Corona-Demos, „Infodemie“, Verschwörungsdenken und deren Zusammenhang mit Antisemitismus

Online-Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

Mittwoch, 10. Februar 2021, 19 Uhr

Eine Veranstaltung von Sonntags-Club und Trans im Sonntags-Club

  • Zugangsdaten zum Zoom-Meeting erhaltet ihr bei Anmeldung unter folgender Mailadresse: trans at sonntags-club.de spätestens einen Tag vor der Veranstaltung.

In Deutschland hat man zwar gelernt, dass Antisemitismus irgendwie schlecht ist. Verstanden hat man ihn trotzdem nicht. Dieser Zustand ermöglicht es, dass man antisemitischen Denkmustern anhängen und gleichzeitig davon überzeugt sein kann, nichts damit zu tun zu haben. Das funktioniert in rechten, linken und religiösen Milieus genauso wie in der vermeintlich „guten Mitte der Gesellschaft“.

Das gefährliche Potential dieser Mixtur wird in Krisenzeiten besonders deutlich. Die verbreitete Gewissheit, dass „die da oben an allem schuld sind“ verwechselt Gesellschaftskritik mit Wut auf „gierige Milliardäre“, „Lügenpack“ und „Lügenpresse“. Im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie verbreiten sich einfache, falsche und gefährliche Welterklärungsmuster noch schneller. Vermeintliche „Querdenker“, QAnon-Fans und andere bilden sich die Diktatur einer geheimen Weltelite ein und wähnen sich im Endkampf zwischen Gut und Böse. Viele werden immer hemmungsloser und gewalttätiger.

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AntiBa – der Barbarei entgegentreten

Antifaschismus in Zeiten von AfD, QAnon und Djihadismus

Online – Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

Freitag, 29. Januar 2021, 19.30 Uhr

Eine Veranstaltung des AStA der Universität Vechta

Zugang über BigBlueButton

Weltweit verbreitet sich politischer Wahn. Dumpfbackentum und Gewalt explodieren. Vermeintliche „Querdenker“, QAnon-Fans und andere bilden sich die Diktatur einer geheimen Weltelite ein, die sie ins Unglück stürzen will. Sie wähnen sich im Endkampf zwischen Gut und Böse und viele von ihnen werden immer hemmungsloser und gewalttätiger. Doch so neu, wie manchen das alles vorkommt, ist es nicht. Die Vorstellung von den wenigen Gierigen und Bösartigen, die an allem Schuld sind und deshalb beseitigt werden müssen, war auch schon für den Nationalsozialismus und seine nach zig-Millionen zählende Massenbasis charakteristisch. Und sie begegnet uns auch im Islamismus. 2014 skandierten erstmals seit 1945 wieder Massenaufmärsche in Deutschland „Tod den Juden!“ Organisiert wurden sie von Islamisten, Nazis und Linksreaktionären, deren antisemitischer Hass gegen Israel sie zusehends zusammenführt. Weltweite djihadistische Terroranschläge auf jüdische Einrichtungen sind seit Jahren traurige Realität.

Doch damit nicht genug. Schon bald nach dem kurzlebigen „Sommermärchen“ von 2015 offenbarte sich im kollektiven Herbeiphantasieren einer angeblichen „Flüchtlingskrise“ eine tief sitzende Menschenfeindlichkeit großer Teile der deutschen Mehrheitsbevölkerung. Ein rassistischer und gewalttätiger Mob agiert gegen Geflüchtete und Muslim*innen. Große Teile der Bevölkerung sind anfällig für rechtspopulistische und faschistisches “Gedankengut“. Doch so sehr sie sich auch von Islamisten bedroht fühlen – in Wirklichkeit sind sie deren enge Seelenverwandte. Jede Verharmlosung des einen oder des anderen dieser nur scheinbaren Kontrahenten verbietet sich kategorisch.

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Audio: National Knockdown – Die „Querdenken“-Bewegung steht auf.

