Podiumsdiskussion mit Julian Bierwirth und Lena Reichardt
auf der Zweiten Marxistischen Arbeitswoche
Montag, 29. Mai 2023, 19.30 – 20.45 Uhr, in Frankfurt/Main
In den letzten Jahren hat sich in den kritischen Gesellschaftstheorien eine zunehmende Rückbesinnung auf die Klasse bemerkbar gemacht. Im Mittelpunkt der Diskussion steht die Frage nach dem Subjekt gesellschaftlicher Veränderung und der Subjektivierung durch »Klasse«. Der Klassenbegriff ist einer von mehreren zentralen Begriffen kritischer Gesellschaftstheorie, welcher mit den Krisendynamiken der letzten Jahrzehnte auch in die öffentliche Diskussion zurückgekehrt ist. Es stellt sich also die Frage, wie sich eine kritische Gesellschaftstheorie angesichts der weltweit ausgetragenen Kämpfe gegen kapitalistische Ausbeutung heute positioniert und welches explanatorische Potential der Klasse dabei zukommt. In der Veranstaltung soll deswegen die Bedeutung der Klasse für eine kritische Gesellschaftstheorie diskutiert, und danach gefragt werden, inwiefern eine theoretische, wie praktische Rehabilitation der Klasse als emanzipatorisches Subjekt in heutigen Zeiten möglich erscheint.
Podiumsdiskussion mit Lena Reichardt und Julian Bierwirth. Moderation: Christina Engelmann
Lena Reichardt ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozialforschung. Dort liegen ihre Arbeitsschwerpunkte auf Kritischer Gesellschaftstheorie, politischer Ökonomie der Sorge, Arbeits- und Geschlechtersoziologie sowie qualitativer empirischer Sozialforschung.
Julian Bierwirth arbeitet seit 20 Jahren haupt- und ehrenamtlich in der Jugend- und Erwachsenenbildung. Er ist in der Gruppe Krisis aktiv und beschäftigt sich derzeit schwerpunktmäßig mit den polit-ökonomischen Hintergründen der Klimakrise.
Christina Engelmann promoviert am Institut für Sozialforschung mit einer sozialphilosophischen Arbeit zur »Freiheit des Kapitals« und arbeitet zu Clara Zetkin und der proletarischen Frauenbewegung an der Justus-Liebig-Universität Gießen.