„Zin­sen, Zo­cker, Zio­nis­ten“

Zum re­ak­tio­nä­ren Welt­bild des re­gres­si­ven An­ti­ka­pi­ta­lis­mus

Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

Freitag, 25. Oktober 2013, Dresden

18 Uhr, kosmotique e.V., Martin-Luther-Str. 13, 01099 Dresden

Eine Veranstaltung des Klatsch Café – Alternatives Jugendcafé Dresden

Geht es gegen “Ban­ken und Fi­nanz­märk­te”, fin­det sich manch ver­meint­lich ra­di­ka­leR Ka­pi­ta­lis­mus­kri­ti­ke­rIn in trau­ter Ein­tracht mit Fi­nanz­mi­nis­ter, Fern­se­her und Frau Meier. Alle mit­ein­an­der hal­ten sie “die Gie­ri­gen, die den Hals nicht voll genug krie­gen” für die Ver­ur­sa­cher der Krise. Wer das ka­pi­ta­lis­ti­sche Prin­zip in “pro­duk­ti­ves Ka­pi­tal” und “Fi­nanz­ka­pi­tal” auf­spal­tet, lan­det zwangs­läu­fig bei der Dä­mo­ni­sie­rung von Zir­ku­la­ti­ons­sphä­re und Fi­nanz­sek­tor. Eine alte Krank­heit der Lin­ken. Schon Le­n­ins Im­pe­ria­lis­mus­theo­rie und Di­mit­roffs Fa­schis­mus­de­fi­ni­ti­on waren davon in­fi­ziert. Wäh­rend Marx, für den Pro­le­ta­ri­er kein Va­ter­land hat­ten, von der frei­en As­so­zia­ti­on der In­di­vi­du­en träum­te, fei­ern in der Lin­ken “Völ­ker” fröh­li­che Ur­ständ– als ein­ge­bil­de­te re­vo­lu­tio­nä­re An­ti­po­den des Fi­nanz­ka­pi­tals. Als ob es Ausch­witz nicht ge­ge­ben habe, lebt eine ver­meint­lich ra­di­ka­le Linke wei­ter­hin im ideo­lo­gi­schen Kor­sett der 20er und 30er Jahre des ver­gan­ge­nen Jahr­hun­derts. Blind dafür, was der Wahn vom “Kampf der ehr­lich Ar­bei­ten­den” gegen die “Gie­ri­gen, die die Völ­ker aus­sau­gen” an­ge­rich­tet hat, kämpft sie gegen “Banks­ter und Spe­ku­lan­ten” und übt sich im Schul­ter­schluss mit den re­ak­tio­närs­ten und men­schen­feind­lichs­ten Ideo­lo­gi­en und Re­gi­men der Welt. Der Re­fe­rent zeigt Grund­zü­ge einer nicht-​re­gres­si­ven, re­flek­tier­ten Ka­pi­ta­lis­mus­kri­tik als Be­din­gung ge­lin­gen­der Eman­zi­pa­ti­on auf.