Einblicke in die Aktivitäten der Neuen Rechten in Baden-Württemberg
Vortrag und Diskussion mit Laura Luise Hammel
Donnerstag, 28. November 2019, 17:45 Uhr, Stuttgart
Gewerkschaftshaus, Willi-Bleicher-Str. 20, Raum 3+4
Eine Veranstaltung von ver.di Bezirk Stuttgart
Im März 2016 ist die Alternative für Deutschland in den Stuttgarter Landtag eingezogen und stellt seitdem die stärkste Oppositionsfraktion. Nach einer anfänglichen Fraktionsspaltung ist sie nun zwar offiziell wieder vereint, erscheint für Beobachter*innen aber weiterhin zutiefst zerstritten. Nach außen gibt sich die Partei vielfach bürgerlich, doch Äußerungen einzelner Abgeordneter sowie ihre Personalpolitik zeichnen mitunter ein anderes Bild.
Die antifeministische und homosexuellenfeindliche Demo für alle verfügt über weitreichende Netzwerke in Baden-Württemberg und steuert Stuttgart immer wieder für ihre Kundgebungen gegen „Frühsexualisierung“ an.
Die Identitäre Bewegung Schwaben hingegen baut seit einigen Jahren ihre Aktivitäten zwischen Main-Tauber und Ravensburg aus und fällt mit medienwirksamen Aktionen gegen Zuwanderung und einem heimatverbundenen Nationalismus auf.
Darüber hinaus gibt es in Baden-Württemberg ca. 3.000 Menschen, die der Reichsbürger- und Selbstverwalterszene zugerechnet werden. Sie legen durch absurde Rechtsstreits mancherorts ganze Gemeindeverwaltungen lahm, weil sie die Bundesrepublik für einen nicht rechtmäßigen Staat halten, der in Wahrheit gar nicht existiere.
Laura Luise Hammel ist Doktorandin an der Eberhard Karls Universität Tübingen und forscht für ihre Promotion zum Zusammenhang zwischen Verschwörungsglauben und Rechtspopulismus in der Bundesrepublik. In ihrem Vortrag wird sie einen Überblick über die aktuellen Parteien und Bewegungen der Neuen Rechten in Baden-Württemberg geben und hierbei den Schwerpunkt auf deren Programmatik und personelle Netzwerke legen.