Youth Against Antisemitism

Vortrag — Band und DJs — Essen und Trinken

Samstag, 3. Dezember 2022, 19 Uhr bis Sonntag, 4. Dezember 2022, 3.00 Uhr, Esslingen/Neckar

Eine Veranstaltung im Komma Jugend und Kultur, Maille 5-9, 73728 Esslingen

Komma Jugend und Kultur, Junges Forum der DIG Stuttgart und Emma und Fritz laden ein:

  • Teuflische Allmacht – Über die verleugneten christlichen Wurzeln des modernen Antisemitismus und Antizionismus

Vortrag und Diskussion mit Tilman Tarach:

In seinem Buch, mit einem Geleitwort von Anetta Kahane, setzt sich Tilman Tarach mit einem traditionellenchristlichen Judenhass und mit der Verbindung zum modernen eliminatorischen Antisemitismus auseinander.

Bei „Youth Against Antisemitism“ verbinden wir politische Bildung und Popkultur miteinander. In Zentrum der Vorträge stehen unterschiedliche Erscheinungsformen von Antisemitismus, die ein gesamtgesellschaftliches Problem darstellen, unabhängig von politischen Orientierungen wie links, konservativ, rechts und Religion.

  • Nach dem Konzert wird es ein Musikprogramm geben, israelischen Wein und Hummus.

Weiterlesen

Teuflische Allmacht

Über die verleugneten christ­lichen Wurzeln des moder­nen Anti­semitismus und Antizionismus

Vortrag und Diskussion mit Tilman Tarach

im Rahmen von Youth Against Antisemitism

Samstag, 3. Dezember 2022, 19.00 Uhr, Esslingen/Neckar

Eine Veranstaltung im Komma Jugend und Kultur, Maille 5-9, 73728 Esslingen

Die Nähe des traditionellen christlichen Judenhasses zum moder­nen eliminatorischen Antisemitismus wird in der deutschen Antisemitismus-Debatte noch immer verschleiert. Tilman Tarach ruft vergessene Ereignisse in Erinnerung und präsentiert bisher unbeachtete historische Zeugnisse, die Wesen und Wirkmächtigkeit des christlichen Antisemitismus eindrücklich aufzeigen. Nur vor der Hintergrundfolie alter judenfeindlicher Vorstellungen, die bereits im Neuen Testament angelegt sind, konnte der Vernichtungs­­antisemi­tismus der Nationalsozialisten entstehen. Auch heute ist die Gefühlswelt von Antisemiten und Antizionisten wesentlich von diesen unbewussten christlichen Mustern geprägt. 

Weiterlesen

Audio: Wie antisemitisch war die 68er-Bewegung?

Vortrag von Wolfgang Kraushaar

gehalten am 29. September 2022 in Stuttgart

eine gemeinsame Veranstaltung des Fritz-Erler-Forums – Friedrich-Ebert-Stiftung Baden-Württemberg, des Evang. Bildungszentrums Hospitalhof Stuttgart, des Jungen Forums der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Region Stuttgart e.V. und des Fördervereins Emanzipation und Frieden e.V.

Über lange Zeit hinweg hatte der linke Antisemitismus hierzulande als ein Tabuthema gegolten. Ja manche waren sogar der Überzeugung, dass sich als antifaschistisch begreifende Linke per se nicht einer antisemitischen Gesinnung verdächtig machen könnten. Doch dass dies ein Irrtum ist, hat sich spätestens im Sommer 2005 gezeigt, als ein Buch zu einem am 9. November 1969 im damaligen West-Berlin auf das Jüdische Gemeindehaus verübten Bombenanschlag erschien. Darin hatte ein 68er-Kommunarde gestanden, warum und in wessen Auftrag er die 250 Teilnehmer einer Gedenkveranstaltung für die Opfer des Judenpogroms vom November 1938 hatte in die Luft sprengen wollen. Seitdem ist es schwierig, wenn nicht gar ausgeschlossen, weiter auf der Annahme zu beharren, dass sich Linkssein und Judenfeindschaft prinzipiell ausschließen würden.

Weiterlesen

Audio: Einige Fragen zu Antisemitismus und Israel

Interview mit Lothar Galow-Bergemann

Interview: Ákos István Posta, Journalist

Geführt am 1. August 2022 bei Containt e.V. in Stuttgart.

Das Interview wurde leicht geküzt und ist im Original auf dem YouTube-Kanal von Ákos István Posta erschienen.

