutschland geplanten Polizeiaufgabengesetze. Weiterlesen

AntiBa – der Barbarei entgegentreten

Antifaschismus in Zeiten von AfD und Djihadismus

Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

Dienstag, 1. Oktober 2019, 19.00 Uhr, Paderborn

Infoladen Paderborn, Leostraße 75

Eine Veranstaltung von Antifa Paderborn – Kritik & Praxis, Falken Paderborn und Bdp Infoladen Paderborn


Seit fünf Jahren explodieren Dumpfbackentum und Gewalt. 2014 skandierten erstmals seit 1945 wieder Massenaufmärsche in Deutschland „Tod den Juden!“ Organisiert wurden sie von Islamisten, Nazis und Linksreaktionären, deren antisemitischer Hass gegen Israel sie zusehends zusammenführt. Weltweit häufen sich djihadistische Terroranschläge auf jüdische Einrichtungen, auf Symbole von Religionskritik, Meinungs- und Redefreiheit und auf Menschen, die einfach nur ihr Leben genießen oder feiern wollen.
Doch damit nicht genug. Schon bald nach dem kurzlebigen „Sommermärchen“ von 2015 offenbarte sich im kollektiven Herbeiphantasieren einer angeblichen „Flüchtlingskrise“ eine tief sitzende Menschenfeindlichkeit großer Teile der deutschen Mehrheitsbevölkerung. Kaschiert wird sie mit der Floskel, „wir“ könnten ja schließlich „nicht alle aufnehmen“. Ein rassistischer und gewalttätiger Mob agiert gegen Geflüchtete und wirkliche oder eingebildete MuslimInnen. Die AfD rückt immer weiter nach rechts und nimmt protofaschistische Züge an. Sie verliert deswegen nicht etwa an Zustimmung, sondern treibt die anderen Parteien vor sich her. Das funktioniert, weil auch deren Basis zu nicht geringen Teilen anfällig für derlei “Gedankengut“ ist. Die konformistisch rebellierenden Marktwirtschaftsinsassen, die ihre Identität aus der „ehrlichen Arbeit“ beziehen, wähnen sich von dunklen Bösewichten bedroht. Nicht nur dort, wo ihre vermeintlichen Heilsbringer bereits regieren, wie in Polen oder Ungarn, wird Rechtsstaatlichkeit immer unverfrorener unterhöhlt. Darauf verweisen u.a. die in Deutschland geplanten Polizeiaufgabengesetze. Weiterlesen

Antimuslimisches Ressentiment und linke Versäumnisse in der Islamdebatte

von Lothar Galow-Bergemann

Leicht gekürzte Version eines Beitrags in Modulator 06/07|19, Freies Radio für Stuttgart

Der Text ist mittlerweile unter dem Titel Islamkritik oder Ressentiment? und versehen mit einem kurzen redaktionellen Vorspann online in der Jungle World erschienen.

Der Glaube, Antisemitismus sei im wesentlichen ein Phänomen der Vergangenheit, während „die Juden von heute“ doch eigentlich die Muslime seien, ist weit verbreitet. Doch wer ihm anhängt, hat nicht die Bohne vom Antisemitismus verstanden. Niemand unterstellt den Muslimen, sie seien die Herrscher des Geldes und regierten die Finanzsphäre. Niemand unterstellt ihnen, dass sie mittels geheimer Netzwerke im Verborgenen das Schicksal der Menschen leiten. Aber wer Antisemitismus lediglich für so etwas wie ein Vorurteil oder eine Unterart von Rassismus hält, muss zwangsläufig zu völlig absurden Schlüssen kommen.

