Youth Against Antisemitism 2020: Online-Panel und Konzert aus Tel Aviv

Samstag, 28. November 2020, Online

19.30 Uhr Online-Panel 1945 – 2020. Antisemitismus und kein Ende?

21.00 Uhr Konzert Live aus Tel Aviv

Eine gemeinsame Veranstaltung der Wochenzeitung Jungle World, des Komma Kultur Esslingen, des Jungen Forum der DIG Stuttgart und des und des Fördervereins Emanzipation und Frieden

Lange Zeit glaubte man in Deutschland, Antisemitismus sei im wesentlichen ein Phänomen von gestern und heutzutage unter Deutschen nur noch eine Randerscheinung. Höchstens unter Zugewanderten wollte man ihn hie und da noch wahrnehmen. Diese Illusion ist wie eine Seifenblase zerplatzt. 75 Jahre nach dem Sieg der Alliierten über Nazideutschland versteckt sich der Antisemitismus immer weniger in Hinterzimmern und traut sich wieder offen auf die Straßen. Mittlerweile warnt selbst der Verfassungsschutz vor „steil ansteigendem Antisemitismus“. Warum das so ist, versteht er allerdings genauso wenig wie eine Gesellschaft, die zwar irgendwie „gegen Antisemitismus“ ist, aber ihn bis heute kaum begriffen hat. Deutsche Selbstgewissheit entlarvt sich als das, was sie schon immer war: als Schuldabwehr und Selbstbetrug.

Gemeinsam mit ausgewiesenen Expert*nnen wollen wir die Entwicklungen beleuchten und uns auf die Suche nach Gegenstrategien begeben.

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Audio: Georg Elser in Deutschland

Vortrag von Matheus Hagedorny

gehalten am 29. Oktober 2020

auf einer gemeinsamen Online-Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung Baden-Württemberg  und des Fördervereins Emanzipation und Frieden. e.V.

Vom Feind der Volksgemeinschaft zum deutschen Helden in 80 Jahren: Georg Elser (1903-1945) wollte Adolf Hitler 1939 mit einer Bombe töten und scheiterte nur knapp. Bis zum Ende der Bonner Republik stand der proletarische Widerstandskämpfer aus dem schwäbischen Königsbronn im Schatten der Putschisten des 20. Juli 1944 um Oberst Stauffenberg. Inzwischen scheint sich das Verhältnis umzukehren. Im Land erinnern mehr Denkmäler an Elser als an Stauffenberg. In der Rezeptionsgeschichte des Bürgerbräu-Attentats zeigen sich die Leerstellen und Abgründe der deutschen „Aufarbeitung der Vergangenheit“.

Der Vortrag konzentriert sich auf den ideologischen Zusammenhang, in dem die Motive zur Tötung Hitlers reiften, und die daraus resultierenden Nachwirkungen auf die Wahrnehmung des Attentats während und nach der Zeit des Nationalsozialismus. Er wird der Frage nachgehen, was das Andenken an den christlich und kommunistisch geprägten Attentäter in Deutschland über Jahrzehnte blockierte. Dies führt zu der Frage, ob der einsame Widerstandskämpfer heute einen Platz in der Traditionsbildung der Bundesrepublik finden kann.

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1945 – 2020. Antisemitismus und kein Ende? Ein Online-Abend mit Katharina König-Preuss und Volker Weiß

Moderation Carl Melchers, Mitherausgeber der Wochenzeitung „Jungle World“

Samstag, 28. November 2020, 19.30 Uhr

Die Beiträge sind mittlerweile HIER nachzuhören

Eine gemeinsame Veranstaltung der Wochenzeitung Jungle World, des Komma Kultur Esslingen, des Jungen Forum der DIG Stuttgart und des und des Fördervereins Emanzipation und Frieden im Rahmen von Youth Against Antisemitism

