Online – Buchvorstellung und Diskussion mit Samuel Salzborn
Mittwoch, 18. November 2020, 19 Uhr
Der Vortrag ist mittlerweile HIER zu hören
Eine Gemeinsame Veranstaltung des Fritz-Erler-Forum Baden-Württemberg (Friedrich-Ebert-Stiftung), des Evangelischen Bildungszentrums Hospitalhof und des Fördervereins Emanzipation und Frieden e.V.
Die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und der Shoah galt lange als bundesdeutsche Erfolgsgeschichte. Dieses Image beginnt mit der zunehmenden Rechtsradikalisierung in Politik und Gesellschaft mehr und mehr zu bröckeln. Im bundesdeutschen Selbstbild wurde hingegen schon immer die Geschichte der Schuld- und Erinnerungsabwehr, der Täter-Opfer-Umkehr, der Selbststilisierung als Opfer und der antisemitischen Projektion ausgeblendet. Eine (selbst-)kritische Aufarbeitung der Vergangenheit hat auch 75 Jahre nach der Niederschlagung des Nationalsozialismus auf gesellschaftlicher Ebene kaum stattgefunden: Durch die Abwehr der Shoah im deutschen Erinnern manifestiert sich vielmehr ein Selbstbild, das um den Mythos kollektiver Unschuld kreist.
PROGRAMM:
19:00 Begrüßung:
Monika Renninger, Hospitalhof Stuttgart
Oliver Schael, Fritz-Erler-Forum
19:10 Vortrag:
Prof. Dr. Samuel Salzborn, Politikwissenschaftler und Antisemitismusbeauftragter des Landes Berlin
19:45 Gespräch und Diskussion:
Mit Prof. Dr. Samuel Salzborn und dem Publikum. Moderation: Dr. Johannes Platz, Historiker
20:20 Schlusswort:
Lothar Galow-Bergemann, Emanzipation & Frieden e.V.
Prof. Dr. Samuel Salzborn (salzborn.de) ist Politikwissenschaftler und Antisemitismusbeauftragter des Landes Berlin. Er war apl. Professor für Politikwissenschaft am Institut für Politikwissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen und Visiting Fellow am Centre for the Study of Democratic Cultures and Politics der Rijksuniversiteit Groningen. Sein Buch Kollektive Unschuld. Die Abwehr der Shoah im deutschen Erinnern ist 2020 im Verlag Hentrich&Hentrich erschienen.