Die Rede von „den Muslimen als den Juden von heute“ leistet obendrein auch keinen brauchbaren Beitrag zur Erklärung des weit verbreiteten Ressentiments gegen Muslime. Der Begriff des antimuslimischen Ressentiments ist treffender als der des antimuslimischen Rassismus. Denn in dieses Ressentiment gehen Phänomene ein, die mit Rassismus nicht oder nur sehr unzureichend beschreibbar sind, der Begriff „Rassismus“ kann in diesem Zusammenhang sogar verharmlosen. Weiterlesen

AntiBa – der Barbarei entgegentreten

Antifaschismus in Zeiten von AfD und Djihadismus

Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

Freitag, 31. Mai 2019, 19.00 Uhr, Kempten                                                            Doors: 18 Uhr, Beginn: 19 Uhr
@react!OR, Frühling Str. 17, 87439 Kempten

Seit fünf Jahren explodieren Dumpfbackentum und Gewalt. 2014 skandierten erstmals seit 1945 wieder Massenaufmärsche in Deutschland „Tod den Juden!“ Organisiert wurden sie von Islamisten, Nazis und Linksreaktionären, deren antisemitischer Hass gegen Israel sie zusehends zusammenführt. Weltweit häufen sich djihadistische Terroranschläge auf jüdische Einrichtungen, auf Symbole von Religionskritik, Meinungs- und Redefreiheit und auf Menschen, die einfach nur ihr Leben genießen oder feiern wollen.

Doch damit nicht genug. Schon bald nach dem kurzlebigen „Sommermärchen“ von 2015 offenbarte sich im kollektiven Herbeiphantasieren einer angeblichen „Flüchtlingskrise“ eine tief sitzende Menschenfeindlichkeit großer Teile der deutschen Mehrheitsbevölkerung. Kaschiert wird sie mit der Floskel, „wir“ könnten ja schließlich „nicht alle aufnehmen“. Ein rassistischer und gewalttätiger Mob agiert gegen Geflüchtete und wirkliche oder eingebildete MuslimInnen. Die AfD rückt immer weiter nach rechts und nimmt protofaschistische Züge an. Sie verliert deswegen nicht etwa an Zustimmung, sondern treibt die anderen Parteien vor sich her. Das funktioniert, weil auch deren Basis zu nicht geringen Teilen anfällig für derlei “Gedankengut“ ist. Weiterlesen

Höhere Mächte, Unterwerfung und Emanzipation

Anmerkungen zur Islamdebatte und der Aktualität von Religionskritik in Zeiten der Krise

Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

Dienstag, 7. Mai 2019, 19.00 Uhr, Aurich                                                                KVHS, Haus A, Oldersumer Straße 65-73, 26605 Aurich

Eine Veranstaltung der Kreisvolkshochschule Aurich

Der Glaube an das Walten höherer Mächte will auch nach drei Jahrhunderten Aufklärung nicht vergehen. In Krisenzeiten, wo Unsicherheit und Zukunftsängste um sich greifen, hat er erst recht Konjunktur. Religion und Religiosität erlangen ungeahntes gesellschaftliches Gewicht. Das gilt nicht nur, aber vor allem für den Islam und die Kontroverse um ihn. Weiterlesen

Audio: Iran – Israel – Deutschland

Antisemitismus, Außenhandel und Atomprogramm

Buchvorstellung und Vortrag von Stephan Grigat

gehalten am 13. März 2019 in Stuttgart auf einer Veranstaltung  der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Region Stuttgart e.V.

– Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung des Referenten –

Der heutige Iran, Israel und Deutschland sind auf eine merkwürdige Weise miteinander verbunden. Eine entscheidende Rolle spielen dabei Geschichte und Gegenwart des Antisemitismus. Der Band erhebt Einspruch gegen die gängige Darstellung des iranischen Regimes und fragt nach den besonderen Beziehungen, die Deutschland als „Rechtsnachfolger des Dritten Reiches“ zur antisemitischen Diktatur im Iran einerseits und zum jüdischen Staat andererseits unterhält. Das Regime der Ajatollahs wird ebenso vor dem Hintergrund der Erfahrung des Nationalsozialismus analysiert wie die deutsche Iran-Politik und die israelischen Reaktionen auf das iranische Atomprogramm. In dem Vortrag wird zudem auf die aktuelle Situation nach der Aufkündigung des Atomabkommens durch die US-Administration eingegangen. Weiterlesen

Audio: AntiBa – der Barbarei entgegentreten

Antifaschismus in Zeiten von AfD und Djihadismus

Vortrag von Lothar Galow-Bergemann

gehalten am 25. Januar 2019 in Hameln

Seit fünf Jahren explodieren Dumpfbackentum und Gewalt. 2014 skandierten erstmals seit 1945 wieder Massenaufmärsche in Deutschland „Tod den Juden!“ Organisiert wurden sie von Islamisten, Nazis und Linksreaktionären, deren antisemitischer Hass gegen Israel sie zusehends zusammenführt. Weltweit häufen sich djihadistische Terroranschläge auf jüdische Einrichtungen, auf Symbole von Religionskritik, Meinungs- und Redefreiheit und auf Menschen, die einfach nur ihr Leben genießen oder feiern wollen.