Lange Zeit glaubte man in Deutschland, Antisemitismus sei im wesentlichen ein Phänomen von gestern und heutzutage unter Deutschen nur noch eine Randerscheinung. Höchstens unter Zugewanderten wollte man ihn hie und da noch wahrnehmen. Diese Illusion ist wie eine Seifenblase zerplatzt. 75 Jahre nach dem Sieg der Alliierten über Nazideutschland versteckt sich der Antisemitismus immer weniger in Hinterzimmern und traut sich wieder offen auf die Straßen. Mittlerweile warnt selbst der Verfassungsschutz vor „steil ansteigendem Antisemitismus“. Warum das so ist, versteht er allerdings genauso wenig wie eine Gesellschaft, die zwar irgendwie „gegen Antisemitismus“ ist, aber ihn bis heute kaum begriffen hat. Deutsche Selbstgewissheit entlarvt sich als das, was sie schon immer war: als Schuldabwehr und Selbstbetrug.

Gemeinsam mit ausgewiesenen Expert*nnen wollen wir die Entwicklungen beleuchten und uns auf die Suche nach Gegenstrategien begeben.

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Was ist Antisemitismus? Und was hat er mit aktuellem Verschwörungsdenken gemeinsam?

Online-Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

Donnerstag, 19. November 2020, 20 Uhr

Eine Veranstaltung der Jusos in der Städteregion Aachen und der Jusos Aachen

Zugang über Zoom

In Deutschland hat man zwar gelernt, dass Antisemitismus irgendwie schlecht ist. Verstanden hat man ihn trotzdem nicht.
Dieser Zustand ermöglicht es, dass man gleichzeitig antisemitischen Denkmustern anhängen und davon überzeugt sein kann, nichts damit zu tun zu haben. Das funktioniert in rechten, linken und religiösen Milieus genauso wie in der vermeintlich „guten Mitte der Gesellschaft“.
Das gefährliche Potential dieser Mixtur wird in Krisenzeiten besonders deutlich. Die verbreitete Gewissheit, dass „die da oben an allem schuld sind“ verwechselt Gesellschaftskritik mit Wut auf „gierige Milliardäre“, „Lügenpack“ und „Lügenpresse“. Im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie verbreiten sich einfache, falsche und gefährliche Welterklärungsmuster noch schneller. Viele Menschen glauben an haarsträubende Verschwörungsphantasien. Weiterlesen

Wie passen (Rechts-)Populismus und der Glaube an Verschwörungstheorien zusammen?

Laura-Luise Hammel spricht und diskutiert

im Rahmen der Online-Veranstaltung Rechtspopulismus in Baden-Württemberg – Organisationen, Politik und ideologisches Umfeld der Heinrich-Böll-Stiftung Baden-Württemberg

Mittwoch, 11. November 2020, 18 Uhr

Aus der Veranstaltungsankündigung: Die Proteste gegen die Maßnahmen zur Einbindung der Corona-Pandemie haben ein weiteres Mal gezeigt, dass der Südwesten ein Hotspot für rechtspopulistisches Gedankengut ist. Die rechtspopulistische AfD hat hier bei der letzten Landtagswahl ihr bestes Ergebnis in einem westdeutschen Bundesland erzielt. Das ist nichts Neues – schon früher waren Parteien wie „Die Republikaner“ in Baden-Württemberg erfolgreich. Für die Demokratie und die politische Kultur im Land hat das dramatische Konsequenzen. Die gesellschaftliche Polarisierung nimmt zu, im Landtag werden bislang unbekannte Töne angeschlagen. Die Angriffe auf die Landtagspräsidentin sind nur ein Beispiel dafür. Weiterlesen

Der AfD-Landesverband in Baden-Württemberg

Lucius Teidelbaum spricht und diskutiert

im Rahmen der Online-Veranstaltung Rechtspopulismus in Baden-Württemberg – Organisationen, Politik und ideologisches Umfeld der Heinrich-Böll-Stiftung Baden-Württemberg

