Eine kurze Kritik der Megamaschine, mit der wir auf die Wand zurasen (9min)
Von Lothar Galow-Bergemann
Ausschnitt aus einem Statement, gehalten auf einer Diskussionsveranstaltung der Volkshochschule Bielefeld
Eine kurze Kritik der Megamaschine, mit der wir auf die Wand zurasen (9min)
Von Lothar Galow-Bergemann
Ausschnitt aus einem Statement, gehalten auf einer Diskussionsveranstaltung der Volkshochschule Bielefeld
Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann
Samstag, 25. März 2023, 15.00 Uhr Wien
Büro für Selbstorganisierung: Dornerplatz 4, 1170 Wien
Eine Veranstaltung im Rahmen der Power to the People Konferenz – Gegenkonferenz zur European Gas Conference
Immer weniger Menschen glauben an den Kapitalismus und immer mehr wissen, dass es „nicht so weitergehen“ kann. Aber der Ausstieg ist schwer. Solange unser Lebensunterhalt vom Verkauf unserer Arbeitskraft abhängt, sitzen wir in der Falle: Geht es nämlich nicht „so weiter“, ist unser Einkommen gefährdet, von dem wir leben. Wollen wir die Wirtschaftsweise überwinden, die uns in diese Sackgasse geführt hat, müssen wir verstehen, was Kapital-Ismus ist und aus gescheiterten Versuchen lernen.
Zum inneren Zusammenhang der Multikrise und möglichen Auswegen
Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann
Montag, 12. Dezember 2022, 19.30 Uhr, Rostock
Eine Veranstaltung von Antifa United Rostock
Café Median, Niklotstraße 5, 18057 Rostock
Die Erde erwärmt sich unaufhörlich, die Ozeane werden vermüllt. Hunger und Armut wachsen, selbst in den reicheren Weltregionen. Eine Zoonose und Pandemie folgt auf die nächste. Kriege und Kriegsgefahr werden immer bedrohlicher. Noch nie waren so viele Menschen auf der Flucht.
Es mangelt nicht an Konferenzen und Beschlüssen „zur Nachhaltigkeit“. Doch eine Wirtschaftsweise, der unendliches Wachstum, maximaler Profit und steigende Aktienkurse wichtiger sind als das Leben künftiger Generationen, schafft Probleme, die sie selbst nicht lösen, sondern nur weiter vertiefen kann.
Weltweit kämpfen viele Menschen gegen die Folgen an. Die Einsicht, dass Umweltkrise, soziales Elend, rassistische und sexistische Unterdrückung miteinander zusammenhängen, verbreitet sich. Immer weniger Menschen finden sich mit Diskriminierung ab, immer mehr fordern das Recht ein, ohne Angst verschieden sein zu können. Sie verlangen, „dass es nicht mehr so weitergeht“.
Aber viele bestehen auch explizit darauf, „dass es so weitergeht“. Je tiefer die Krise, desto mehr klammern sie sich an das, was keine Perspektive mehr hat. Anstatt darüber nachzudenken, was sie eigentlich denken, behaupten sie lieber, sie dürften „nicht mehr sagen, was sie denken“. Rassistische, sexistische, antisemitische und nationalistische Reaktionen verschärfen die Krise weiter. Verschwörungsphantasien verbreiten sich. Hass und Hetze gegen Klimaaktivist*innen und „Woke“ wirken bis in die „Mitte der Gesellschaft“. Ein neu-alter Autoritarismus wächst heran. In ihm gärt rohe Gewalt.
Wie wir völlig anders wirtschaften könnten
Fabienne Fecht im Gespräch mit Lothar Galow-Bergemann über Gesellschafts- und Wirtschaftsfragen
aufgenommen am 3. Oktober 2022 im Rahmen des ÜBER:MORGEN- Festival der Kultur Region Stuttgart
Wirtschaften wir weiter so, als sei ewiges Wachstum möglich, untergraben wir unsere Lebensgrundlagen und haben zu wenig Zeit für wirklich Wichtiges. Radikale Arbeitszeitverkürzung und ein anderes Verständnis von Eigentum und gesellschaftlicher Teilhabe sind dringend erforderlich.