Weiterlesen

Audio: Was ist Antisemitismus? Was ist Israel?

Vortrag von Lothar Galow-Bergemann

gehalten am 1. August 2022 in Stuttgart

Eine Veranstaltung von contain’t in Kooperation mit Emanzipation und Frieden

(Fast) alle sind gegen Antisemitismus – und wissen trotzdem nicht, was er ist. Viele Linke glauben, sie seien dagegen immun, weil sie Antirassist*innen sind. Doch Antisemitismus ist etwas völlig anderes als Rassismus. Er ist eine Verschwörungsideologie mit antikapitalistischem Anspruch, die nichts vom Kapitalismus kapiert hat. Linke, die von „der profitgierigen Kapitalistenklasse“ reden, sind deswegen keine Antisemit*innen – aber anfällig für antisemitische Denkmuster. Coronademos phantasieren von bösartigen Milliardären, die „schuld sind“. Die Nationalsozialisten setzten die eingebildeten „Gierigen und Mächtigen, die die Welt versklaven wollen“ mit „den Juden“ gleich.

Der antisemitische Wahn entstand in Europa und verbreitete sich weltweit. Seinen bisherigen Höhepunkt fand er in der Shoah. Heute weiß jede Jüdin: Kommt es wieder ganz schlimm, gibt es immer noch Israel. Offener Antisemitismus ist in Deutschland verpönt. Aber in Form von „Israelkritik“ ist er salonfähig. Besonders gerne gibt er sich „antirassistisch“. Er gipfelt in der absurden Parole vom „Apartheidstaat“ und Boykottkampagnen à la „Kauft nicht bei Juden!“ Die Herrscher des Iran, Hizbollah, Hamas, Islamischer Jihad u.a. wollen Israel vernichten. Israel verstehen heißt seine Gegner verstehen. Beides geht nur, wenn man Antisemitismus verstanden hat.

Weiterlesen

Was ist Antisemitismus? Was ist Israel?

Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

Montag, 1. August 2022, 19.30 Uhr, Stuttgart

contain’t / Neue Oper in der Containercity vor der Wagenhalle, Innerer Nordbahnhof 1, 70191 Stuttgart – Anfahrtsskizze siehe unten

Eine Veranstaltung von contain’t in Kooperation mit Emanzipation und Frieden

  • Der Vortrag ist mittlerweile HIER nachzuhören

(Fast) alle sind gegen Antisemitismus – und wissen trotzdem nicht, was er ist. Viele Linke glauben, sie seien dagegen immun, weil sie Antirassist*innen sind. Doch Antisemitismus ist etwas völlig anderes als Rassismus. Er ist eine Verschwörungsideologie mit antikapitalistischem Anspruch, die nichts vom Kapitalismus kapiert hat. Linke, die von „der profitgierigen Kapitalistenklasse“ reden, sind deswegen keine Antisemit*innen – aber anfällig für antisemitische Denkmuster. Coronademos phantasieren von bösartigen Milliardären, die „schuld sind“. Die Nationalsozialisten setzten die eingebildeten „Gierigen und Mächtigen, die die Welt versklaven wollen“ mit „den Juden“ gleich.

Der antisemitische Wahn entstand in Europa und verbreitete sich weltweit. Seinen bisherigen Höhepunkt fand er in der Shoah. Heute weiß jede Jüdin: Kommt es wieder ganz schlimm, gibt es immer noch Israel. Offener Antisemitismus ist in Deutschland verpönt. Aber in Form von „Israelkritik“ ist er salonfähig. Besonders gerne gibt er sich „antirassistisch“. Er gipfelt in der absurden Parole vom „Apartheidstaat“ und Boykottkampagnen à la „Kauft nicht bei Juden!“ Die Herrscher des Iran, Hizbollah, Hamas, Islamischer Jihad u.a. wollen Israel vernichten. Israel verstehen heißt seine Gegner verstehen. Beides geht nur, wenn man Antisemitismus verstanden hat.

Weiterlesen

Wie antisemitisch war die 68er-Bewegung?

Vortrag und Diskussion von und mit Wolfgang Kraushaar

Moderation: Laura-Luise Hammel

Donnerstag, 29. September 2022, 19.30 Uhr, Stuttgart

Hospitalhof, Büchsenstr. 33, 70174 Stuttgart

  • Der Vortrag kann mittlerweile HIER nachgehört werden

eine gemeinsame Veranstaltung des Fritz-Erler-Forums – Friedrich-Ebert-Stiftung Baden-Württemberg, des Hospitalhof Stuttgart, des Jungen Forums der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Region Stuttgart e.V. und des Fördervereins Emanzipation und Frieden e.V.