Mittwoch, 11. November 2020, 18 Uhr

Aus der Veranstaltungsankündigung: Die Proteste gegen die Maßnahmen zur Einbindung der Corona-Pandemie haben ein weiteres Mal gezeigt, dass der Südwesten ein Hotspot für rechtspopulistisches Gedankengut ist. Die rechtspopulistische AfD hat hier bei der letzten Landtagswahl ihr bestes Ergebnis in einem westdeutschen Bundesland erzielt. Das ist nichts Neues – schon früher waren Parteien wie „Die Republikaner“ in Baden-Württemberg erfolgreich. Für die Demokratie und die politische Kultur im Land hat das dramatische Konsequenzen. Die gesellschaftliche Polarisierung nimmt zu, im Landtag werden bislang unbekannte Töne angeschlagen. Die Angriffe auf die Landtagspräsidentin sind nur ein Beispiel dafür. Weiterlesen

Kollektive Unschuld. Die Abwehr der Shoah im deutschen Erinnern

Online – Buchvorstellung und Diskussion mit Samuel Salzborn

Mittwoch, 18. November 2020, 19 Uhr

Der Vortrag ist mittlerweile HIER zu hören

Eine Gemeinsame Veranstaltung des Fritz-Erler-Forum Baden-Württemberg (Friedrich-Ebert-Stiftung), des Evangelischen Bildungszentrums Hospitalhof und des Fördervereins Emanzipation und Frieden e.V.

Die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und der Shoah galt lange als bundesdeutsche Erfolgsgeschichte. Dieses Image beginnt mit der zunehmenden Rechtsradikalisierung in Politik und Gesellschaft mehr und mehr zu bröckeln. Im bundesdeutschen Selbstbild wurde hingegen schon immer die Geschichte der Schuld- und Erinnerungsabwehr, der Täter-Opfer-Umkehr, der Selbststilisierung als Opfer und der antisemitischen Projektion ausgeblendet. Eine (selbst-)kritische Aufarbeitung der Vergangenheit hat auch 75 Jahre nach der Niederschlagung des Nationalsozialismus auf gesellschaftlicher Ebene kaum stattgefunden: Durch die Abwehr der Shoah im deutschen Erinnern manifestiert sich vielmehr ein Selbstbild, das um den Mythos kollektiver Unschuld kreist.

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Nichts als Nawalny?

Über Zustand, Bedingungen und Konsequenzen russischer Oppositionspolitik

Online-Vortrag und Diskussion mit Ute Weinmann – live aus Moskau –

Donnerstag, 5. November 2020, 19.30 Uhr

der Vortrag ist mittlerweile HIER zu hören

Ist im Ausland von der russischen Opposition die Rede, steht in der Regel Aleksej Nawalny im Fokus. Die Affäre um seine Vergiftung mit einem Nervenkampfstoff belastet die Beziehungen Russlands zum Westen. Es stellt sich aber auch die Frage nach den innenpolitischen Konsequenzen und den grundsätzlichen Bedingungen für oppositionelle Politik in Russland, auf denen der Schwerpunkt dieser Veranstaltung liegt.

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Audio: Psychoanalyse des Antisemitismus

Online-Vortrag von Sebastian Winter

gehalten am 23. September 2020

Antisemitismus ist nicht nur „Vorurteil“. Er ist eine affektive Haltung,
die es erlaubt, gegen „die da oben“ scheinbar zu rebellieren und sich
dabei einzufügen in eine als konfliktfrei imaginierte (völkische)
Gemeinschaft. Den unbewussten Dynamiken hinter der antisemitischen
Haltung soll auf dieser Veranstaltung mit
psychoanalytisch-sozialpsychologischen Theorien nachgegangen werden.

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Audio: Normalität – eine trostlose Hoffnung

Vortrag von Thomas Ebermann

gehalten am 18. September 2020 in München

– Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung des Referenten –

Teil 1:

Teil 2:


Reflexionen zur Pandemie und dem größten Glücksversprechen unserer Zeit, dass, wenn wir alle geduldig, fleißig und die Betreffenden auch opferbereit sind, Deutschland gestärkt aus dem Ungemach hervorgehe.
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Georg Elser in Deutschland

Online-Vortrag und Diskussion mit Matheus Hagedorny

Donnerstag, 29. Oktober 2020, 19.30 Uhr

Zugangslink

Eine Gemeinsame Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung Baden-Württemberg  und des Fördervereins Emanzipation und Frieden. e.V.