Fabienne Fecht ist Gewerkschaftssekretärin und promoviert derzeit an der Universität Freiburg in Allgemeiner und Vergleichender Literatur- und Kulturwissenschaft
Lothar Galow-Bergemann schreibt u.a. für Jungle World und Emanzipation und Frieden
Interview mit Lothar Galow-Bergemann
Interview: Ákos István Posta, Journalist
Geführt am 1. August 2022 bei Containt e.V. in Stuttgart.
Das Interview wurde leicht geküzt und ist im Original auf dem YouTube-Kanal von Ákos István Posta erschienen.
Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann
Donnerstag, 10. November 2022, 19.00 Uhr, Erlangen
Zentrum Wiesengrund, Wöhrmühle 7, 91058 Erlangen
Eine Veranstaltung von Gruppe Antithese
Alle sind für Klimaschutz, aber die globale Erwärmung nimmt unaufhörlich zu. Alle sind für soziale Gerechtigkeit, aber Kinder- und Altersarmut wachsen. Alle wünschen sich mehr freie Zeit zum Leben, aber müssen immer mehr und länger arbeiten. Niemand will die Krise, aber keiner kriegt sie in den Griff. Wunsch und Wirklichkeit gehen so weit auseinander, weil das herrschende Wirtschaftssystem existentiellen Herausforderungen nicht gewachsen ist. Klima- und Coronakrise demonstrieren eindrücklich: Unendliches Wachstum ist ihm wichtiger als Mensch und Natur, maximaler Profit wichtiger als Gesundheit und Lebensqualität, steigende Aktienkurse wichtiger als das Leben künftiger Generationen.
Immer weniger Menschen glauben an den Kapitalismus und wissen, dass es „nicht so weitergehen“ kann. Aber der Ausstieg ist schwer. Solange unser Lebensunterhalt vom Verkauf unserer Arbeitskraft abhängt, sitzen wir in der Falle: Geht es nämlich nicht „so weiter“, ist unser Einkommen gefährdet, von dem wir leben.
Die Überwindung der Wirtschaftsweise, die uns in diese Sackgasse geführt hat, ist buchstäblich zu einer Frage des Überlebens geworden. Eine grundlegende Neuorientierung ist angesagt. Denn eine ökologisch und sozial nachhaltige Gesellschaft ist machbar.
Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann
Montag, 10. Oktober 2022, 18.15 Uhr, Halle (Saale)
Hörsaal XVII im Melanchthonianum, Universitätsplatz 9
Eine Veranstaltung der GEW-Studis im Rahmen der Kritischen
Einführungswochen Halle 2022
Was ist das eigentlich, dieser Kapitalismus? Wie funktioniert er? Was hat er mit Krisen zu tun? Was unterscheidet die kapitalistische von vorherigen Gesellschaften? Was ist dran an der Rede von der Marktwirtschaft? Diese Fragen sollen, so gut es in 90 Minuten geht, beantwortet werden. Eigentlich könnte man ja mit jeder ein Semester füllen, wir probieren es trotzdem.
Gesellschafts- und Wirtschaftsfragen
Fabienne Fecht im Gespräch mit Lothar Galow-Bergemann
Montag, 3. Oktober 2022, 18.00 Uhr, Esslingen/Neckar
Festivalzentrum Merkelpark, Pulverwiesen
im Rahmen des ÜBER:MORGEN- Festival der Kultur Region Stuttgart
Wirtschaften wir weiter so, als sei ewiges Wachstum möglich, untergraben wir unsere Lebensgrundlagen und haben zu wenig Zeit für wirklich Wichtiges. Radikale Arbeitszeitverkürzung und ein anderes Verständnis von Eigentum und gesellschaftlicher Teilhabe sind dringend erforderlich.
