Sex-Work/Prostitution – eine feministische Einführung und Kritik

Vorstellung der gleichnamigen Broschüre

mit dem „Bündnis für Vielstimmigkeit im Feminismus“ aus Kassel

Donnerstag, 9. Mai 2024 („Vatertag“), 19.30 Uhr, Stuttgart

Altes Feuerwehrhaus Süd, Möhringer Str. 56 70199 Stuttgart

Eine Veranstaltung von Emma und Fritz

Die Broschüre kann HIER gelesen werden


Im Frühjahr 2022 gründete sich in Kassel das „Bündnis für
Vielstimmigkeit im Feminismus“. Der Impuls für die Gründung war
unsere Kritik an der stark polarisierten und oft wenig sachlichen
feministischen Debatte über das Thema Sexwork/Prostitution. Ein
solches Diskussionsklima beobachteten wir sowohl in feministischen
Kontexten in Kassel als auch in bundesweiten Kontroversen, die wir
insbesondere über soziale Medien verfolgten. Als Resultat unserer
Auseinandersetzung mit dieser Schieflage veröffentlichten wir die
Broschüre „Sex-Work/Prostitution – eine feministische Einführung
und Kritik“, die wir an vielen Orten ausgelegt, bundesweit versendet
und mit Interessierten diskutiert haben.


Das Thema Sex-Work/Prostitution ist im Feminismus stark umstritten.
Während sex-work positive Feminist:innen Sex-Work als Arbeit wie
jede andere auch verstehen, weisen prostitutionskritische
Feminist:innen darauf hin, dass die Prostitution von sexualisierter
Gewalt gegen Frauen geprägt ist. Für Feminist:innen und andere
Personen, die sich für das Thema interessieren, sich damit jedoch
noch nicht auseinandergesetzt haben, ist es schwer, einen Überblick
über das Thema und die jeweiligen Argumente zu gewinnen.

Unsere Broschüre soll einen umfassenden und dennoch
niedrigschwelligen Einstieg in eine feministische
Prostitutionskritik leisten. Eine Auseinandersetzung mit dem Thema
erscheint uns auch deswegen sinnvoll, weil Sex-Work/Prostitution in
Deutschland kein Randphänomen ist. Einer aktuellen repräsentativen
Umfrage zufolge haben in Deutschland knapp 30% der Männer
mindestens einmal in ihrem Leben für Sex bezahlt. Weil
Sex-Work/Prostitution so stark verbreitet ist, weil sie von
sexualisierter Gewalt durchzogen ist und weil sie umgekehrt
sexistische Gewalt und Herrschaft außerhalb der Prostitution
beeinflusst, ist es sinnvoll, sich mit diesem Thema aus
feministischer Perspektive auseinanderzusetzen.

Auch weil wir uns darum bemühen, im Tonfall ruhig und inhaltlich
nachvollziehbar zu argumentieren, begreifen wir die Broschüre zudem
als Beitrag zu einer linken und feministischen Debattenkultur –
einer Kultur, in der wir unsere Positionen nicht setzen, sondern
nachvollziehbar begründen und uns gegenseitig zuhören. In unseren
Augen ist das eine Voraussetzung, um Verständnis für inhaltliche
Differenzen im Feminismus zu schaffen und diese aushalten zu lernen.

Wir wollen die in der Broschüre eingenommene Perspektive auf
Prostitution als sexistische Institution vorstellen, euch einladen,
eine Broschüre mitzunehmen, Fragen zu stellen und mit euch ins
Gespräch kommen.