Über lange Zeit hinweg hatte der linke Antisemitismus hierzulande als ein Tabuthema gegolten. Ja manche waren sogar der Überzeugung, dass sich als antifaschistisch begreifende Linke per se nicht einer antisemitischen Gesinnung verdächtig machen könnten. Doch dass dies ein Irrtum ist, hat sich spätestens im Sommer 2005 gezeigt, als ein Buch zu einem am 9. November 1969 im damaligen West-Berlin auf das Jüdische Gemeindehaus verübten Bombenanschlag erschien. Darin hatte ein 68er-Kommunarde gestanden, warum und in wessen Auftrag er die 250 Teilnehmer einer Gedenkveranstaltung für die Opfer des Judenpogroms vom November 1938 hatte in die Luft sprengen wollen. Seitdem ist es schwierig, wenn nicht gar ausgeschlossen, weiter auf der Annahme zu beharren, dass sich Linkssein und Judenfeindschaft prinzipiell ausschließen würden.

Weiterlesen

Arbeit macht unfrei

Zum Zusammenhang von Arbeitsfetisch und Antisemitismus

Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

Donnerstag, 19. Mai 2022, 19 Uhr, Halle/Saale

Melanchthonianum, Hörsaal A, Universitätsplatz 9

Eine Veranstaltung von Alternatives Vorlesungsverzeichnis des Stura der Uni Halle

Wer streikt, macht zwei Erfahrungen: Dass es gut ist, sich zu wehren. Und dass, selbst wenn man erfolgreich war, danach doch alles irgendwie beim Alten bleibt. Dass wir lebenslänglich arbeiten-müssen-um-Geld-zu-verdienen-damit-wir-leben-können ist das ungeschriebene, aber höchste Gesetz der bürgerlichen Gesellschaft. Arbeit sei so etwas wie Natur, lautet der allgemeine Konsens. Wer etwas gegen sie hat, gilt als verrückt oder faul, meistens als beides.

Nicht immer wurde die Arbeit so überhöht wie heute. In der Antike hatte sie sogar einen ausgesprochen schlechten Ruf. Mit Beginn der Neuzeit jedoch erfuhr sie religiöse Weihen. Das protestantische Arbeitsethos stand an der Wiege des Kapitalismus. Das Bürgertum, die Arbeiterbewegung und der Nationalsozialismus haben die Arbeit förmlich verherrlicht.

Doch auch wenn es dem herrschenden Bewusstsein noch so uneinsichtig ist: Arbeit und nützliches/ sinnvolles/lustvolles Tätigsein sind zwei Paar Stiefel. Weiterlesen

Audio: Warum die BDS-Kampagne gegen Israel antisemitisch ist

Vortrag von Florian Markl

gehalten am 4. Dezember 2021

Wenn Radiohead oder Nick Cave Stress von Thurston Moore (Sonic Youth) und Roger Waters (Pink Floyd) bekommen, weil sie ein Konzert in Tel Aviv spielen, dann ist die BDS-Kampagne im Spiel. Ebenso sollen Israelische Wissenschaftler:innen nicht an Universitäten in den USA oder Europa auftreten dürfen. Wenn vor Deinem Supermarkt Menschen stehen, die Dir verbieten möchten, Israelische Weine oder Datteln zu kaufen, dann erinnert das an eine ganz dunkle Zeit, in der man dazu aufgefordert wurde: „Kauft nicht bei Juden!“

Die BDS-Kampagne (Boycott, Divestment and Sanctions) ist antisemitisch. Die Zusammenhänge erklärt der Wiener Politikwissenschaftler Florian Markl.

Weiterlesen

Youth Against Antisemitism

Samstag, 4. Dezember 2021, 19 Uhr, Online

Ein Abend mit einem Vortrag von Florian Markl zur antisemitischen BDS-Kampagne und einem Livekonzert des Berliner Duo Ghost bag & Tine Fetz

Livestreams auf www.komma.info

Bei „Youth Against Antisemitism“ verbinden wir politische Bildung und Subkultur miteinander. In Zentrum stehen aktuelle Erscheinungsformen von Antisemitismus, die ein gesamtgesellschaftliches Problem darstellen, unabhängig von politischen Orientierungen wie links, konservativ oder rechts.