Fabienne Fecht ist Gewerkschaftssekretärin und promoviert derzeit an der Universität Freiburg in Allgemeiner und Vergleichender Literatur- und Kulturwissenschaft
Lothar Galow-Bergemann schreibt u.a. für Jungle World und Emanzipation und Frieden
Vortrag von Lothar Galow-Bergemann
gehalten am 1. August 2022 in Stuttgart
Eine Veranstaltung von contain’t in Kooperation mit Emanzipation und Frieden
(Fast) alle sind gegen Antisemitismus – und wissen trotzdem nicht, was er ist. Viele Linke glauben, sie seien dagegen immun, weil sie Antirassist*innen sind. Doch Antisemitismus ist etwas völlig anderes als Rassismus. Er ist eine Verschwörungsideologie mit antikapitalistischem Anspruch, die nichts vom Kapitalismus kapiert hat. Linke, die von „der profitgierigen Kapitalistenklasse“ reden, sind deswegen keine Antisemit*innen – aber anfällig für antisemitische Denkmuster. Coronademos phantasieren von bösartigen Milliardären, die „schuld sind“. Die Nationalsozialisten setzten die eingebildeten „Gierigen und Mächtigen, die die Welt versklaven wollen“ mit „den Juden“ gleich.
Der antisemitische Wahn entstand in Europa und verbreitete sich weltweit. Seinen bisherigen Höhepunkt fand er in der Shoah. Heute weiß jede Jüdin: Kommt es wieder ganz schlimm, gibt es immer noch Israel. Offener Antisemitismus ist in Deutschland verpönt. Aber in Form von „Israelkritik“ ist er salonfähig. Besonders gerne gibt er sich „antirassistisch“. Er gipfelt in der absurden Parole vom „Apartheidstaat“ und Boykottkampagnen à la „Kauft nicht bei Juden!“ Die Herrscher des Iran, Hizbollah, Hamas, Islamischer Jihad u.a. wollen Israel vernichten. Israel verstehen heißt seine Gegner verstehen. Beides geht nur, wenn man Antisemitismus verstanden hat.
Zum Zusammenhang von Krise, Verschwörungsglauben und Antisemitismus
Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann
Dienstag, 11. Oktober 2022, 18.00 Uhr, Berlin
Freie Universität Berlin, Ristorante Galileo, Otto-von-Simson-Str. 26
Eine Veranstaltung im Rahmen der Kritischen Orientierungswochen an der FU Berlin KORFU22
Warum verbreiten sich absurde Verschwörungsphantasien? Warum schützen auch Bildung und Intelligenz nicht davor? Der Glaube, finstere Mächte seien an Ungerechtigkeit, Krankheit, Elend, Krieg und Krisen Schuld, hat eine bald zweitausendjährige Tradition im christlichen Antijudaismus. Die Geschichte lehrt, dass sich Antisemitismus in Krisenzeiten rasend schnell ausbreiten kann.
Das Kapital nicht verstehen, aber gegen die Folgen des Kapital-ismus
Sturm laufen, ist wie in einem Gefängnis sitzen, von dem man nichts
weiß. Das kollektive Ausrasten solcher Gefängnisinsassen speist sich
aus irrationaler Welterklärung, die sich mit durchaus berechtigter
Angst um den eigenen Lebensunterhalt vermengt. Werden wir demnächst
Massendemonstrationen „gegen die Klimalüge“ erleben, die
„unsere Arbeitsplätze bedroht“? Schon fabulieren welche vom
Ukrainekrieg als großer Verschwörung einer geheimen Weltregierung.
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Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann
Sonntag, 25. September 2022, 20 Uhr, Lützerath
ZADRheinland, 41812 Lützerath, Workshop Zelt 3
Eine Veranstaltung von Lützerath Lebt im Rahmen des Unräumbar-Festivals 2022
Lebenslänglich arbeiten-müssen-um-Geld-zu-verdienen-damit-wir-leben-können ist das höchste Gesetz der bürgerlichen Gesellschaft. Deren Insassen halten das für „natürlich“. Für Krisen machen sie schnell dunkle Mächte verantwortlich. Ihre Identifikation mit der „ehrlichen Arbeit“, die von der „Gier“ bedroht wird, entlädt sich schlimmstenfalls im antisemitischen Vernichtungswahn. Die Nazis setzten „die Gierigen“ mit „den Juden“ gleich. Doch auch wer das nicht tut, kann sich in einer gefährlichen Nähe zum Antisemitismus befinden, ohne sich darüber im Klaren zu sein.