Der Vortrag ist mittlerweile HIER nachzuhören

Vom Feind der Volksgemeinschaft zum deutschen Helden in 80 Jahren: Georg Elser (1903-1945) wollte Adolf Hitler 1939 mit einer Bombe töten und scheiterte nur knapp. Bis zum Ende der Bonner Republik stand der proletarische Widerstandskämpfer aus dem schwäbischen Königsbronn im Schatten der Putschisten des 20. Juli 1944 um Oberst Stauffenberg. Inzwischen scheint sich das Verhältnis umzukehren. Im Land erinnern mehr Denkmäler an Elser als an Stauffenberg. In der Rezeptionsgeschichte des Bürgerbräu-Attentats zeigen sich die Leerstellen und Abgründe der deutschen „Aufarbeitung der Vergangenheit“.

Der Vortrag konzentriert sich auf den ideologischen Zusammenhang, in dem die Motive zur Tötung Hitlers reiften, und die daraus resultierenden Nachwirkungen auf die Wahrnehmung des Attentats während und nach der Zeit des Nationalsozialismus. Er wird der Frage nachgehen, was das Andenken an den christlich und kommunistisch geprägten Attentäter in Deutschland über Jahrzehnte blockierte. Dies führt zu der Frage, ob der einsame Widerstandskämpfer heute einen Platz in der Traditionsbildung der Bundesrepublik finden kann.

Matheus Hagedorny studierte Philosophie, Neuere Geschichte und Verfassungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an der Universität Bonn. Er war Lehrbeauftragter an der Freien Universität Berlin. Derzeit forscht er an der Universität Potsdam zu Islambildern der Neuen Rechten. Im Ça ira Verlag erschienen ist sein Buch Georg Elser in Deutschland, das inzwischen in zweiter Auflage vorliegt.

Contain`t & Emafrie präsentieren politischen Historienfilm

Donnerstag, 22. Oktober 2020, 19.30 Uhr, Stuttgart

Projektraum Kunstverein Wagenhallen, Innerer Nordbahnhof 1

Allein gegen das NS-Regime, fast hätte er die Spitze des Unrechtsstaats ausgeschaltet: 1939 scheitert ein deutscher Widerstandskämpfer nur knapp mit einer spektakulären Aktion… Länge: 113 Minuten
Nähere Infos? Newsletter auf www.emafrie.de ordern oder Zusatzinfos per Mail anfordern: emanzipationundfrieden@t-online.de/ office@containt.org!

Bitte beachtet die allgemeinen Hygiene- und Abstandsregeln – und bitte fernbleiben bei Erkältungssymptomen, bei Kontakt mit bestätigten COVID-19-Fällen, sowie nach Aufenthalt in einem Risikogebiet in den letzten 14 Tagen.

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Was ist Antisemitismus? Und was hat er mit aktuellem Verschwörungsdenken gemeinsam?

Online Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

Donnerstag, 24. September, 18 Uhr

Eine Veranstaltung des AStA der Universität Münster

Zugang: https://wwu.zoom.us/j/95820005482

In Deutschland hat man zwar gelernt, dass Antisemitismus irgendwie schlecht ist. Verstanden hat man ihn trotzdem nicht. Dieser Zustand ermöglicht es, dass man gleichzeitig antisemitischen Denkmustern anhängen und davon überzeugt sein kann, nichts damit zu tun zu haben. Das funktioniert in rechten, linken und religiösen Milieus genauso wie in der vermeintlich „guten Mitte der Gesellschaft“.

