Kapitalismuskritik und emanzipatorische Bewegungspraxis

Zum Zusammenhang von kapitalistischen Strukturen und emanzipatorischer Bewegung

Vortrag und Diskussion mit Julian Bierwirth

Freitag, 8.12.2023, 18.30 Uhr, Hannover

Elchkeller

Eine Veranstaltung von AK Widerspruch

Lange Zeit schien klar, wofür linke Bewegungen kämpfen: Ihr Ziel war die Emanzipation der Arbeiter:innenklasse. Bis in die zweite Hälfte des letzten Jahrhunderts hinein konnten sie damit auch durchaus Erfolge erzielen. Die Arbeiter:innen im Globalen Norden konnten sich stetig bessere Arbeitsbedingungen und immer höhere Löhne erstreiten. Dementsprechend waren diese Kämpfe keineswegs Kämpfe gegen den Kapitalismus, sondern vielmehr Kämpfe um die Integration der Arbeiter:innen in die kapitalistische Maschinerie.

Die Kämpfe dieser Zeit haben aber nicht im luftleeren Raum stattgefunden, sondern waren an den Stand der Kapitalakkumulation gebunden. Seit dieser Zeit haben sich sowohl die konkreten Arbeitsbedingungen als auch ökonomischen Strukturen des globalen Kapitalismus radikal verschoben. Diese Verschiebung bedingt nun ihrerseits eine Krise der traditionellen linken Kämpfe. Seitdem verschlechtern sich die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen auch in den kapitalistischen Zentren. Erfolge in sozialen Kämpfen für ein globales, linkes Projekt lassen sich immer seltener feststellen.

Es wird Zeit, sich die Ursache dieser Misere anzusehen: Welche Verschiebungen hat die kapitalistische Gesellschaft im vergangenen Jahrhundert durchgemacht? Wie wirken sich diese auf die sozialen Kämpfe aus? Wie kann die emanzipatorische Linke sich auf diese Verschiebungen einstellen?

Über diese Fragen wollen wir nach einem kurzen Input mit Julian Bierwirth diskutieren. Julian ist seit 20 Jahren in der emanzipatorischen Bildungsarbeit aktiv und beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Fragen der Kapitalismuskritik, der ökologischen Krisen und der Ideologiekritik.