“Recht auf Stadt” oder “Recht auf “Urbanität”?

Über “Urbanität”, “Provinzialität” und “Bildung”

Vortrag und Diskussion mit Claus Baumann

Donnerstag, 9. April 2015, 19:30 Uhr, Stuttgart

Contain’t, Güterstr. 10, 70372 Stuttgart

Der Vortrag ist mittlerweile HIER zu hören.

Macht Stadtluft frei oder stinkt sie? Sie mache frei, behauptet der französische Philosoph Henri Lefebvre und fordert deshalb ein »Recht auf Stadt«. Damit verbindet er die Vorstellung eines Rechts nicht marginalisiert zu werden und nicht aus dem urbanen Raum verdrängt zu werden. Aber welche Vorteile bietet das städtische Leben? Theodor W. Adorno behauptet, dass die Bildung zur Mündigkeit notwendigerweise mit Urbanität zusammenhängt. Denn die Beschränkung von Bildung durch Provinzialität schränke zugleich die Möglichkeit von Emanzipation ein; im Extremfall stoßen sogar „die ländlichen Verhältnisse … ihre Enterbten in die Barbarei“.

In seinem Vortrag beleuchtet Claus Baumann den Zusammenhang von urbanem Leben und emanzipatorischer Bildung. Dabei werden auch Reprovinzialisierungstendenzen im städtischen Leben kritisch zur Sprache kommen, wie etwa die »Verkiezung« städtischer Bereiche zu sogenannten »Szenevierteln«.

Claus Baumann (*1967) ist Gesellschaftstheoretiker und umherschweifender Urbanismuskritiker, nebenbei auch Lehrbeauftragter für Philosophie an der Universität Stuttgart. Er promovierte 2009 in Philosophie zur Formbestimmung von Arbeit. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Gesellschaftstheorie und Philosophie der Ästhetik. Ausgewählte Publikationen: Urbanität, Provinzialität und Bildung – Zu Theodor W. Adornos Reflexion von städtisch und ländlich geprägten Ausdrucksformen (2015); Recht und Unrecht – Anmerkungen zu Walter Benjamins „Kritik der Gewalt“ (2014); Philosophie der Praxis und die Praxis der Philosophie (Hrsg. mit Jan Müller und Ruwen Stricker 2014); Die Kunst der Avantgarde und ihr Verhältnis zum Klassenkampf – Walter Benjamins, Theodor W. Adornos und Guy Debords kritische Reflexionen der Kunst (2012). Kontakt: www.clausbaumann.de

Eine Veranstaltung von Contain’t  und Emanzipation und Frieden