“Decolonize!” heißt auch: Befreiung von Antisemitismus

Knappe Stichorte zu einer Leerstelle in der Debatte

von Lothar Galow-Bergemann

Europa hat den Antisemitismus in große Teile der Welt exportiert:
– mit dem Christentum
– mit dem Kapitalismus
– mit dem Nationalsozialismus
Der Hass auf Juden_Jüdinnen ist schon lange nicht mehr ausschließlich weiß und westlich.

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Israel und Palästina: Begegnen statt verurteilen

Oron Haim arbeitet gegen die Zementierung von Feindbildern

von Minh Schredle

Bist du für Israel oder für Palästina? Eine Frage, die Oron Haim schon oft gehört hat. Mit dem Verein Kubus will er sich dafür einsetzen, entsetzliches Leid auf beiden Seiten anzuerkennen und gemeinsam nach Wegen zu suchen, aus der Gewalt auszubrechen. 

Bis er 13 wurde, durfte Oron Haim nicht alleine mit dem Bus fahren. Zu groß war die Angst der Eltern, dass sich darin islamistische Terroristen in die Luft sprengen könnten. “Ich bin mit ganz viel Frust und Hass und Wut aufgewachsen”, erzählt der gebürtige Israeli. Während der Zweiten Intifada, zu Beginn der 2000er-Jahre, häuften sich die Selbstmordattentate, 2002 verübten palästinensische Terrorgruppen 25 Anschläge, bei denen über 200 Zivilist:innen ermordet und etliche verletzt wurden: in Cafés, Einkaufszentren, Universitäten, Wahllokalen, Bussen. 

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Verzerrtes Interesse an rechtem Terror. Der Anschlag in Halle 2019

von Nele Fuchs

erschienen am 4.8.2024 bei krisis – Kritik der Warengesellschaft

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Zusammenfassung

Die Reaktionen der sogenannten Mitte der deutschen Gesellschaft auf den rechtsterroristischen Anschlag in Halle am 9. Oktober 2019 offenbaren Motive, die auch in der Erinnerungskultur an die NS-Verbrechen zu finden sind. Statt einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Zusammenhang zwischen rechtem Terror und Kontinuitäten nationalsozialistischer Ideologien führt dies jedoch zu einem erinnernden Vergessen. Der Attentäter und seine rechtsextreme Ideologie werden aus der Gesellschaft externalisiert, wodurch sich die Mitte als diskriminierungsfrei darstellen kann.

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Islamismus ist keine Nebensächlichkeit, Islamismus tötet!

Am vergangenen Freitag hat ein islamistischer Angreifer an einem Stand von „Pax Europa“ auf dem Mannheimer Marktplatz sechs Menschen verletzt, von denen einer inzwischen gestorben ist.

Es ist offensichtlich, dass „Pax Europa“ seinem vorgeblichen Anspruch, den politischen Islam kritisieren und nicht gegen Muslime hetzen zu wollen, nicht gerecht wird. Was diese Leute vertreten, ist rassistisch und das Vorführen von Einzelpersonen bei ihren Veranstaltungen auf der Straße weit unter der Gürtellinie. Daran kann es keinen Zweifel geben und es ist notwendig dieser Hetze entschieden entgegen zu treten.

Doch bei dem Mordanschlag von Mannheim waren „Pax Europa“ nicht die Täter. Und ihnen gegenüber stand auch kein kritisch-progressiver Gegenprotest. Der Täter – der inzwischen leider zu einem Mörder geworden ist – war ein islamistischer Terrorist, der sich in seiner Ideologie gekränkt sah und mit einem riesigen Messer auf unbewaffnete Zivilist*innen sowie Polizist*innen einstach. Mehrere Menschen wurden schwer verletzt und ein junger Polizist brutal getötet. Dafür kann es keine Relativierung geben, egal wer die Opfer waren!

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Audio: Vom Atomabkommen mit dem Iran zum 7. Oktober

Warum deutsche Politik für die aktuelle Eskalation im Nahen Osten mitverantwortlich ist

Vortrag von Stephan Grigat

gehalten am 24. April 2024 in Stuttgart

Die Vernichtungsaktion der Hamas und das Pogrom in Südisrael waren nur durch jahrelange Unterstützung aus Teheran möglich, und die Voraussetzung für diese Unterstützung waren die Milliardengeschäfte deutscher Unternehmen mit dem iranischen Regime, die in den letzten Jahrzehnten von ausnahmslos allen deutschen Parteien und Regierungen gefördert wurden. Solange es zu keiner 180-Grad-Wende in der Politik gegenüber dem Regime im Iran kommt, die perspektivisch auf einen Sturz der Machthaber in Teheran setzen müsste, bleiben die Solidarisierungen mit dem angegriffenen Israel genauso billige Rhetorik wie die formelhaften Beschwörungen eines „Nie wieder“ und „Wehret den Anfängen“.