Dieses Jahr ist Florian Markl mit einem Vortrag zur BDS-Bewegung zu Gast. Markl ist Politikwissenschaftler und wissenschaftlicher Leiter des unabhängigen Nahost-Thinktanks „Mena-Watch“ in Wien. Zusammen mit dem Journalisten und Autoren Alex Feuerherdt hat er zur BDS-Bewegung recherchiert. Als Ergebnis entstand das Buch „Die Israel-Boykottbewegung: Alter Hass in neuem Gewand“. Darum wird es auch im Vortrag gehen.

Weiterlesen

Audio: „Nie wieder!“ Die Bedeutung eines Leitsatzes aus israelischer Sicht

Vortrag von Oliver Vrankovic, Israel

gehalten am 5. Oktober 2021

Eine gemeinsame Veranstaltung der Stiftung Geißstraße 7 und des Fördervereins Emanzipation und Frieden e.V.

Im Rahmen seines Vortrags „Nie wieder!“ berichtet Oliver Vrankovic von seinen Erfahrungen mit Zeitzeugen der Reichspogromnacht und Überlebenden des Holocaust. Er erzählt die Geschichte der Überlebenden, die (vor und nach dem Holocaust) nach Palästina geflohen sind und zu Mitbegründern und Verteidigern des Staates Israel wurden, weiter. Der Vortrag ist unterlegt mit Filmausschnitten, in denen die letzten Zeugen zu sehen und zu hören sind.

Thematisch setzt sich der Vortrag mit der israelischen Staatsräson „Nie wieder“ auseinander. Dabei behandelt er insbesondere den eliminatorisch gesinnten Antisemitismus, dem der jüdische Staat seit seiner Gründung ausgesetzt ist und wie diese Gefahr vor dem Hintergrund der Erfahrung des Holocaust verstanden und bekämpft wird.

Weiterlesen

“Nie wieder!”

Online-Vortrag und Diskussion mit Oliver Vrankovic, Israel

Dienstag, 5. Oktober 2021, 19.30 Uhr

Eine gemeinsame Veranstaltung der Stiftung Geißstraße 7 und des Fördervereins Emanzipation und Frieden e.V.

  • Der Vortrag ist mittlerweile HIER zu hören

Im Rahmen seines Vortrags „Nie wieder!“ berichtet Oliver Vrankovic von seinen Erfahrungen mit Zeitzeugen der Reichspogromnacht und Überlebenden des Holocaust. Er erzählt die Geschichte der Überlebenden, die (vor und nach dem Holocaust) nach Palästina geflohen sind und zu Mitbegründern und Verteidigern des Staates Israel wurden, weiter. Der Vortrag ist unterlegt mit Filmausschnitten, in denen die letzten Zeugen zu sehen und zu hören sind.

Thematisch setzt sich der Vortrag mit der israelischen Staatsräson „Nie wieder“ auseinander. Dabei behandelt er insbesondere den eliminatorisch gesinnten Antisemitismus, dem der jüdische Staat seit seiner Gründung ausgesetzt ist und wie diese Gefahr vor dem Hintergrund der Erfahrung des Holocaust verstanden und bekämpft wird.

Weiterlesen

Audio: Pietistische Siedlungen im „Heiligen Land“

Online-Vortrag von Ralf Balke
 
gehalten am 18. März 2021

bei der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Region Stuttgart e.V.

Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung des Referenten
 
Wer heute den am Fuße des Carmel-Gebirges gelegenen Ben-Gurion-Boulevard in Haifa oder den Stadtteil Emek Refaim in Jerusalem besucht, stößt immer wieder auf Gebäude, über deren Eingänge deutschsprachige Bibelsprüche eingemeißelt sind. Es ist das architektonische Erbe der Templer, schwäbischer Siedler, die nach 1868 ihre Heimat verlassen hatten und im osmanischen Palästina die „Errichtung des Reiches Gottes auf Erden“ planten. Zwar fiel mangels Masse dieses Vorhaben ins Wasser – die palästina-deutsche Gemeinschaft zählte nie mehr als rund 2.500 Personen. Dennoch war das fromme Kolonisationsprojekt der Tempelgesellschaft, einer pietistischen Abspaltung der württembergischen Landeskirche, der erste geglückte Versuch einer europäischen Ansiedlung in der Region seit der Zeit der Kreuzzüge. Über drei Generationen hinweg lebten die palästina-deutschen Siedler nicht mit, sondern neben ihren jüdischen und arabischen Nachbarn. Ab 1931 organisierten sie sich in dem, was später zur Landesgruppe der NSDAP in Palästina werden sollte, wodurch ihre Vertreibung aus dem Land bis 1948 quasi vorprogrammiert war. Weiterlesen

Audio: Wohin steuern die USA?

