Die Kopfbahnhofrevolte

Emanzipatorischer Protest oder konformistische Rebellion?

Podiumsdikussion mit Roger Behrens, Michael Weingarten und Alexander Schlager, 16. November 2011, 19:30h, Universität Stuttgart, Stadtmitte Hochhaus K2, Raum M 17.17 (1. Stock), Keplerstraße 17, 70174 Stuttgart
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Prof. Dr. Michael Weingarten (Universität Stuttgart)

Was ist das Neue an den BÜRGER-Protesten? Zeigt und entwickelt sich hier ein Verständnis von Bürger, das jenseits der Unterscheidung von Bourgeois und Citoyen zu verorten ist? Gibt es Gemeinsamkeiten mit den protestierenden Jugendlichen in anderen europäischen Staaten? Ist die heterogene Zusammensetzung der Protestierenden nicht das Problematische und zugleich das Vorantreibende dieser Bewegungen? Und zeigen die Antwortversuche auf solche Fragen nicht die Notwendigkeit der Neubestimmung des Verhältnisses von Politik und Sinnlichkeit?

Michael Weingarten lehrt Philosophie an der Universität Stuttgart.

Alexander Schlager (Rosa-Luxemburg-Stiftung, Stuttgart)

Ein zentrales Motiv der Protestbewegung ist die Einforderung von mehr Demokratie und BürgerInnenbeteiligung. Dementsprechend möchte ich fragen, was sich aus der Geschichte und Gegenwart der Protestbewegung gegen «Stuttgart 21» lernen lässt für die Frage nach der Ausgestaltung der Demokratie im 21. Jahrhundert und für das Verhältnis repräsen-tativer und direkter Demokratie? Schließlich geht es auch darum, was die Linke aus den Pro-testen lernen kann und welche Anforderungen an linke Politik hieraus erwachsen.

Alexander Schlager engagiert sich in den Protesten gegen Stuttgart 21.

Roger Behrens (Hamburg)

Wie geriert und generiert sich die Idee des Protests in der Anti-S21-Bewegung? Mir geht es darum, die gesellschaftlichen Bedingungen gegenwärtiger Protestbewegungen, ihre Potentiale wie Probleme kritisch zu reflektieren. Die Anti-Stuttgart21-Bewegung wird als ein Beispiel deshalb mit anderen aktuellen Protesten kontextualisiert. Ob solche Proteste radikal und emanzipatorisch sind beziehungsweise es unter gegebenen Bedingungen überhaupt sein können, entscheidet sich nicht nur an der Politik dieser Bewegungen, sondern vor allem am gesellschaftlichen Bewusstsein ihrer Akteure.

Roger Behrens ist freier Autor und Dozent.

 
Eine Veranstaltung von
Institut für Philosophie, Universität Stuttgart
Linke Hochschulgruppe (LHG), Stuttgart