Klimaschutz und radikale Arbeitszeitverkürzung sind möglich – aber kein grüner Kapitalismus

Lothar Galow-Bergemann im Podcast bei Café Clément, Mönchengladbach

Mittwoch, 1. Juli 2020

Der Vortrag ist mittlerweile HIER zu hören

Alle sind für Klimaschutz, aber die globale Erwärmung nimmt unaufhörlich zu. Alle sind für soziale Gerechtigkeit, aber Kinder- und Altersarmut wachsen. Alle wünschen sich mehr freie Zeit zum Leben, aber müssen immer mehr und länger arbeiten. Niemand will die Krise, aber keiner kriegt sie in den Griff.

Wunsch und Wirklichkeit gehen so weit auseinander, weil das herrschende Wirtschaftssystem existentiellen Herausforderungen nicht gewachsen ist. Klima- und Coronakrise demonstrieren eindrücklich: Unendliches Wachstum ist ihm wichtiger als Mensch und Natur, maximaler Profit wichtiger als Gesundheit und Lebensqualität, steigende Aktienkurse wichtiger als das Leben künftiger Generationen.

Das ewige „Weiter so“ hat ausgedient. Es hat uns die Krise beschert. Was immer als unhinterfragbar galt, ist zu hinterfragen. Eine grundlegende Neuorientierung ist angesagt. Denn eine ökologisch und sozial nachhaltige Gesellschaft ist machbar. Nicht nur Klimaschutz, auch radikale Arbeitszeitverkürzung ist möglich. Mehr noch: beides bedingt sich gegenseitig. Und beides erfordert den Stopp der zerstörerischen Geldanhäufungsmaschine. Denn dann wird vernünftiges Wirtschaften möglich, das den stofflichen Reichtum zum Mittelpunkt hat, den wir zum Leben brauchen: Nahrung, Wohnung, Gesundheit, Bildung, Kultur – statt Wachstum, Profit und Aktienkurse.

Lothar Galow-Bergemann schreibt u.a. für konkret, Jungle World und emafrie.de

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