Interview des FSK – Freies Sender Kombinat  u.a. mit Laura-Luise Hammel

aufgezeichnet am 7. Dezember 2020

Sie sind immer noch da: Verbindungen von Nazis und „ganz normalen“
Bürger_innen durch geteilte Verschwörungstheorien und alle möglichen
weiteren regressiven Ideologien. Wer von diesen Bürger_innen noch nicht
bei Pegida mitgemacht hat, hat mit den Anti-Corona-Protesten nun eine
weitere Möglichkeit erhalten, gemeinsam mit Nazis Politik zu machen. Die
gemeinsame Politik funktioniert in traditionell deutscher, gemeinsamer
Arbeitsteilung: Die Nazis prügeln und die Bürger_innen geben den
zivilgesellschaftlichen Support. In dieser Sendung wollen wir darüber
sprechen und diskutieren, warum und wie die „Querdenken“-Bewegung
entstanden ist, wie sie sich organisiert, auf welcher ideologischen
Grundlage sie funktionieren und warum es diese in dieser Form nur in
Deutschland gibt. Weiterlesen

Audio: 1945 – 2020. Antisemitismus und kein Ende?

Online-Panel mit Katharina König-Preuss und Volker Weiß

Moderation Carl Melchers

gehalten am 28. November 2020

Eine gemeinsame Veranstaltung der Wochenzeitung Jungle World, des Komma Kultur Esslingen, des Jungen Forum der DIG Stuttgart und des und des Fördervereins Emanzipation und Frieden im Rahmen von Youth Against Antisemitism

Lange Zeit glaubte man in Deutschland, Antisemitismus sei im wesentlichen ein Phänomen von gestern und heutzutage unter Deutschen nur noch eine Randerscheinung. Höchstens unter Zugewanderten wollte man ihn hie und da noch wahrnehmen. Diese Illusion ist wie eine Seifenblase zerplatzt. 75 Jahre nach dem Sieg der Alliierten über Nazideutschland versteckt sich der Antisemitismus immer weniger in Hinterzimmern und traut sich wieder offen auf die Straßen. Mittlerweile warnt selbst der Verfassungsschutz vor „steil ansteigendem Antisemitismus“. Warum das so ist, versteht er allerdings genauso wenig wie eine Gesellschaft, die zwar irgendwie „gegen Antisemitismus“ ist, aber ihn bis heute kaum begriffen hat. Deutsche Selbstgewissheit entlarvt sich als das, was sie schon immer war: als Schuldabwehr und Selbstbetrug.

Gemeinsam mit ausgewiesenen Expert*nnen wollen wir die Entwicklungen beleuchten und uns auf die Suche nach Gegenstrategien begeben.

Unsere Gäste:

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National Knockdown – Die „Querdenken“-Bewegung steht auf.

Laura-Luise Hammel im Gespräch mit dem FSK – Freies Sender Kombinat

Montag, 7. Dezember 2020, 20 Uhr

Livestream und auf UKW 93,0 im Hamburger Stadtgebiet

Die Sendung ist mittlerweile HIER nachzuhören

Sie sind immer noch da: Verbindungen von Nazis und „ganz normalen“
Bürger_innen durch geteilte Verschwörungstheorien und alle möglichen
weiteren regressiven Ideologien. Wer von diesen Bürger_innen noch nicht
bei Pegida mitgemacht hat, hat mit den Anti-Corona-Protesten nun eine
weitere Möglichkeit erhalten, gemeinsam mit Nazis Politik zu machen. Die
gemeinsame Politik funktioniert in traditionell deutscher, gemeinsamer
Arbeitsteilung: Die Nazis prügeln und die Bürger_innen geben den
zivilgesellschaftlichen Support. Weiterlesen

Youth Against Antisemitism 2020: Online-Panel und Konzert aus Tel Aviv

Samstag, 28. November 2020, Online

19.30 Uhr Online-Panel 1945 – 2020. Antisemitismus und kein Ende?

21.00 Uhr Konzert Live aus Tel Aviv

Eine gemeinsame Veranstaltung der Wochenzeitung Jungle World, des Komma Kultur Esslingen, des Jungen Forum der DIG Stuttgart und des und des Fördervereins Emanzipation und Frieden

Lange Zeit glaubte man in Deutschland, Antisemitismus sei im wesentlichen ein Phänomen von gestern und heutzutage unter Deutschen nur noch eine Randerscheinung. Höchstens unter Zugewanderten wollte man ihn hie und da noch wahrnehmen. Diese Illusion ist wie eine Seifenblase zerplatzt. 75 Jahre nach dem Sieg der Alliierten über Nazideutschland versteckt sich der Antisemitismus immer weniger in Hinterzimmern und traut sich wieder offen auf die Straßen. Mittlerweile warnt selbst der Verfassungsschutz vor „steil ansteigendem Antisemitismus“. Warum das so ist, versteht er allerdings genauso wenig wie eine Gesellschaft, die zwar irgendwie „gegen Antisemitismus“ ist, aber ihn bis heute kaum begriffen hat. Deutsche Selbstgewissheit entlarvt sich als das, was sie schon immer war: als Schuldabwehr und Selbstbetrug.