  • der Vortrag wurde frei gehalten

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Vom Atomabkommen mit dem Iran zum 7. Oktober

Warum deutsche Politik für die aktuelle Eskalation im Nahen Osten mitverantwortlich ist

Vortrag und Diskussion mit Stephan Grigat

Mittwoch, 24. April 2024, 19 Uhr, Stuttgart

Haus der Geschichte, Otto-Borst-Saal, Konrad-Adenauer-Straße 16, 70173 Stuttgart

Eine Veranstaltung der DIG Region Stuttgart e.V. in Kooperation mit dem Förderverein Emanzipation und Frieden e.V.

  • Der Vortrag ist mittlerweile HIER zu hören

Die Vernichtungsaktion der Hamas und das Pogrom in Südisrael waren nur durch jahrelange Unterstützung aus Teheran möglich, und die Voraussetzung für diese Unterstützung waren die Milliardengeschäfte deutscher Unternehmen mit dem iranischen Regime, die in den letzten Jahrzehnten von ausnahmslos allen deutschen Parteien und Regierungen gefördert wurden. Solange es zu keiner 180-Grad-Wende in der Politik gegenüber dem Regime im Iran kommt, die perspektivisch auf einen Sturz der Machthaber in Teheran setzen müsste, bleiben die Solidarisierungen mit dem angegriffenen Israel genauso billige Rhetorik wie die formelhaften Beschwörungen eines „Nie wieder“ und „Wehret den Anfängen“.

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Audio: Was ist Antisemitismus? Was ist Israel?

Vortrag von Lothar Galow-Bergemann

gehalten am 19. Februar 2024 in Karlsruhe

Cafe Noir, Schauenburgstr. 5, 76135 Karlsruhe

Eine Veranstaltung von Solidarische Perspektiven

(Fast) alle sind gegen Antisemitismus – und wissen trotzdem nicht, was er ist. Viele Linke glauben, sie seien dagegen immun, weil sie Antirassist*innen sind. Doch Antisemitismus ist etwas völlig anderes als Rassismus. Er ist eine Verschwörungsideologie mit antikapitalistischem Anspruch, die nichts vom Kapitalismus kapiert hat. Linke, die von „der profitgierigen Kapitalistenklasse“ reden und Klimaaktive, die glauben, „die Reichen“ seien an der Klimakrise schuld, sind deswegen keine Antisemit*innen – aber anfällig für antisemitische Denkmuster. Auch auf Coronademos wurde von Milliardären phantasiert, die „schuld sind“.

Der moderne Antisemitismus wurzelt im zwei Jahrtausende alten christlichen Antijudaismus, der die Juden als Inkarnation des Bösen schlechthin imaginiert. Von Europa aus verbreitete er sich weltweit. Seinen bisherigen Höhepunkt fand er in der Shoah. Die Nationalsozialisten setzten die eingebildeten „Gierigen und Mächtigen, die die Welt versklaven“ mit „den Juden“ gleich.

Seit der Gründung des Staates Israel am 14. Mai 1948 weiß jede Jüdin, gleich wo sie lebt: Kommt es wieder ganz schlimm, gibt es immer noch den jüdischen Staat. Das bestialische Massaker der Hamas vom 7. Oktober 2023 zielte vorsätzlich auf dieses Schutzversprechen. Die Dimension dieser tiefen Zäsur für die israelische Gesellschaft und alle Jüdinnen und Juden kann nur ermessen, wer sich über den antisemitischen Vernichtungswahn der Hamas, der Hisbollah, des iranischen Regimes und seiner Verbündeten im Klaren ist. Israel verstehen heißt seine Gegner verstehen. Beides geht nur, wenn man Antisemitismus verstanden hat. Wer hingegen von Israel als „Kolonialprojekt“ oder „Apartheidstaat“ spricht, hat nichts verstanden.

