Widerstand ohne Opposition? Was bedeutet „Aufarbeitung der Vergangenheit?

Zur Ausstellung „Anständig gehandelt – Widerstand und Volksgemeinschaft“          im Stuttgarter Haus der Geschichte

Eine Sendung von Emanzipation und Frieden, 28. September 2012
von Burkhard Heinz und Maximilian Meeks

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„Die Frage ‚Was bedeutet: Aufarbeitung der Vergangenheit‘ muß erläutert werden. Sie geht von einer Formulierung aus, die sich während der letzten Jahre als Schlagwort höchst verdächtig gemacht hat. Mit Aufarbeitung der Vergangenheit ist in jenem Sprachgebrauch nicht gemeint, daß man das Vergangene im Ernst verarbeite, seinen Bann breche durch helles Bewußtsein. Sondern man will einen Schlußstrich darunter ziehen und womöglich es selbst aus der Erinnerung wegwischen.“ So beginnt Theodor W. Adorno 1959 seinen Vortrag „Was bedeutet: Aufarbeitung der Vergangenheit“.  Auch heute, über 50 Jahre nach diesem Vortrag, bleibt diese Beobachtung aktuell.
„Anständig gehandelt – Widerstand und Volksgemeinschaft“ ist eine Ausstellung, die noch bis März 2013 im Haus der Geschichte Baden-Württemberg in Stuttgart zu sehen ist. Trägt eine solche Ausstellung zur Aufarbeitung bei, oder bekräftigt sie ein verzerrtes Bild deutscher Geschichte, demnach eine kleine, aber starke Gruppe die restliche Bevölkerung gegen ihren Willen „verführte“? Als Gesprächspartnerin hat sich uns sehr kurzfristig die Co-Kuratorin Fr. Dr. Cornelia Hecht zur Verfügung gestellt. Die Atmosphäre war trotz des Themas leicht und angenehm. Hierfür und für die freundliche Unterstützung durch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Haus der Geschichte bedanken wir uns noch einmal ausdrücklich.