Proteste für Sozialpolitik und Klimaschutz müssen Druck auf die Regierung sowie Konzerne ausüben und den Rechten die Tour vermasseln.
Kommentar von Lothar Galow-Bergemann
erschienen in Jungle World 32/2022 vom 11. August 2022
Dass sich eine Krise von ungekannter Größenordnung zusammenbraut, pfeifen die sprichwörtlichen Spatzen von den Dächern. Angst vor Inflation, kalten Wohnungen, sinkendem Lebensstandard und Verlust des Arbeitsplatzes greift um sich. Sie fällt auf einen Nährboden, der seit Jahren gut bereitet wurde. Schon heutzutage sind dem Paritätischen Wohlfahrtsverband zufolge etwa 13,8 Millionen Menschen in Deutschland arm; sie haben weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung. Im nächsten Herbst und Winter dürfte so ziemlich alles zusammenkommen: Wut, Angst, Verzweiflung, Kriegsfurcht sowie Armut. Und die nächste Coronawelle steht auch noch an.
Angesichts dessen bietet die Ampelkoalition ein äußerst schlechtes Bild. Während große staatliche Ausgabenprogramme für Soziales und Klimaschutz nötig wären, hält sie das desaströse Regime der sogenannten Schuldenbremse hoch. Während die Profitraten von Energie- und Rüstungskonzernen in die Höhe schießen, kann sie sich noch nicht einmal auf eine Übergewinnsteuer einigen, mit der wenigstens einiges Dringendes zu refinanzieren wäre. Anstatt die gestiegenen Energiepreise mit staatlichen Zuschüssen an die Unternehmen zu begleiten, plant sie eine sogenannte Gasumlage, die den Endverbraucherinnen und -verbrauchern im Herbst exorbitante Rechnungen ins Haus flattern lassen und die verständliche Empörung weiter anheizen dürfte.
Workshop mit Lothar Galow-Bergemann
Samstag, 10. September 2022, 15.00 bis 18.00 Uhr, Mittelfranken
auf dem Antifa Camp Bayern vom Freitag, 9. bis Sonntag, dem 11. 9.2022
Klima, Corona, Hunger, Flucht, Krieg … der Krisenstrudel dreht sich immer schneller. Weltweit reagieren viele Menschen darauf rassistisch, sexistisch, antisemitisch und nationalistisch. Ein neu-alter Autoritarismus, der an faschistische Vergangenheiten erinnert, erfasst den Planeten. Das Putinregime forciert diese Entwicklung vorsätzlich, mit seinem Überfall auf die Ukraine heizt es die globale Multikrise weiter an. Noch nie seit 1945 war die Weltlage so gefährlich.
Der globalisierte Krisenkapitalismus schafft in schneller Folge Probleme, die er selbst nicht mehr lösen, sondern nur vertiefen kann. Der Ausstieg aus dieser Wirtschafts- und Lebensweise ist zur Existenzfrage der Menschheit geworden. Doch viele können sich eher den Weltuntergang als das Ende des Kapitalismus vorstellen.
Antifaschistische Strategie muss die komplexe Krise und ihre Ursachen im Zusammenhang begreifen und ihr Handeln daraus ableiten. Nachhaltig intervenieren kann sie nur, wenn sie sich bewusst „systemwidrig“ positioniert und das herrschende Gedankengefängnis angreift. Dazu gehört auch ein selbstkritischer Blick auf eigene Analysen, Strukturen und Konzepte.
Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann
Montag, 1. August 2022, 19.30 Uhr, Stuttgart
contain’t / Neue Oper in der Containercity vor der Wagenhalle, Innerer Nordbahnhof 1, 70191 Stuttgart – Anfahrtsskizze siehe unten
Eine Veranstaltung von contain’t in Kooperation mit Emanzipation und Frieden
(Fast) alle sind gegen Antisemitismus – und wissen trotzdem nicht, was er ist. Viele Linke glauben, sie seien dagegen immun, weil sie Antirassist*innen sind. Doch Antisemitismus ist etwas völlig anderes als Rassismus. Er ist eine Verschwörungsideologie mit antikapitalistischem Anspruch, die nichts vom Kapitalismus kapiert hat. Linke, die von „der profitgierigen Kapitalistenklasse“ reden, sind deswegen keine Antisemit*innen – aber anfällig für antisemitische Denkmuster. Coronademos phantasieren von bösartigen Milliardären, die „schuld sind“. Die Nationalsozialisten setzten die eingebildeten „Gierigen und Mächtigen, die die Welt versklaven wollen“ mit „den Juden“ gleich.
Der antisemitische Wahn entstand in Europa und verbreitete sich weltweit. Seinen bisherigen Höhepunkt fand er in der Shoah. Heute weiß jede Jüdin: Kommt es wieder ganz schlimm, gibt es immer noch Israel. Offener Antisemitismus ist in Deutschland verpönt. Aber in Form von „Israelkritik“ ist er salonfähig. Besonders gerne gibt er sich „antirassistisch“. Er gipfelt in der absurden Parole vom „Apartheidstaat“ und Boykottkampagnen à la „Kauft nicht bei Juden!“ Die Herrscher des Iran, Hizbollah, Hamas, Islamischer Jihad u.a. wollen Israel vernichten. Israel verstehen heißt seine Gegner verstehen. Beides geht nur, wenn man Antisemitismus verstanden hat.
von Lothar Galow-Bergemann
gehalten in Siegen
Wie sich Gesellschaft, Gewerkschaft, Friedensbewegung und Linke ändern müssen
Das Problem mit der Wachstumswirtschaft und wie wir da rauskommen
Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann
Moderation: Martin Gohlke
Donnerstag, 23. Juni 2022, 19.00 Uhr, Aurich
Kreisvolkshochschule Aurich, Oldersumer Straße 65, Hauptgebäude, Raum 212
Eine Veranstaltung von Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Aurich
Corona hat gezeigt: Wenn „unsere Wirtschaft“ nicht ewig weiter wachsen kann, klingeln die Alarmglocken und die Gesellschaft gerät in Schwierigkeiten. Wächst die Wirtschaft jedoch ewig weiter, schrillen die Glocken erst recht, denn die Klimakrise bedroht unsere Lebensgrundlagen. Dass es so nicht weitergehen kann, spüren viele. Aber eine Veränderung ist schwer. Geht es nämlich nicht „so weiter“, sind unsere Arbeitsplätze gefährdet und damit das Einkommen, von dem wir leben.
Die Überwindung der Wirtschaftsweise, die uns in diese Sackgasse geführt hat, ist zu einer Frage des Überlebens geworden. Was muss sich ändern, damit wir nicht von einer Krise in die nächste stolpern? Der Referent entwickelt Grundzüge einer ökologischen und sozialen Wende.
Regressiver Antikapitalismus und Antisemitismus in Krisenzeiten
Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann
Dienstag, 28. Juni 2022, 19.00 Uhr, Nürnberg
DESI Stadtteilzentrum e.V. Brückenstraße 23, 90419 Nürnberg
Eine Veranstaltung von Junges Forum DIG Nürnberg-Erlangen
Klima, Corona, Krieg und Hunger – die Krisen jagen sich. Sie haben viel mit der herrschenden Wirtschaftsweise zu tun – dem Kapitalismus. Unendliches Wachstum ist ihm wichtiger als Mensch und Natur, maximaler Profit wichtiger als Gesundheit und Lebensqualität, steigende Aktienkurse wichtiger als das Leben künftiger Generationen. Der Kapitalismus hat uns in eine Sackgasse geführt. Viele sind gegen ihn, doch haben sie ihn auch verstanden?