Lothar Galow-Bergemann schreibt u.a. für Jungle World und Emanzipation und Frieden

Was ist Antisemitismus? Was ist Israel?

Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

Montag, 19. Februar 2024, 19 Uhr, Karlsruhe

Cafe Noir, Schauenburgstr. 5, 76135 Karlsruhe

Eine Veranstaltung von Solidarische Perspektiven

  • Der Vortrag ist mittlerweile HIER zu hören

(Fast) alle sind gegen Antisemitismus – und wissen trotzdem nicht, was er ist. Viele Linke glauben, sie seien dagegen immun, weil sie Antirassist*innen sind. Doch Antisemitismus ist etwas völlig anderes als Rassismus. Er ist eine Verschwörungsideologie mit antikapitalistischem Anspruch, die nichts vom Kapitalismus kapiert hat. Linke, die von „der profitgierigen Kapitalistenklasse“ reden und Klimaaktive, die glauben, „die Reichen“ seien an der Klimakrise schuld, sind deswegen keine Antisemit*innen – aber anfällig für antisemitische Denkmuster. Auch auf Coronademos wurde von Milliardären phantasiert, die „schuld sind“.

Der moderne Antisemitismus wurzelt im zwei Jahrtausende alten christlichen Antijudaismus, der die Juden als Inkarnation des Bösen schlechthin imaginiert. Von Europa aus verbreitete er sich weltweit. Seinen bisherigen Höhepunkt fand er in der Shoah. Die Nationalsozialisten setzten die eingebildeten „Gierigen und Mächtigen, die die Welt versklaven“ mit „den Juden“ gleich.

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Audio: Israel nach dem 7. Oktober 2023 – Eine Innenansicht

Online-Gespräch und Fragerunde

mit Oliver Vrankovic (live aus Israel am 21. Dezember 2023)

Die unerträglichen Bilder vom 7. Oktober und das Drama der andauernden
Geiselnahmen schockieren die Welt, doch Israels Gegenwehr verschafft
auch dem globalen Antisemitismus Auftrieb. Vor allem aber sind die
Ereignisse eine Zäsur für die Bevölkerung des jüdischen Staates. Wie
blicken die Israelis nach dem 7. Oktober auf den Nahostkonflikt? Wie hat sich die politische Lage im Land seitdem entwickelt? Und wie könnte es nun weiter gehen?

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Video: Der blinde Fleck. Warum die traditionelle und postkoloniale Linke Antisemitismus so schwer erkennt

Vortrag von Julian Bierwirth

gehalten am 11. Dezember 2023 bei krisis-Kritik der Warengesellschaft

Nach dem Massaker vom 7. Oktober ging kein Aufschrei durch die globale Linke – stattdessen haben viele das Massaker als revolutionären Widerstandsakt gefeiert.

Die Diskrepanz zwischen dem Zivilisationsbruch der Hamas und dieser Reaktion könnte kaum größer sein. Gesellschaftstheoretisch hat sie ihre Ursache in einer stark verkürzten Perspektive auf die sozialen Zusammenhänge im globalisierten Kapitalismus. Sowohl links-traditionelle als auch postmoderne Spielarten der Gesellschaftskritik nehmen den modernen Kapitalismus in erster Linie als Gegeneinander von Herrschenden und Beherrschten war. Diese Perspektive erlaubt es aber weder, die globalen Verhältnisse noch die Spezifik des modernen Antisemitismus kritisch zu verstehen.

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Sticker: Free Gaza from Hamas

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Bestellungen per Mail an bestellungen[at]emanzipationundfrieden.de

Das Original kommt aus Deutschland

Von wegen Vergangenheitsbewältigung: Über die bequeme Rede vom “importierten Antisemitismus” und deren rassistischen Gehalt

von Justus Cider

(zuerst erschienen in Disposable Times am 26. November 2023)

Der Antisemitismus ist in Deutschland ein alter Bekannter. Da sein Vorhandensein nun augenfällig wird, versucht die Politik, ihn zu “bekämpfen”. Doch bei ihrem Versuch, Antisemitismus als einen Import von “Migrant:innen” zu labeln, stochern Bundesregierung und Opposition gleich in zweierlei Hinsicht im Nebel. Diese Annahme ist nicht nur rassistisch, sie ist auch inhaltlich falsch und relativiert die weitverbreiteten antisemitischen Denkmuster, die auch in der deutschen Mehrheitsbevölkerung existieren.