Doch damit nicht genug. Schon bald nach dem kurzlebigen „Sommermärchen“ von 2015 offenbarte sich im kollektiven Herbeiphantasieren einer angeblichen „Flüchtlingskrise“ eine tief sitzende Menschenfeindlichkeit großer Teile der deutschen Mehrheitsbevölkerung. Kaschiert wird sie mit der Floskel, „wir“ könnten ja schließlich „nicht alle aufnehmen“. Ein rassistischer und gewalttätiger Mob agiert gegen Geflüchtete und wirkliche oder eingebildete MuslimInnen. Die AfD rückt immer weiter nach rechts und nimmt protofaschistische Züge an. Sie verliert deswegen nicht etwa an Zustimmung, sondern treibt die anderen Parteien vor sich her. Das funktioniert, weil auch deren Basis zu nicht geringen Teilen anfällig für derlei “Gedankengut“ ist. Weiterlesen

Religionskritik, Diskriminierung und Emanzipation. Anmerkungen zur Islamdebatte.

von Lothar Galow-Bergemann

Aktualisierte Textfassung eines Vortrags vom 12. Mai 2017. Der Vortrag ist HIER auch zu hören.

Erschienen in associazione delle talpe / Rosa Luxemburg Initiative Bremen (Hrsg.): Maulwurfsarbeit IV, Bremen 2018, S. 101 – 107 Als pdf-Datei HIER herunterzuladen.

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Inhalt

1. Wachsende Bedeutung von Religion und Religionskritik

2. Den Islam gibt es nicht !?

3. Islamophobie oder Islamkritik?

4. Islamismus und präfaschistischer Rechtspopulismus

5. Das antimuslimische Ressentiment

6. Linke Versäumnisse

7. AntiBa – der Barbarei entgegentreten

1. Wachsende Bedeutung von Religion und Religionskritik

Seit einigen Jahren zeichnet sich international ein wachsender Trend hin zu autoritären FührerInnen ab, die Massen von Menschen hinter sich haben. Putin, Erdogan, Orban, Duterte, Trump, LePen, Hofer, Wilders, Höcke u.v.a.m. Bei aller Unterschiedlichkeit dieser Figuren springt eine Gemeinsamkeit ins Auge: sie haben einen ganz besonderen Bezug zur Religion. Entweder sie agieren als Vertreter der einzig wahren und richtigen Religion oder sie fühlen sich als berufene Kämpfer gegen die böse und schlechte Religion oder sie stützen sich auf eine Basis von sehr religiösen Menschen und auf mächtige religiöse Organisationen. Zum Teil trifft dies auch alles miteinander zu. Die gesellschaftliche und politische Bedeutung von Religionen wächst, von wenigen Ländern abgesehen, weltweit. Weiterlesen

AntiBa – der Barbarei entgegentreten

Antifaschismus in Zeiten von AfD und Djihadismus

Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

Freitag, 25. Januar 2019, 20 Uhr, Hameln                                                               : freiraum Hameln, Walkemühle 1a

– Der Vortrag ist mittlerweile HIER nachzuhören –

Seit fünf Jahren explodieren Dumpfbackentum und Gewalt. 2014 skandierten erstmals seit 1945 wieder Massenaufmärsche in Deutschland „Tod den Juden!“ Organisiert wurden sie von Islamisten, Nazis und Linksreaktionären, deren antisemitischer Hass gegen Israel sie zusehends zusammenführt. Weltweit häufen sich djihadistische Terroranschläge auf jüdische Einrichtungen, auf Symbole von Religionskritik, Meinungs- und Redefreiheit und auf Menschen, die einfach nur ihr Leben genießen oder feiern wollen.