Über Komplexitäten und Perspektiven einer Nation am Abgrund

Vortrag von Emanuel Bergmann, Los Angeles

gehalten am 21. Januar 2021

Die Ära Trump ist vorbei, der neue Präsident Joe Biden will eine Rückkehr zur Normalität. Aber ist das überhaupt noch möglich? Innerhalb der demokratischen Partei wächst der Konflikt zwischen der Mitte und dem linken Flügel; gleichzeitig sind die Republikaner unter Trump zu einer „post-demokratischen“ Partei geworden, in der bedingungslose Loyalität mehr zählt als Rechtsstaatlichkeit. Sind die USA überhaupt noch regierbar?

Weiterlesen

Corona-Demos, „Infodemie“, Verschwörungsdenken und deren Zusammenhang mit Antisemitismus

Online-Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

Mittwoch, 10. Februar 2021, 19 Uhr

Eine Veranstaltung von Sonntags-Club und Trans im Sonntags-Club

  • Zugangsdaten zum Zoom-Meeting erhaltet ihr bei Anmeldung unter folgender Mailadresse: trans at sonntags-club.de spätestens einen Tag vor der Veranstaltung.

In Deutschland hat man zwar gelernt, dass Antisemitismus irgendwie schlecht ist. Verstanden hat man ihn trotzdem nicht. Dieser Zustand ermöglicht es, dass man antisemitischen Denkmustern anhängen und gleichzeitig davon überzeugt sein kann, nichts damit zu tun zu haben. Das funktioniert in rechten, linken und religiösen Milieus genauso wie in der vermeintlich „guten Mitte der Gesellschaft“.

Das gefährliche Potential dieser Mixtur wird in Krisenzeiten besonders deutlich. Die verbreitete Gewissheit, dass „die da oben an allem schuld sind“ verwechselt Gesellschaftskritik mit Wut auf „gierige Milliardäre“, „Lügenpack“ und „Lügenpresse“. Im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie verbreiten sich einfache, falsche und gefährliche Welterklärungsmuster noch schneller. Vermeintliche „Querdenker“, QAnon-Fans und andere bilden sich die Diktatur einer geheimen Weltelite ein und wähnen sich im Endkampf zwischen Gut und Böse. Viele werden immer hemmungsloser und gewalttätiger.

Weiterlesen

Audio: 1945 – 2020. Antisemitismus und kein Ende?

Online-Panel mit Katharina König-Preuss und Volker Weiß

Moderation Carl Melchers

gehalten am 28. November 2020

Eine gemeinsame Veranstaltung der Wochenzeitung Jungle World, des Komma Kultur Esslingen, des Jungen Forum der DIG Stuttgart und des und des Fördervereins Emanzipation und Frieden im Rahmen von Youth Against Antisemitism

Lange Zeit glaubte man in Deutschland, Antisemitismus sei im wesentlichen ein Phänomen von gestern und heutzutage unter Deutschen nur noch eine Randerscheinung. Höchstens unter Zugewanderten wollte man ihn hie und da noch wahrnehmen. Diese Illusion ist wie eine Seifenblase zerplatzt. 75 Jahre nach dem Sieg der Alliierten über Nazideutschland versteckt sich der Antisemitismus immer weniger in Hinterzimmern und traut sich wieder offen auf die Straßen. Mittlerweile warnt selbst der Verfassungsschutz vor „steil ansteigendem Antisemitismus“. Warum das so ist, versteht er allerdings genauso wenig wie eine Gesellschaft, die zwar irgendwie „gegen Antisemitismus“ ist, aber ihn bis heute kaum begriffen hat. Deutsche Selbstgewissheit entlarvt sich als das, was sie schon immer war: als Schuldabwehr und Selbstbetrug.

Gemeinsam mit ausgewiesenen Expert*nnen wollen wir die Entwicklungen beleuchten und uns auf die Suche nach Gegenstrategien begeben.