Das gefährliche Potential dieser Mixtur wird in Krisenzeiten besonders deutlich. Die verbreitete Gewissheit, dass „die da oben an allem schuld sind“ verwechselt Gesellschaftskritik mit Wut auf „gierige Milliardäre“, „Lügenpack“ und „Lügenpresse“. Im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie verbreiten sich einfache, falsche und gefährliche Welterklärungsmuster noch schneller. Viele Menschen glauben an haarsträubende Verschwörungsphantasien.

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Audio: Krise, Ken und Konspiration

Über Verschwörungstheorien am Beispiel der Corona-Pandemie

Vortrag von Laura-Lusie Hammel

gehalten am 28. Mai 2020

Von 9/11 über die Fluchtkrise bis Corona: Tritt ein Ereignis von
außergewöhnlicher Bedeutung ein, sind auch Verschwörungstheorien nicht
weit. Sie bieten eine triviale Erklärung an, präsentieren einen
Schuldigen und legen nahe, dass das vermeintliche Problem mit der
Beseitigung des Sündenbocks zu lösen sei. Ein allzu simples Muster, das
doch eigentlich allen auffallen sollte. Doch warum glauben so viele
Menschen an Verschwörungstheorien, wie sind sie aufgebaut und was macht
ihre Faszination aus?
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Die Wiederentdeckung des revolutionären Subjekts Arbeiterklasse als Ausdruck linksidentitärer Sehnsucht

Zur Kritik der »neuen Klassenpolitik«

von Ernst Lohoff und Lothar Galow-Bergemann

zuerst erschienen im Online-Magazin Telepolis unter dem Titel „Die Wiederentdeckung der Arbeiterklasse als Ausdruck linksidentitärer Sehnsucht“

Um möglichen Missverständnissen vorzubeugen: Wir bestreiten nicht die Existenz von Klassen. Dies ist weder ein Beitrag gegen die Arbeiterklasse noch gegen Klassenkämpfe, schon gar nicht gegen die Solidarität mit allen Ausgebeuteten und Unterdrückten und erst recht ist es keine Rede für den Kapitalismus. Wir sind davon überzeugt, dass der Kapitalismus dringend überwunden werden muss und beziehen uns auf Marx. Wir halten große gesellschaftliche Gegenbewegungen und harte soziale Kämpfe für nötig und machbar. Wir glauben aber, dass der Bezug auf Klasseninteresse und Klassenidentität die Entfaltung der dringend notwendigen antikapitalistischen Kämpfe alles in allem eher behindert als fördert. Er vermag weder deren Herausforderungen theoretisch genügend tief zu erfassen noch praktisches Rüstzeug dafür an die Hand zu liefern, die Systemfrage wirklich auf die Tagesordnung der gesellschaftlichen Auseinandersetzungen zu stellen.

Linke, die jahrzehntelang vor allem auf Identitätspolitik gesetzt und die soziale Frage vergessen haben, üben sich zu Recht in Selbstkritik; denn mit dieser Ausrichtung überließen sie die Deutung wichtiger gesellschaftlicher Konflikte den Liberalen und Konservativen. Viele erhoffen sich von der Rückbesinnung auf die Klasse und ihre Kämpfe einen Ausweg aus dieser Sackgasse. Wir nicht.

Zunächst befassen wir uns mit dem fundamentalen Unterschied zwischen einem analytischen und einem identitär aufgeladenen Klassenbegriff. Sodann wollen wir anhand dreier zentraler Konfliktfelder – Wohnen, Arbeitszeit und Klima – skizzieren, warum nur solche Kämpfe, deren Akteure sich nicht in den theoretischen wie praktischen Fesseln von Identität und Interesse bewegen, wirklich antikapitalistischen Charakter annehmen können. Weiterlesen

Corona, Krise und der Glaube an die große Verschwörung

Warum Antisemitismus in Krisenzeiten Konjunktur hat


Online-Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

Mittwoch, 10. Juni 2020, 19 Uhr

Eine Veranstaltung von Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Aurich