Doch damit nicht genug. Schon bald nach dem kurzlebigen „Sommermärchen“ von 2015 offenbarte sich im kollektiven Herbeiphantasieren einer angeblichen „Flüchtlingskrise“ eine tief sitzende Menschenfeindlichkeit großer Teile der deutschen Mehrheitsbevölkerung. Kaschiert wird sie mit der Floskel, „wir“ könnten ja schließlich „nicht alle aufnehmen“. Ein rassistischer und gewalttätiger Mob agiert gegen Geflüchtete und wirkliche oder eingebildete MuslimInnen. Die AfD rückt immer weiter nach rechts und nimmt protofaschistische Züge an. Sie verliert deswegen nicht etwa an Zustimmung, sondern treibt die anderen Parteien vor sich her. Das funktioniert, weil auch deren Basis zu nicht geringen Teilen anfällig für derlei “Gedankengut“ ist. Weiterlesen

“Ich habe nichts gegen Juden, aber… “

Was ist eigentlich „moderner“ Antisemitismus?

Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

Dienstag, 22. Januar 2019, 18.00 Uhr, Regensburg                                                        Universität, H5

Eine Veranstaltung von AStA / SprecherInnenrat Uni Regensburg und Never again

Antisemitismus tritt in vielen Gewändern auf – in rechten, linken, muslimischen und solchen der vermeintlich „guten Mitte der Gesellschaft“. Als offener Judenhass ist er am leichtesten zu erkennen. Seine subtilen Formen sind hingegen viel weiter verbreitet. Die selbstgerechte deutsche Mehrheitsgesellschaft spricht schamlos von ihrer angeblichen „christlich-jüdischen Tradition“ und redet sich auf „importierten“ Antisemitismus heraus. Vom eigenen will sie nichts wissen. In Deutschland hat man schließlich gelernt, dass Antisemitismus schlecht ist. Verstanden hat man ihn trotzdem nicht. Dieser Zustand ermöglicht es, dass man gleichzeitig antisemitischen Denkmustern anhängen und davon überzeugt sein kann, nichts damit zu tun zu haben.

Das gefährliche Potential dieser Mixtur wird in Krisenzeiten besonders deutlich. Die verbreitete Gewissheit, dass „die da oben an allem schuld sind“ verwechselt Gesellschaftskritik mit Wut auf „gierige Bankster“, „Lügenpack“ und „Lügenpresse“. Die Nationalsozialisten setzten „die Gierigen“ mit „den Juden“ gleich. Doch auch wer das nicht tut, kann sich in einer gefährlichen Nähe zum Antisemitismus befinden, ohne sich darüber im Klaren zu sein. Weiterlesen

AntiBa – der Barbarei entgegentreten

Antifaschismus in Zeiten von AfD und Djihadismus

Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

Mittwoch, 23. Januar 2019, 18 Uhr, Oldenburg                                                      Universität, Carl-von-Ossietzky Straße 9-11, W01 0-015

Eine Veranstaltung des AStA der Carl von Ossitzky Universität Oldenburg

Seit fünf Jahren explodieren Dumpfbackentum und Gewalt. 2014 skandierten erstmals seit 1945 wieder Massenaufmärsche in Deutschland „Tod den Juden!“ Organisiert wurden sie von Islamisten, Nazis und Linksreaktionären, deren antisemitischer Hass gegen Israel sie zusehends zusammenführt. Weltweit häufen sich djihadistische Terroranschläge auf jüdische Einrichtungen, auf Symbole von Religionskritik, Meinungs- und Redefreiheit und auf Menschen, die einfach nur ihr Leben genießen oder feiern wollen.

