Vortrag von Merle Stöver
gehalten am 27. April 2017 in Stuttgart
Feminismus stellt eine gesellschaftliche Notwendigkeit dar und muss immer Teil von Gesellschaftsanalyse und -kritik sein. Doch mit Blick auf gesellschaftliche Missstände sehen wir das Fortleben antisemitischer Ideologie, die weder vor linken Kontexten noch vor feministischen Gruppierungen und ihren Gesellschaftstheorien Halt macht. Daher gilt es zu untersuchen, ob es unter Feminist*innen bzw. im Feminismus Antisemitismus gibt und auf welche Art und Weise sich dieser äußert. Dafür soll ein historischer Abriss der deutschen Frauen*bewegungen bzw. der feministischen Debatten gegeben werden. Es wird der Blick auf aktuelle feministische “Ikonen” und neue feministische Bündnisse und Theorien gelenkt, um anschließend die Frage zu besprechen, ob es Parallelen und strukturelle Gemeinsamkeiten zwischen antisemitischer Ideologie und feministischen Theorien gibt.
Gerade mit Hinblick auf die “Albertus-Magnus-Professur” Judith Butlers ist es an der Zeit, Antisemitismus auch als solchen zu bezeichnen, ihn zu enttarnen und ihn nicht länger als “Pauschalangebot” an die globale Linke hinzunehmen.
Merle Stöver ist Feministin, Bloggerin und Aktivistin. Sie äußert sich regelmäßig zu Debatten über Feminismus und Antisemitismus.
Eine gemeinsame Veranstaltung von Contain’t und Emanzipation und Frieden