Gemeinsam mit ausgewiesenen Expert*nnen wollen wir die Entwicklungen beleuchten und uns auf die Suche nach Gegenstrategien begeben.

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Audio: Die israelfeindliche Politik der DDR – Antisemitismus trotz Antifaschismus?

Online-Vortrag von Martin Jander

gehalten am 4. November 2020

auf einer Veranstaltung der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Region Stuttgart e.V.

– Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung des Referenten –

Trotz vielfältiger Recherchen zu Geschichte und Struktur der DDR – allein der Bundestag setzte zwei Enquetekommissionen dazu ein – haben Forschung und Publizistik einen weiten Bogen um die Zusammenhänge von DDR, Antisemitismus und Israel-Feindschaft gemacht. Nur wenige Forscher wie Jeffrey Herf, Thomas Haury, Rainer M. Lepsius so wie die Amadeu Antonio Stiftung aus Berlin haben sich bislang mit den Themen intensiv beschäftigt und dazu publiziert. Dr. Martin Jander zeigt in seinem Vortrag die Entstehung und Entwicklung der nachnationalsozialistischen DDR-Gesellschaft, deren Selbstverständnis antifaschistisch, deren Politik nach innen und außen jedoch antisemitisch und israelfeindlich ausgerichtet war. Der größte Teil der DDR-Juden wurde im Winter 1952/53 vertrieben. Ab 1967 unterstützte die DDR Kriege gegen Israel militärisch. Antisemitismus und Israel-Feindschaft waren jedoch nicht nur der Politik der DDR-Führung geschuldet. Sie waren auch in der DDR-Gesellschaft präsent, die seit 1945 zwar in eine nicht-kapitalistische Gesellschaft transformiert wurde, Antisemitismus und Rassismus jedoch nicht aufarbeitete. Weiterlesen

Audio: Georg Elser in Deutschland

Vortrag von Matheus Hagedorny

gehalten am 29. Oktober 2020

auf einer gemeinsamen Online-Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung Baden-Württemberg  und des Fördervereins Emanzipation und Frieden. e.V.

Vom Feind der Volksgemeinschaft zum deutschen Helden in 80 Jahren: Georg Elser (1903-1945) wollte Adolf Hitler 1939 mit einer Bombe töten und scheiterte nur knapp. Bis zum Ende der Bonner Republik stand der proletarische Widerstandskämpfer aus dem schwäbischen Königsbronn im Schatten der Putschisten des 20. Juli 1944 um Oberst Stauffenberg. Inzwischen scheint sich das Verhältnis umzukehren. Im Land erinnern mehr Denkmäler an Elser als an Stauffenberg. In der Rezeptionsgeschichte des Bürgerbräu-Attentats zeigen sich die Leerstellen und Abgründe der deutschen „Aufarbeitung der Vergangenheit“.

Der Vortrag konzentriert sich auf den ideologischen Zusammenhang, in dem die Motive zur Tötung Hitlers reiften, und die daraus resultierenden Nachwirkungen auf die Wahrnehmung des Attentats während und nach der Zeit des Nationalsozialismus. Er wird der Frage nachgehen, was das Andenken an den christlich und kommunistisch geprägten Attentäter in Deutschland über Jahrzehnte blockierte. Dies führt zu der Frage, ob der einsame Widerstandskämpfer heute einen Platz in der Traditionsbildung der Bundesrepublik finden kann.

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1945 – 2020. Antisemitismus und kein Ende? Ein Online-Abend mit Katharina König-Preuss und Volker Weiß

Moderation Carl Melchers, Mitherausgeber der Wochenzeitung „Jungle World“

Samstag, 28. November 2020, 19.30 Uhr

Die Beiträge sind mittlerweile HIER nachzuhören

Eine gemeinsame Veranstaltung der Wochenzeitung Jungle World, des Komma Kultur Esslingen, des Jungen Forum der DIG Stuttgart und des und des Fördervereins Emanzipation und Frieden im Rahmen von Youth Against Antisemitism