Doch damit nicht genug. Schon bald nach dem kurzlebigen „Sommermärchen“ von 2015 offenbarte sich im kollektiven Herbeiphantasieren einer angeblichen „Flüchtlingskrise“ eine tief sitzende Menschenfeindlichkeit großer Teile der deutschen Mehrheitsbevölkerung. Kaschiert wird sie mit der Floskel, „wir“ könnten ja schließlich „nicht alle aufnehmen“. Ein rassistischer und gewalttätiger Mob agiert gegen Geflüchtete und wirkliche oder eingebildete MuslimInnen. Die AfD rückt immer weiter nach rechts und nimmt protofaschistische Züge an. Sie verliert deswegen nicht etwa an Zustimmung, sondern treibt die anderen Parteien vor sich her. Das funktioniert, weil auch deren Basis zu nicht geringen Teilen anfällig für derlei “Gedankengut“ ist. Weiterlesen

AntiBa – Der Barbarei entgegentreten. Antifaschismus in Zeiten von AfD und Djihadismus.

von Lothar Galow-Bergemann

Aktualisierte Textfassung eines Folienvortrags, gehalten 4. Juni 2018 in Berlin

Erstmals veröffentlicht von Emanzipative und Antifaschistische Gruppe Berlin , Auszüge sind auch in in der Broschüre Zwischen den Stühlen. Emanzipatorische Gesellschaftskritik im Spannungsfeld linker Diskurse der EAG Berlin enthalten.

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Inhalt

1. Djihadismus und Islamdebatte

2. AfD und Konformistische Rebellion

3. Was tun?
Weiterlesen

Audio: 80 Jahre Reichspogromnacht – Antisemitismus früher und heute

Vortrag von Gideon Botsch

Leiter der Emil Julius Gumbel Forschungsstelle Antisemitismus und Rechtsextremismus (EJGF), Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien – Universität Potsdam

gehalten am 21. November 2018 in Stuttgart  

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Fritz-Erler-Forum/Friedrich-Ebert-Stiftung Baden-Württemberg, dem Evangelischen Bildungszentrum Hospitalhof und Emanzipation und Frieden e.V.

Ankündigungstext der Veranstaltung:

Am 9. November 2018 jährt sich die Reichspogromnacht zum 80. Mal. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden Tausende von Juden geschlagen, verhaftet oder sogar ermordet, jüdische Geschäfte wurden zerstört und fast in jeder Stadt die Synagogen in Brand gesetzt. Die Judenverfolgung während der NS-Zeit erreichte mit der Reichspogromnacht eine neue Dimension und der grausame Weg zum Holocaust war hiermit vorgezeichnet.

Heute werden Jüdinnen und Juden wieder auf offener Straße angegriffen, auf Schulhöfen und in Fußballstadien gilt „Jude“ als Schimpfwort. Judenfeindliche Parolen auf Demonstrationen gegen Israel und antisemitisch motivierte Attentate werfen Fragen auf: Hat der Antisemitismus in Deutschland und Europa zugenommen? Woher kommt er und wer ist Antisemit_in? Weiterlesen

Audio: Antirassismus – Notwendigkeit, Misere, Feindbild

Warum gegenwärtiger Antirassismus Kritik verdient und warum diese Kritik immer wieder den eigenen Anspruch unterbietet.

Vortrag von Felix Riedel

gehalten am 8. November 2018 in Stuttgart

Der bürokratische Antirassismus versucht durch eindeutige Zeichen das äußerliche Bild einer offenen Gesellschaft herzustellen. Weil neben der Hautfarbe das Kopftuch als Signal für „gelungene Integration“ gilt, gehen sozialdemokratische und wertkonservative Politik für marktgerechte Bilder Bündnisse mit Islamisten ein. Die Widersprüche innerhalb der Minderheiten – Frauenfeindlichkeit, Antisemitismus und Homophobie – werden ausgeblendet. Das gleiche gilt für den identitätspolitischen Antirassismus von Critical Whiteness-AktivistInnen. Auch hier zählen bürokratische Kategorien wie Bekenntnis, Hautfarbe, Privileg. Die universalen Menschenrechte werden aufgegeben, an ihre Stelle tritt ein kulturalistischer Wertepluralismus. Statt Reflexion und Analyse werden Betroffenheit und „Positionierung“ relevant. Dabei sind Schnittstellen von Antisemitismus und Antirassismus entstanden, die bei genauerem Hinsehen eine ältere Tradition fortsetzen. Die Kritik dieses bürokratisierten und seiner Gesellschaftskritik beraubten Antirassismus scheitert allerdings dort, wo sie im Umfeld der Neurechten die prinzipielle Notwendigkeit des Antirassismus leugnet. Weiterlesen

Audio: Was heißt Antifaschismus in Zeiten von AfD und Djihadismus?