Versöhnungstheater

Wir erleben momentan nicht viel mehr als die x-te Aufführung eines Stückes, das Max Czollek zurecht als “Versöhnungstheater” beschreiben hat. Das Ziel dieser Aufführung sei weniger ein angemessener Umgang mit der Shoa als vielmehr ein gutes Stück “Gegenwartsbewältigung”. Dadurch wird die deutsche Vergangenheit als “bewältigt” deklariert. Der in der Gesellschaft vorhandene Antisemitismus kann auf diese Weise bequem ausgeblendet und verdrängt werden.

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Verteidigung und Verständigung als doppelte Notwendigkeit

von Thomas Tews

(zuerst erschienen am 19. Oktober 2023 – 4 Heshvan 5784 bei haGalil.com)

Angesichts der Massaker der Terrororganisation Hamas in Israel sowie ihrem Aufruf zur weltweiten Mobilisierung, die auch außerhalb Israels lebende Jüdinnen*Juden bedroht, bilden Solidarität und der Schutz jüdischen Lebens das Gebot der Stunde. Dabei ist eine Instrumentalisierung für eine islam- oder migrationsfeindliche Agenda abzulehnen, denn langfristig können nur interkulturelle und interreligiöse Verständigung zu echtem Frieden führen.

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Sticker: Zan, Zendegi, Āzādi

Solidarität mit den Frauen im Iran

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„Die BDS-Bewegung fügt den palästinensischen Arbeitern den größten Schaden zu“

Unter der BDS-Kampagne, als deren prominentester Aktivist Roger Waters gilt, leiden nicht nur Jüdinnen*Juden, sondern auch viele Palästinenser*innen.

Von Thomas Tews

(zuerst erschienen am bei haGalil.com)

Durch die aktuelle Antisemitismusdebatte rund um Roger Waters, den ehemaligen Pink-Floyd-Bassisten und lautstarken Unterstützer der zu Boykott, Desinvestition und Sanktionen gegen den einzigen jüdischen Staat aufrufenden BDS-Kampagne, steht letztere wieder stärker im Fokus des öffentlichen Diskurses. Die jüdische Mehrheitsmeinung zu ihr fällt sehr eindeutig aus: Eine 2018 von der »Agentur der Europäischen Union für Grundrechte« durchgeführte Studie ergab, dass 82 Prozent der in der EU lebenden Jüdinnen*Juden die Unterstützung von Boykotten gegen Israel oder Israelis als antisemitisch empfinden – in Deutschland waren es sogar 84 Prozent. Wie begründet diese Meinung ist, zeigt eine im vergangenen November von der »Amcha Initiative«, die sich der Dokumentation und Bekämpfung von Antisemitismus an US-Hochschulen widmet, veröffentlichte Studie. Sie gelangt zu dem Ergebnis, dass an Hochschulen mit fünf oder mehr einen akademischen Israelboykott unterstützenden Lehrkräften die Wahrscheinlichkeit für Angriffe auf jüdische Identität fast viermal so hoch ist als an anderen Hochschulen. Da zudem der in Katar geborene BDS-Gründer Omar Barghouti offen zugibt, »definitiv, ganz definitiv gegen einen jüdischen Staat in irgendeinem Teil Palästinas« zu sein, kann an der antijüdischen Ausrichtung von BDS kaum ein ernsthafter Zweifel bestehen. Interessanter gestaltet sich die Frage, ob die 2005 ins Leben gerufene BDS-Kampagne tatsächlich so propalästinensisch, also im Interesse der Palästinenser*innen, agiert, wie sie vorgibt.

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Audio: Afghanistan – Niederlage und Verrat

Afghanistan und der Westen 20 Jahre nach 9/11

Vortrag von Thomas von der Osten Sacken

gehalten am 26. August 2021

Eine gemeinsame Veranstaltung der Seebrücke Stuttgart und des Fördervereins Emanzipation und Frieden e.V.

Genau 20 Jahre nach 9/11 haben die Taliban die Kontrolle über Afghanistan zurückgewonnen. Der Westen macht sich überhastet davon und hinterlässt Chaos, blankes Entsetzen und Todesangst. – Welche Bilanz bleibt aus zwei Jahrzehnten „War on Terror“ zu ziehen? Wie konnten die Taliban so schnell zurückkehren, warum gab es kaum Gegenwehr und was steht den Menschen in Afghanistan sowie die Geflüchteten nun bevor?