Lange Zeit glaubte man in Deutschland, Antisemitismus sei im wesentlichen ein Phänomen von gestern und heutzutage unter Deutschen nur noch eine Randerscheinung. Höchstens unter Zugewanderten wollte man ihn hie und da noch wahrnehmen. Diese Illusion ist wie eine Seifenblase zerplatzt. 75 Jahre nach dem Sieg der Alliierten über Nazideutschland versteckt sich der Antisemitismus immer weniger in Hinterzimmern und traut sich wieder offen auf die Straßen. Mittlerweile warnt selbst der Verfassungsschutz vor „steil ansteigendem Antisemitismus“. Warum das so ist, versteht er allerdings genauso wenig wie eine Gesellschaft, die zwar irgendwie „gegen Antisemitismus“ ist, aber ihn bis heute kaum begriffen hat. Deutsche Selbstgewissheit entlarvt sich als das, was sie schon immer war: als Schuldabwehr und Selbstbetrug.

Gemeinsam mit ausgewiesenen Expert*nnen wollen wir die Entwicklungen beleuchten und uns auf die Suche nach Gegenstrategien begeben.

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Was ist Antisemitismus? Und was hat er mit aktuellem Verschwörungsdenken gemeinsam?

Online-Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

Donnerstag, 19. November 2020, 20 Uhr

Eine Veranstaltung der Jusos in der Städteregion Aachen und der Jusos Aachen

Zugang über Zoom

In Deutschland hat man zwar gelernt, dass Antisemitismus irgendwie schlecht ist. Verstanden hat man ihn trotzdem nicht.
Dieser Zustand ermöglicht es, dass man gleichzeitig antisemitischen Denkmustern anhängen und davon überzeugt sein kann, nichts damit zu tun zu haben. Das funktioniert in rechten, linken und religiösen Milieus genauso wie in der vermeintlich „guten Mitte der Gesellschaft“.
Das gefährliche Potential dieser Mixtur wird in Krisenzeiten besonders deutlich. Die verbreitete Gewissheit, dass „die da oben an allem schuld sind“ verwechselt Gesellschaftskritik mit Wut auf „gierige Milliardäre“, „Lügenpack“ und „Lügenpresse“. Im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie verbreiten sich einfache, falsche und gefährliche Welterklärungsmuster noch schneller. Viele Menschen glauben an haarsträubende Verschwörungsphantasien. Weiterlesen

Wie passen (Rechts-)Populismus und der Glaube an Verschwörungstheorien zusammen?

Laura-Luise Hammel spricht und diskutiert

im Rahmen der Online-Veranstaltung Rechtspopulismus in Baden-Württemberg – Organisationen, Politik und ideologisches Umfeld der Heinrich-Böll-Stiftung Baden-Württemberg

Mittwoch, 11. November 2020, 18 Uhr

Aus der Veranstaltungsankündigung: Die Proteste gegen die Maßnahmen zur Einbindung der Corona-Pandemie haben ein weiteres Mal gezeigt, dass der Südwesten ein Hotspot für rechtspopulistisches Gedankengut ist. Die rechtspopulistische AfD hat hier bei der letzten Landtagswahl ihr bestes Ergebnis in einem westdeutschen Bundesland erzielt. Das ist nichts Neues – schon früher waren Parteien wie „Die Republikaner“ in Baden-Württemberg erfolgreich. Für die Demokratie und die politische Kultur im Land hat das dramatische Konsequenzen. Die gesellschaftliche Polarisierung nimmt zu, im Landtag werden bislang unbekannte Töne angeschlagen. Die Angriffe auf die Landtagspräsidentin sind nur ein Beispiel dafür. Weiterlesen

Der AfD-Landesverband in Baden-Württemberg

Lucius Teidelbaum spricht und diskutiert

im Rahmen der Online-Veranstaltung Rechtspopulismus in Baden-Württemberg – Organisationen, Politik und ideologisches Umfeld der Heinrich-Böll-Stiftung Baden-Württemberg

Mittwoch, 11. November 2020, 18 Uhr

Aus der Veranstaltungsankündigung: Die Proteste gegen die Maßnahmen zur Einbindung der Corona-Pandemie haben ein weiteres Mal gezeigt, dass der Südwesten ein Hotspot für rechtspopulistisches Gedankengut ist. Die rechtspopulistische AfD hat hier bei der letzten Landtagswahl ihr bestes Ergebnis in einem westdeutschen Bundesland erzielt. Das ist nichts Neues – schon früher waren Parteien wie „Die Republikaner“ in Baden-Württemberg erfolgreich. Für die Demokratie und die politische Kultur im Land hat das dramatische Konsequenzen. Die gesellschaftliche Polarisierung nimmt zu, im Landtag werden bislang unbekannte Töne angeschlagen. Die Angriffe auf die Landtagspräsidentin sind nur ein Beispiel dafür. Weiterlesen

