Eine materialistische Kritik von Männern und Männlichkeit
Vortrag von Kim Posster
gehalten am 15. Juni 2023 in Stuttgart
Wenn heute von Männlichkeit die Rede ist, geht es meist um unterschiedliche Identitätsentwürfe oder kulturelle Vorstellungen. Von besonderem Interesse scheint dabei zu sein, welche Männlichkeit denn nun die „gute“ oder wenigstens „bessere“ wäre und was dafür Männer an ihrer eigenen Männlichkeit zu ändern hätten.
Dagegen soll es im Vortrag darum gehen, Männlichkeit grundsätzlich als patriarchale Subjektivität zu bestimmen. Als ein bestimmtes Verhältnis, das die Einzelnen im kapitalistischen Patriarchat zu sich selbst, anderen und der Welt einnehmen, welches schon immer auf Zwang, Herrschaft und geschlechtlicher Abspaltung beruht. Dabei soll gezeigt werden, wie Männlichkeit einerseits notwendig aus den abstrakten Vergesellschaftungsformen unter Staat und Kapital entsteht und gleichzeitig nicht zu haben ist, ohne den misogynen Souvernitätswahn der Einzelnen, die wir Männer nennen.
Kim Posster war an mehreren Versuchen der organisierten Reflexion von Männlichkeit beteiligt, die er mittlerweile als gescheitert betrachtet. Er publiziert zu materialistischem Feminismus und organisierter Männlichkeitskritik.
Eine Veranstaltung von Laboratorium Stuttgart und emma&fritz