Im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie verbreiten sich haarsträubende und gefährliche Verschwörungsphantasien. Ob sie sich „Echsenmenschen“ einbilden, die die Welt beherrschen oder Geheimpläne bösartiger Milliardäre, die ihnen Mikrochips einpflanzen wollen und eine „Merkeldiktatur“, die in deren Auftrag handelt: Der Glaube, sie seien bösartigen, gierigen und unvorstellbar mächtigen dunklen Kräften ausgeliefert, sitzt in solcherart „Erleuchteten“ ebenso tief wie die Überzeugung, sie selbst befänden sich im legitimen Widerstand dagegen. Immer häufiger äußert sich auch offener Antisemitismus, der „den Juden“ unterstellt, die eigentlichen Drahtzieher des Bösen zu sein.

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Krise, Ken und Konspiration

Über Verschwörungstheorien am Beispiel der Corona-Pandemie

Online-Vortrag und Diskussion mit Laura-Lusie Hammel

Donnerstag, 28. Mai 2020, 19.30 Uhr

Live auf Facebook

– Fragen sind via Kommentar möglich und werden nach dem Vortrag beantwortet. –

Den Vortrag kann man mittlerweile HIER nachhören

Von 9/11 über die Fluchtkrise bis Corona: Tritt ein Ereignis von
außergewöhnlicher Bedeutung ein, sind auch Verschwörungstheorien nicht
weit. Sie bieten eine triviale Erklärung an, präsentieren einen
Schuldigen und legen nahe, dass das vermeintliche Problem mit der
Beseitigung des Sündenbocks zu lösen sei. Ein allzu simples Muster, das
doch eigentlich allen auffallen sollte. Doch warum glauben so viele
Menschen an Verschwörungstheorien, wie sind sie aufgebaut und was macht
ihre Faszination aus?
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Audio: Negrophobie

Grundsätzliches zum Rassismus gegen schwarze Menschen

Vortrag von Dennis Schnittler

gehalten am 23. April 2020

Die feindseligen Ressentiments, die viele weiße Menschen gegen schwarze Menschen hegen und das Phänomen des anhaltenden, weit verbreiteten Rassismus überhaupt, werden heutzutage primär soziologisch und psychologisch gedeutet. Immer wieder erscheint Rassismus als eine Art ‚toxischer Volksglaube’, als bloße Herrschaftsideologie, die mit engagierter Aufklärung und staatlichen Antidiskriminierungsmaßnahmen aus der Welt geschafft werden könnte.
Angesichts des aktuellen Wiederaufflammens rassistischer Gewalt reicht es jedoch nicht, die traurige Don Quijoterie vieler bürgerlich-antirassistischer und linksradikaler Kampagnen zu bejammern. Stattdessen sollten selbstreflektorisch die Ursachen des Rassismus analysiert werden – auf gesellschaftlicher, aber auch individueller Ebene.

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Negrophobie

Grundsätzliches zum Rassismus gegen schwarze Menschen

Virtueller Vortrag und Diskussion mit Dennis Schnittler

Donnerstag, 23. April 2020, 19.30 Uhr

Eine gemeinsame Veranstaltung von Stiftung Geißstraße 7 und Emanzipation und Frieden

Der Vortrag ist mittlerweile HIER zu hören

Die feindseligen Ressentiments, die viele weiße Menschen gegen schwarze Menschen hegen und das Phänomen des anhaltenden, weit verbreiteten Rassismus überhaupt, werden heutzutage primär soziologisch und psychologisch gedeutet. Immer wieder erscheint Rassismus als eine Art ‚toxischer Volksglaube’, als bloße Herrschaftsideologie, die mit engagierter Aufklärung und staatlichen Antidiskriminierungsmaßnahmen aus der Welt geschafft werden könnte.
Angesichts des aktuellen Wiederaufflammens rassistischer Gewalt reicht es jedoch nicht, die traurige Don Quijoterie vieler bürgerlich-antirassistischer und linksradikaler Kampagnen zu bejammern. Stattdessen sollten selbstreflektorisch die Ursachen des Rassismus analysiert werden – auf gesellschaftlicher, aber auch individueller Ebene.

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