Audio: Normalität – eine trostlose Hoffnung

Vortrag von Thomas Ebermann

gehalten am 18. September 2020 in München

– Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung des Referenten –

Teil 1:

Teil 2:


Reflexionen zur Pandemie und dem größten Glücksversprechen unserer Zeit, dass, wenn wir alle geduldig, fleißig und die Betreffenden auch opferbereit sind, Deutschland gestärkt aus dem Ungemach hervorgehe.
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Georg Elser in Deutschland

Online-Vortrag und Diskussion mit Matheus Hagedorny

Donnerstag, 29. Oktober 2020, 19.30 Uhr

Zugangslink

Eine Gemeinsame Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung Baden-Württemberg  und des Fördervereins Emanzipation und Frieden. e.V.

Der Vortrag ist mittlerweile HIER nachzuhören

Vom Feind der Volksgemeinschaft zum deutschen Helden in 80 Jahren: Georg Elser (1903-1945) wollte Adolf Hitler 1939 mit einer Bombe töten und scheiterte nur knapp. Bis zum Ende der Bonner Republik stand der proletarische Widerstandskämpfer aus dem schwäbischen Königsbronn im Schatten der Putschisten des 20. Juli 1944 um Oberst Stauffenberg. Inzwischen scheint sich das Verhältnis umzukehren. Im Land erinnern mehr Denkmäler an Elser als an Stauffenberg. In der Rezeptionsgeschichte des Bürgerbräu-Attentats zeigen sich die Leerstellen und Abgründe der deutschen „Aufarbeitung der Vergangenheit“.

Der Vortrag konzentriert sich auf den ideologischen Zusammenhang, in dem die Motive zur Tötung Hitlers reiften, und die daraus resultierenden Nachwirkungen auf die Wahrnehmung des Attentats während und nach der Zeit des Nationalsozialismus. Er wird der Frage nachgehen, was das Andenken an den christlich und kommunistisch geprägten Attentäter in Deutschland über Jahrzehnte blockierte. Dies führt zu der Frage, ob der einsame Widerstandskämpfer heute einen Platz in der Traditionsbildung der Bundesrepublik finden kann.

Matheus Hagedorny studierte Philosophie, Neuere Geschichte und Verfassungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an der Universität Bonn. Er war Lehrbeauftragter an der Freien Universität Berlin. Derzeit forscht er an der Universität Potsdam zu Islambildern der Neuen Rechten. Im Ça ira Verlag erschienen ist sein Buch Georg Elser in Deutschland, das inzwischen in zweiter Auflage vorliegt.

Contain`t & Emafrie präsentieren politischen Historienfilm

Donnerstag, 22. Oktober 2020, 19.30 Uhr, Stuttgart

Projektraum Kunstverein Wagenhallen, Innerer Nordbahnhof 1

Allein gegen das NS-Regime, fast hätte er die Spitze des Unrechtsstaats ausgeschaltet: 1939 scheitert ein deutscher Widerstandskämpfer nur knapp mit einer spektakulären Aktion… Länge: 113 Minuten
Nähere Infos? Newsletter auf www.emafrie.de ordern oder Zusatzinfos per Mail anfordern: emanzipationundfrieden@t-online.de/ office@containt.org!

Bitte beachtet die allgemeinen Hygiene- und Abstandsregeln – und bitte fernbleiben bei Erkältungssymptomen, bei Kontakt mit bestätigten COVID-19-Fällen, sowie nach Aufenthalt in einem Risikogebiet in den letzten 14 Tagen.

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Audio: Kritik der Polizei

Über gesellschaftstheoretische Aspekte und Alternativen zur Polizierung

Online-Vortrag von Maximilian Pichl

gehalten am 3. September 2020

Eine gemeinsame Veranstaltung von Grüne Jugend Stuttgart und Emanzipation und Frieden

Die Black-Lives-Matter-Bewegung hat eine radikale Kritik der Polizei wieder in die Öffentlichkeit gerückt. Forderungen nach einem Defunding der Polizei, also einem Abzug finanzieller Mittel aus dem Polizeiapparat, und sogar die Abschaffung des Gewaltmonopols wurden in den vergangenen Monaten in den Leitmedien diskutiert.