Gesellschaftskritik wird oft mit Wut auf „die Schuldigen“, „Lügenpack“ und „Lügenpresse“ verwechselt. Undurchschaute systemische Ursachen verleiten zu personifizierender Krisendeutung. Der Glaube, finstere Mächte seien an Ungerechtigkeit, Krankheit, Elend, Krieg und Krisen Schuld, hat eine bald zweitausendjährige Tradition im christlichen Antijudaismus. Der moderne Antisemitismus, dem „der Jude“ die Personifikation des Bösen schlechthin ist, konnte nahtlos daran anknüpfen. Die Nationalsozialisten setzten die eingebildeten „Gierigen und Mächtigen, die im Geheimen wirken und die Welt versklaven wollen“ mit „den Juden“ gleich. Doch auch wer das nicht tut, kann sich in einer gefährlichen Nähe zum Antisemitismus befinden, ohne sich darüber im Klaren zu sein.
Was falscher Antikapitalismus mit Antisemitismus zu tun hat
Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann
Mittwoch, 8. Juni 2022, 19.00 Uhr, Witzenhausen
Stadtraum Witzenhausen, Ermschwerder Str.6
Eine Veranstaltung von Bündnis für ein emanzipatorisches Witzenhausen ohne Verschwörungsdenken und Antisemitismus
Klima, Corona, Krieg und Hunger – die Krisen jagen sich. Sie haben viel mit der herrschenden Wirtschaftsweise zu tun – dem Kapitalismus. Unendliches Wachstum ist ihm wichtiger als Mensch und Natur, maximaler Profit wichtiger als Gesundheit und Lebensqualität, steigende Aktienkurse wichtiger als das Leben künftiger Generationen. Der Kapitalismus hat uns in eine Sackgasse geführt. Viele sind gegen ihn, doch haben sie ihn auch verstanden?
Gesellschaftskritik wird oft mit Wut auf „die Schuldigen“, „Lügenpack“ und „Lügenpresse“ verwechselt. Viele phantasieren – z.B. im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie – von einer Weltverschwörung „profitgieriger Milliardäre“, die die sie ins Unglück stürzen wollen. Die Nationalsozialisten setzten die eingebildeten „Gierigen und Mächtigen, die im Geheimen wirken und die Welt versklaven wollen“ mit „den Juden“ gleich. Doch auch wer das nicht tut, kann sich in einer gefährlichen Nähe zum Antisemitismus befinden, ohne sich darüber im Klaren zu sein.
Autoritäres und Regressives in der Linken gestern und heute
Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann
Donnerstag, 9. Juni 2022, 18.30 Uhr, Siegen
VORTEX Biergarten, Auf den Hütten 4, 57076 Siegen-Weidenau
Eine Veranstaltung von Antifa Café Siegen
Alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist. Besser lassen sich Anspruch und Programm menschlicher Emanzipation nicht auf den Punkt bringen. Wenn der Begriff Links Sinn hat, dann diesen. Oft sehen linke Theorie und Praxis jedoch ganz anders aus. Was längst überwunden sein sollte, lebt auch in vielen linken und linksradikalen Strukturen und Denkweisen fort: Die Herrschaft von Zwangsgemeinschaften und von Menschen über andere Menschen.
Das kann sich in Männlichkeitskult und sexistischem Verhalten äußern, in der Vorliebe fürs Agitieren statt fürs Argumentieren oder in der Vorstellung, antifaschistische Akteur*innen seien stets im Recht, was auch immer sie tun. Aber auch im Glauben, man sei zur „Führung der Arbeiterklasse“ berufen. Der Griff in die Mottenkiste staatssozialistischer Parteidiktaturen und Sympathie für autoritäre Führergestalten wie Lenin liegen da oft nahe. Der Glaube, „die Klasse und das Volk“ brauche eigentlich nur die richtigen Führer, korreliert zudem mit zwei ebenso absurden wie folgenreichen Fehleinschätzungen: Nationalsozialismus und Antisemitismus seien die Folge rechter Verführungskünste und bürgerlich-rechtsstaatliche Verhältnisse seien letztlich ebenfalls „faschistisch“.