Unsere Gäste:

Weiterlesen

Audio: Kollektive Unschuld. Die Abwehr der Shoah im deutschen Erinnern

Buchvorstellung mit Samuel Salzborn

Online gehalten am 18. November 2020

Die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und der Shoah galt lange als bundesdeutsche Erfolgsgeschichte. Dieses Image beginnt mit der zunehmenden Rechtsradikalisierung in Politik und Gesellschaft mehr und mehr zu bröckeln. Im bundesdeutschen Selbstbild wurde hingegen schon immer die Geschichte der Schuld- und Erinnerungsabwehr, der Täter-Opfer-Umkehr, der Selbststilisierung als Opfer und der antisemitischen Projektion ausgeblendet. Eine (selbst-)kritische Aufarbeitung der Vergangenheit hat auch 75 Jahre nach der Niederschlagung des Nationalsozialismus auf gesellschaftlicher Ebene kaum stattgefunden: Durch die Abwehr der Shoah im deutschen Erinnern manifestiert sich vielmehr ein Selbstbild, das um den Mythos kollektiver Unschuld kreist.
Weiterlesen

Youth Against Antisemitism 2020: Online-Panel und Konzert aus Tel Aviv

Samstag, 28. November 2020, Online

19.30 Uhr Online-Panel 1945 – 2020. Antisemitismus und kein Ende?

21.00 Uhr Konzert Live aus Tel Aviv

Eine gemeinsame Veranstaltung der Wochenzeitung Jungle World, des Komma Kultur Esslingen, des Jungen Forum der DIG Stuttgart und des und des Fördervereins Emanzipation und Frieden

Lange Zeit glaubte man in Deutschland, Antisemitismus sei im wesentlichen ein Phänomen von gestern und heutzutage unter Deutschen nur noch eine Randerscheinung. Höchstens unter Zugewanderten wollte man ihn hie und da noch wahrnehmen. Diese Illusion ist wie eine Seifenblase zerplatzt. 75 Jahre nach dem Sieg der Alliierten über Nazideutschland versteckt sich der Antisemitismus immer weniger in Hinterzimmern und traut sich wieder offen auf die Straßen. Mittlerweile warnt selbst der Verfassungsschutz vor „steil ansteigendem Antisemitismus“. Warum das so ist, versteht er allerdings genauso wenig wie eine Gesellschaft, die zwar irgendwie „gegen Antisemitismus“ ist, aber ihn bis heute kaum begriffen hat. Deutsche Selbstgewissheit entlarvt sich als das, was sie schon immer war: als Schuldabwehr und Selbstbetrug.

Gemeinsam mit ausgewiesenen Expert*nnen wollen wir die Entwicklungen beleuchten und uns auf die Suche nach Gegenstrategien begeben.

Weiterlesen

Audio: Die israelfeindliche Politik der DDR – Antisemitismus trotz Antifaschismus?

Online-Vortrag von Martin Jander

gehalten am 4. November 2020

auf einer Veranstaltung der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Region Stuttgart e.V.

– Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung des Referenten –

Trotz vielfältiger Recherchen zu Geschichte und Struktur der DDR – allein der Bundestag setzte zwei Enquetekommissionen dazu ein – haben Forschung und Publizistik einen weiten Bogen um die Zusammenhänge von DDR, Antisemitismus und Israel-Feindschaft gemacht. Nur wenige Forscher wie Jeffrey Herf, Thomas Haury, Rainer M. Lepsius so wie die Amadeu Antonio Stiftung aus Berlin haben sich bislang mit den Themen intensiv beschäftigt und dazu publiziert. Dr. Martin Jander zeigt in seinem Vortrag die Entstehung und Entwicklung der nachnationalsozialistischen DDR-Gesellschaft, deren Selbstverständnis antifaschistisch, deren Politik nach innen und außen jedoch antisemitisch und israelfeindlich ausgerichtet war. Der größte Teil der DDR-Juden wurde im Winter 1952/53 vertrieben. Ab 1967 unterstützte die DDR Kriege gegen Israel militärisch. Antisemitismus und Israel-Feindschaft waren jedoch nicht nur der Politik der DDR-Führung geschuldet. Sie waren auch in der DDR-Gesellschaft präsent, die seit 1945 zwar in eine nicht-kapitalistische Gesellschaft transformiert wurde, Antisemitismus und Rassismus jedoch nicht aufarbeitete. Weiterlesen