Vortrag von Lothar Galow-Bergemann

gehalten am 22. September 2018 in Niederbeisheim                                                      im Rahmen des Krisis-Seminars: Die geschlossene Gesellschaft und ihre Freunde

Seit vier Jahren explodieren Dumpfbackentum und Gewalt. 2014 skandierten erstmals seit 1945 wieder Massenaufmärsche in Deutschland „Tod den Juden!“ Organisiert wurden sie von Islamisten, Nazis und Linksreaktionären, deren antisemitischer Hass gegen Israel sie zusehends zusammenführt. Weltweit häufen sich djihadistische Terroranschläge auf jüdische Einrichtungen, auf Symbole von Religionskritik, Meinungs- und Redefreiheit und auf Menschen, die einfach nur ihr Leben genießen oder feiern wollen.

Doch damit nicht genug. Schon bald nach dem kurzlebigen „Sommermärchen“ von 2015 offenbarte sich im kollektiven Herbeiphantasieren einer angeblichen „Flüchtlingskrise“ eine tief sitzende Menschenfeindlichkeit großer Teile der deutschen Mehrheitsbevölkerung. Kaschiert wird sie mit der Floskel, „wir“ könnten ja schließlich „nicht alle aufnehmen“. Ein rassistischer und gewalttätiger Mob agiert gegen Geflüchtete und wirkliche oder eingebildete MuslimInnen. Die AfD rückt immer weiter nach rechts und nimmt protofaschistische Züge an. Sie verliert deswegen nicht etwa an Zustimmung, sondern treibt die anderen Parteien vor sich her. Weiterlesen

L’antifascisme face au djihadisme

Lothar Galow-Bergemann

en allemand

Traduit de l’allemand par SOLITUDES INTANGIBLES

[Preface du traducteur:]
Les mouvements et mobilisations antifascistes accordent en France peu d’intérêt aux phénomènes djihadistes. Au sein des discussion antifascistes, la focalisation sur l’instrumentalisation de la question du djihadisme par les discours et dispositifs racistes, l’attention portée à la nécessaire déconstruction de la figure de l’ennemi intérieur musulman et à la place de celle-ci dans la gouvernementalité anti-terroriste laissent peu de place à la réflexion sur la réalité du djihadisme comme fait social et politique. Par ailleurs, la tendance à vouloir identifier dans les groupes sociaux subalternes des sujets révolutionnaires potentiels, combinée à une compréhension instrumentale du fascisme qui appréhende uniquement les mouvements fascistes du point de vue de leur utilité pour la mise en œuvre des projets hégémoniques des classes dominantes, amène l’antifascisme à ignorer le rapport entre fascisme et les tendances autoritaires du sujet du capitalisme en crise ainsi qu’à sous-estimer la propension au fascisme dans l’ensemble de la population, y compris au sein des classes populaires. Le texte de Lothar Galow-Bergemann propose de revenir sur ces angles morts de l’antifascisme en insistant sur la nécessité d’une compréhension et d’une lutte contre le djihadisme sur la base d’une théorisation adéquate du rapport entre fascisme et capitalisme. Weiterlesen

Antirassismus – Notwendigkeit, Misere, Feindbild

Warum gegenwärtiger Antirassismus Kritik verdient und warum diese Kritik immer wieder den eigenen Anspruch unterbietet.

Vortrag und Diskussion mit Felix Riedel

Donnerstag, 8. November 2018, 19.30 Uhr, Stuttgart
Rosis Pinte Schwabstr. 193 (Am Hölderlinplatz, Stuttgart West)

Der Vortrag ist mittlerweile HIER zu hören.