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Niederlage und Verrat

Afghanistan und der Westen 20 Jahre nach 9/11

Vortrag und Diskussion mit Thomas von der Osten Sacken

Donnerstag, 26. August 2021, 19.30 Uhr, online

Eine gemeinsame Veranstaltung der Seebrücke Stuttgart und des Fördervereins Emanzipation und Frieden e.V.

  • Der Vortrag ist mittlerweile HIER zu hören

Genau 20 Jahre nach 9/11 haben die Taliban die Kontrolle über Afghanistan zurückgewonnen. Der Westen macht sich überhastet davon und hinterlässt Chaos, blankes Entsetzen und Todesangst. – Welche Bilanz bleibt aus zwei Jahrzehnten „War on Terror“ zu ziehen? Wie konnten die Taliban so schnell zurückkehren, warum gab es kaum Gegenwehr und was steht den Menschen in Afghanistan sowie die Geflüchteten nun bevor?

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Die Islamdebatte – Diskriminierung oder Emanzipation?

Online-Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

Mittwoch, 9. Juni 2021, 19.30 Uhr

Eine Veranstaltung des AStA der Universität Vechta

Zugang zur BigBlueButton-Konferenz HIER

Migrant*innen sind nicht nur dem Rassismus der Mehrheitsgesellschaft ausgesetzt. Nicht wenige leiden auch unter patriarchalen und emanzipationsfeindlichen Ideologien innerhalb ihrer Communities. Dies gilt insbesondere für „den Islamismus“. Denn trotz ihres äußerlichen Gegensatzes verbindet Islamist*innen im Kern eine enge Seelenverwandtschaft mit Anhänger*innen rechtspopulistischer und faschistischer Parteien. Sie alle teilen die Sehnsucht nach homogener, patriarchal-autoritärer Gemeinschaft und verschiedene Formen von Antisemitismus. Kann man islamistische Unterdrückung und Gewalt kritisieren, ohne Vorurteile und Ressentiments weiter zu befördern? Welche Fallstricke hat die Islamdebatte? Wie hilfreich sind Begriffe wie „Islamophobie“ oder „Islamkritik“? Was macht sie problematisch?

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AntiBa – der Barbarei entgegentreten

Antifaschismus in Zeiten von AfD, QAnon und Djihadismus

Online – Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

Freitag, 29. Januar 2021, 19.30 Uhr

Eine Veranstaltung des AStA der Universität Vechta

Zugang über BigBlueButton

Weltweit verbreitet sich politischer Wahn. Dumpfbackentum und Gewalt explodieren. Vermeintliche “Querdenker”, QAnon-Fans und andere bilden sich die Diktatur einer geheimen Weltelite ein, die sie ins Unglück stürzen will. Sie wähnen sich im Endkampf zwischen Gut und Böse und viele von ihnen werden immer hemmungsloser und gewalttätiger. Doch so neu, wie manchen das alles vorkommt, ist es nicht. Die Vorstellung von den wenigen Gierigen und Bösartigen, die an allem Schuld sind und deshalb beseitigt werden müssen, war auch schon für den Nationalsozialismus und seine nach zig-Millionen zählende Massenbasis charakteristisch. Und sie begegnet uns auch im Islamismus. 2014 skandierten erstmals seit 1945 wieder Massenaufmärsche in Deutschland „Tod den Juden!“ Organisiert wurden sie von Islamisten, Nazis und Linksreaktionären, deren antisemitischer Hass gegen Israel sie zusehends zusammenführt. Weltweite djihadistische Terroranschläge auf jüdische Einrichtungen sind seit Jahren traurige Realität.

Doch damit nicht genug. Schon bald nach dem kurzlebigen „Sommermärchen“ von 2015 offenbarte sich im kollektiven Herbeiphantasieren einer angeblichen „Flüchtlingskrise“ eine tief sitzende Menschenfeindlichkeit großer Teile der deutschen Mehrheitsbevölkerung. Ein rassistischer und gewalttätiger Mob agiert gegen Geflüchtete und Muslim*innen. Große Teile der Bevölkerung sind anfällig für rechtspopulistische und faschistisches “Gedankengut“. Doch so sehr sie sich auch von Islamisten bedroht fühlen – in Wirklichkeit sind sie deren enge Seelenverwandte. Jede Verharmlosung des einen oder des anderen dieser nur scheinbaren Kontrahenten verbietet sich kategorisch.

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