The Great Gender ’n’ Trouble Swindle. Judith Butlers un_kritische Theorie.

Vortrag von und mit Lars Quadfasel, Hamburg

Sonntag, 20. Januar, 17:00, Wilhelmspalais, Stuttgart, Konrad-Adenauer-Str. 2              Eine Veranstaltung von Wilhelm, das war nix! in Kooperation mit Emanzipation und Frieden

Die Verleihung des Adorno-Preises der Stadt Frankfurt an die Ikone der „Queer“-Bewegung, Judith Butler, hat zu einigen Protesten Anlass gegeben. Butlers Unterstützung für antiisraelische Boykottkampagnen und ihre Nobilitierung von Hamas und Hisbollah als „Teil der globalen Linken“ widersprechen allzu deutlich all dem, wofür der Namensgeber des Preises zeit seines Lebens einstand. Butlers Fürsprecher verlegten sich daher gerne auf die Formel, man dürfe über ihre politischen Dummheiten doch nicht ihre brillante Philosophie übersehen. Es wird daher auf der Veranstaltung darum gehen, den grundlegend affirmativen Zug der Gender-Theorie und Moralphilosophie Butlers darzulegen.

Zu zeigen wird unter anderem sein,

  • dass die queere Subversion der Geschlechtsidentitäten exakt der Logik des Kapitals folgt, unter dessen Herrschaft längst auch von Frauen mannhaftes Durchsetzungsvermögen und von Männern ‚weibliche Tugenden‘ gefordert werden,
  • dass Butlers Strategie, lieber von Performanz und Diskurs zu reden statt von Hunger und Ausbeutung, von Vergewaltigung, Folter und Massenmord, systematisch das Grauen verharmlosen und verniedlichen muss, das Menschen tagtäglich angetan wird,
  • dass Butlers Gedankenwelt weder revolutionär noch reformistisch ist, sondern schlicht die zeitgemäße Ideologie des akademischen Kleinbürgertums: die Einladung zum bedingungslosen Mitmachen, ohne je selber dafür Verantwortung übernehmen zu müssen.

Lars Quadfasel schreibt u.a. Beiträge für konkret, taz, Jungle World und Extrablatt