Der bürokratische Antirassismus versucht durch eindeutige Zeichen das äußerliche Bild einer offenen Gesellschaft herzustellen. Weil neben der Hautfarbe das Kopftuch als Signal für „gelungene Integration“ gilt, gehen sozialdemokratische und wertkonservative Politik für marktgerechte Bilder Bündnisse mit Islamisten ein. Die Widersprüche innerhalb der Minderheiten – Frauenfeindlichkeit, Antisemitismus und Homophobie – werden ausgeblendet. Das gleiche gilt für den identitätspolitischen Antirassismus von Critical Whiteness-AktivistInnen. Auch hier zählen bürokratische Kategorien wie Bekenntnis, Hautfarbe, Privileg. Die universalen Menschenrechte werden aufgegeben, an ihre Stelle tritt ein kulturalistischer Wertepluralismus. Statt Reflexion und Analyse werden Betroffenheit und „Positionierung“ relevant. Dabei sind Schnittstellen von Antisemitismus und Antirassismus entstanden, die bei genauerem Hinsehen eine ältere Tradition fortsetzen. Die Kritik dieses bürokratisierten und seiner Gesellschaftskritik beraubten Antirassismus scheitert allerdings dort, wo sie im Umfeld der Neurechten die prinzipielle Notwendigkeit des Antirassismus leugnet. Weiterlesen

Was heißt Antifaschismus in Zeiten von AfD und Djihadismus?

Workshop mit Lothar Galow-Bergemann

Samstag, 22. September 2018, 9.15 Uhr bis 12.30 Uhr, Niederbeisheim Tagungshaus Mühlrain

im Rahmen des Krisis-Seminars: Die geschlossene Gesellschaft und ihre Freunde

Der Vortrag kann mittlerweile HIER gehört werden.

Seit vier Jahren explodieren Dumpfbackentum und Gewalt. 2014 skandierten erstmals seit 1945 wieder Massenaufmärsche in Deutschland „Tod den Juden!“ Organisiert wurden sie von Islamisten, Nazis und Linksreaktionären, deren antisemitischer Hass gegen Israel sie zusehends zusammenführt. Weltweit häufen sich djihadistische Terroranschläge auf jüdische Einrichtungen, auf Symbole von Religionskritik, Meinungs- und Redefreiheit und auf Menschen, die einfach nur ihr Leben genießen oder feiern wollen.

Doch damit nicht genug. Schon bald nach dem kurzlebigen „Sommermärchen“ von 2015 offenbarte sich im kollektiven Herbeiphantasieren einer angeblichen „Flüchtlingskrise“ eine tief sitzende Menschenfeindlichkeit großer Teile der deutschen Mehrheitsbevölkerung. Kaschiert wird sie mit der Floskel, „wir“ könnten ja schließlich „nicht alle aufnehmen“. Ein rassistischer und gewalttätiger Mob agiert gegen Geflüchtete und wirkliche oder eingebildete MuslimInnen. Die AfD rückt immer weiter nach rechts und nimmt protofaschistische Züge an. Sie verliert deswegen nicht etwa an Zustimmung, sondern treibt die anderen Parteien vor sich her. Weiterlesen

Audio: Wohin steuert der Nahe Osten?

Vortrag von Thomas von der Osten-Sacken

gehalten am 19. Juli 2018 in Esslingen am Neckar     

“Schon seit sieben Jahren herrscht Krieg in Syrien. Die Baathisten, die während dieses Krieges als die mit Abstand größten Massenmörder aufgetreten sind, werden diesen anscheinend gewinnen. Möglich wurde dies durch die massive Hilfe durch das Putin-Regime, die Hisbollah und die Islamische Republik Iran. Letztere hadert zwar mit massiven Aufständen im Inneren, verfolgt aber weiter eine expansionistische Strategie, um ihre Rolle als Regionalmacht auszubauen. Dabei macht sie keinen Hehl aus ihrem Ziel, der Vernichtung Israels. Gleichzeitig liefert sich der Iran im Jemen einen Stellvertreterkrieg mit der anderen Regionalmacht Saudi-Arabien. Erdogans Türkei, die im Inneren praktisch nichts mehr mit einer Demokratie zu tun hat, hat unterdessen mit russischem Segen die kurdische Selbstverwaltung angegriffen. Und auch für die Unabhängigkeitsbestrebungen in Irakisch-Kurdistan sieht es schlecht aus. Völlig unklar ist indes, welche Rolle die Vereinigten Staaten in Zukunft im Nahen Osten gedenken zu nehmen.” Weiterlesen