Die sogenannten NSU 2.0. Drohschreiben haben zugleich den Vorwurf bekräftigt, in der Polizei hätten sich extrem rechte Netzwerke etabliert. Nichtsdestotrotz ist den Verteidigern des Gewaltmonopols aus den Innenministerien und Polizeigewerkschaften wieder gelungen, Deutungsmacht zurückzugewinnen – auch infolge der Riots in Stuttgart und Frankfurt am Main, nach denen wieder Rufe nach einem „starken Staat“ und mehr Polizei laut wurden.

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Kritik der Polizei

Über gesellschaftstheoretische Aspekte und Alternativen zur Polizierung

Online-Vortrag und Diskussion mit Maximilian Pichl

Donnerstag, 3. September 2020, 19.30 Uhr

Der Vortrag ist mittlerweile HIER zu hören

Eine gemeinsame Veranstaltung von Grüne Jugend Stuttgart und Emanzipation und Frieden

Die Black-Lives-Matter-Bewegung hat eine radikale Kritik der Polizei wieder in die Öffentlichkeit gerückt. Forderungen nach einem Defunding der Polizei, also einem Abzug finanzieller Mittel aus dem Polizeiapparat, und sogar die Abschaffung des Gewaltmonopols wurden in den vergangenen Monaten in den Leitmedien diskutiert.

Die sogenannten NSU 2.0. Drohschreiben haben zugleich den Vorwurf bekräftigt, in der Polizei hätten sich extrem rechte Netzwerke etabliert. Nichtsdestotrotz ist den Verteidigern des Gewaltmonopols aus den Innenministerien und Polizeigewerkschaften wieder gelungen, Deutungsmacht zurückzugewinnen – auch infolge der Riots in Stuttgart und Frankfurt am Main, nach denen wieder Rufe nach einem „starken Staat“ und mehr Polizei laut wurden.

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Audio: Kritik des Sozialdarwinismus – Wie Menschen zur Schnecke gemacht werden

Online-Vortrag von Peter Bierl

gehalten am 23. Juli 2020 bei Stiftung Geißstraße 7 und Emanzipation und Frieden


Wenn Peter Singer auftritt, protestieren Behinderteninitiativen und Antifaschist_innen, denn für den Philosophen sind behinderte, demente und neugeborene Menschen zweiter Klasse. Er verharmlost Euthanasie als Erlösung und empfiehlt sie als Methode, um Geld zu sparen. Diese Haltung durchzieht sein Gesamtwerk und ist exemplarisch für eine rohe Bürgerlichkeit, die sich breit macht. Sie zeigt sich auch am Erfolg von Thilo Sarrazin. Dessen Buch „Deutschland schafft sich ab“ war 2010 der Bestseller in der Kategorie Sachbücher. Muslimische Einwanderer_innen sowie Empfänger_innen von Hartz IV denunziert er als minderwertig. Der Staat sollte besser bio-deutschen Frauen aus der akademischen Mittelschicht mehr Geld geben, damit sie neben Studium und Karriere Kinder kriegen. Die AfD hat die Vorschläge übernommen. Dabei stehen weder Singer noch Sarrazin politisch rechts. Weiterlesen

Audio: Schlafstunde und Zionismus

Online-Vortrag von Oliver Vrankovic

live aus Israel gehalten am 22. Juli 2020 bei der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Region Stuttgart e.V.

[Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung des Referenten]


Ein Vortrag über die Jeckes; jene deutschen und kulturdeutschen Juden, die in den 30er Jahren nach Palästina geflüchtet sind und zu Mitbegründern des Staates Israel wurden. Sie sind vor den Deutschen nach Palästina geflüchtet, bevor ihnen ihre Heimat zur Mördergrube ohne Entrinnen werden konnte.
Obwohl ihnen Deutschland für immer verleidet wurde, kam es für die deutschen Juden nach ihrer Auswanderung zu keinem Ablösungsprozess von ihrem kulturellen Erbe. Die heute Hochbetagten trafen in jungen Jahren auf ein von osteuropäischen Pionieren dominiertes jüdisches Gemeinwesen, das ihnen viel Argwohn entgegenbrachte. Der Wechsel von der deutschen in die eretz-israelische Heimat verlief als schwieriger Prozess von Negation und Affirmation. Weiterlesen