Der Podcast Emma und Fritz liefert Denkanstöße für eine ideologiekritische Gesellschaft

[erschienen im philosophie Magazin am 08 November 2024. Wir danken der Redaktion für die freundliche Erlaubnis zur Veröffentlichung]

von Marie Sieah

Der eigentliche Existenzgrund der Menschheit ist, wenn wir der „Subversiven Theorie“ des Politikwissenschaftlers Johannes Agnoli folgen, die Hoffnung auf eine Gesellschaft der Freien und Gleichen. Der Begriff der Hoffnung zeigt: Eine solche Gesellschaft ist nicht die unsere, es gilt sie erst noch zu denken und zu gestalten. Ein erster Schritt können die Auseinandersetzung, das Aufdecken und die Analyse bestehender Verhältnisse sein. Sich mit Fragestellungen konfrontieren, die Missstände aufdecken und so Kritik ermöglichen. Der ideologiekritische Podcast Emma und Fritz bietet eben diese Möglichkeit. Ideologiekritik als die Kritik eines „notwendig falschen Bewusstseins“ soll Selbstreflexion ermöglichen und alles als „gegeben“ Gedachte infrage stellen.

Emma und Fritz kommt von Emanzipation und Frieden. Und ganz in diesem Sinne veranstaltet die Stuttgarter Gruppe, die sich selbst als „emanzipierter Haufen“ bezeichnet, Vorträge zu Themen wie Antikapitalismus, Antifaschismus, Antisemitismus und Antifeminismus, welche später dann als Audiomitschnitte im Podcast veröffentlicht werden. Dabei wird man als Zuhörer nicht anti-alles, vielmehr pro: pro befreite Gesellschaft. So kann man sich jederzeit anhören, weshalb Stephan Grigat meint, die deutsche Politik sei für die Eskalation im Nahen Osten mitverantwortlich, wie Bernd Ulrich die ökologische Krise einschätzt oder was Eva von Redecker mit der „Revolution für das Leben“ meint. Wem es um Emanzipation, Solidarität und freie Assoziation der Individuen geht, wer sich für einen nichtregressiven Antikapitalismus interessiert, wem Selbstbestimmung wichtig ist, der findet bei Emma und Fritz viele Denkanstöße. •„Emma und Fritz“, auf spotify.com und unter emafrie.de