Corona, Krise und der Glaube an die große Verschwörung

Warum Antisemitismus in Krisenzeiten Konjunktur hat


Online-Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

Mittwoch, 10. Juni 2020, 19 Uhr

Eine Veranstaltung von Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Aurich

Im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie verbreiten sich haarsträubende und gefährliche Verschwörungsphantasien. Ob sie sich „Echsenmenschen“ einbilden, die die Welt beherrschen oder Geheimpläne bösartiger Milliardäre, die ihnen Mikrochips einpflanzen wollen und eine „Merkeldiktatur“, die in deren Auftrag handelt: Der Glaube, sie seien bösartigen, gierigen und unvorstellbar mächtigen dunklen Kräften ausgeliefert, sitzt in solcherart „Erleuchteten“ ebenso tief wie die Überzeugung, sie selbst befänden sich im legitimen Widerstand dagegen. Immer häufiger äußert sich auch offener Antisemitismus, der „den Juden“ unterstellt, die eigentlichen Drahtzieher des Bösen zu sein.

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Audio: Negrophobie

Grundsätzliches zum Rassismus gegen schwarze Menschen

Vortrag von Dennis Schnittler

gehalten am 23. April 2020

Die feindseligen Ressentiments, die viele weiße Menschen gegen schwarze Menschen hegen und das Phänomen des anhaltenden, weit verbreiteten Rassismus überhaupt, werden heutzutage primär soziologisch und psychologisch gedeutet. Immer wieder erscheint Rassismus als eine Art ‚toxischer Volksglaube’, als bloße Herrschaftsideologie, die mit engagierter Aufklärung und staatlichen Antidiskriminierungsmaßnahmen aus der Welt geschafft werden könnte.
Angesichts des aktuellen Wiederaufflammens rassistischer Gewalt reicht es jedoch nicht, die traurige Don Quijoterie vieler bürgerlich-antirassistischer und linksradikaler Kampagnen zu bejammern. Stattdessen sollten selbstreflektorisch die Ursachen des Rassismus analysiert werden – auf gesellschaftlicher, aber auch individueller Ebene.

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Negrophobie

Grundsätzliches zum Rassismus gegen schwarze Menschen

Virtueller Vortrag und Diskussion mit Dennis Schnittler

Donnerstag, 23. April 2020, 19.30 Uhr

Eine gemeinsame Veranstaltung von Stiftung Geißstraße 7 und Emanzipation und Frieden

Der Vortrag ist mittlerweile HIER zu hören

Die feindseligen Ressentiments, die viele weiße Menschen gegen schwarze Menschen hegen und das Phänomen des anhaltenden, weit verbreiteten Rassismus überhaupt, werden heutzutage primär soziologisch und psychologisch gedeutet. Immer wieder erscheint Rassismus als eine Art ‚toxischer Volksglaube’, als bloße Herrschaftsideologie, die mit engagierter Aufklärung und staatlichen Antidiskriminierungsmaßnahmen aus der Welt geschafft werden könnte.
Angesichts des aktuellen Wiederaufflammens rassistischer Gewalt reicht es jedoch nicht, die traurige Don Quijoterie vieler bürgerlich-antirassistischer und linksradikaler Kampagnen zu bejammern. Stattdessen sollten selbstreflektorisch die Ursachen des Rassismus analysiert werden – auf gesellschaftlicher, aber auch individueller Ebene.

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Audio: „Vier Beine gut, zwei Beine schlecht“

Zur Symbiose von Tierliebe und Menschenhass in der veganen Tierrechtsbewegung

Mira Landwehr liest aus ihrem gleichnamigen Buch

6. Februar 2020 in Stuttgart

Der Veganismus hat Probleme: seine Popularität und seine Anhängerinnen. Der rechte Esoteriker Ruediger Dahlke bereichert den Buchmarkt jedes Jahr mit einem neuen veganen „Peace Food“-Kochbuch. Marginalisierte Gruppen sollen ihre Kämpfe hintenanstellen und sich für die Rechte der Tiere einsetzen. Die Relativierung und Instrumentalisierung des Holocaust sind in Diskussionen um die Ethik der Ernährung präsent.

In einer als unübersichtlich und chaotisch wahrgenommenen Umwelt, in der das Individuum keine Rolle spielt, scheint für manche Menschen alles, was mit dem nichtssagenden Label „alternativ“ versehen ist, ein erstrebenswerter Ort der Selbstbestimmtheit zu sein, der die Rückgewinnung von Kontrolle verspricht. Die bewusst gewählte und individuell gestaltete Lebensweise mit starker Betonung der Ernährung wird für manche zum ordnenden Korrektiv. Wird Veganismus zur Weltanschauung, gehen mit ihm häufig eine Art Auserwähltheitsglaube sowie eine Religiosität zusammen, die sich sektenähnlich manifestieren kann.

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Homöopathie: Lehre, Überzeugung, Evidenz

Vortrag und Diskussion mit Norbert Aust

Donnerstag, 12. März 2020, 19.30 Uhr, Stuttgart

Laboratorium, Wagenburgstr.147

Der Vortrag ist mittlerweile HIER zu hören

Die Homöopathie ist derzeit ein stark umstrittenes Thema. Manche sehen darin eine Therapieform, die der konventionellen Medizin ebenbürtig, wenn nicht gar überlegen ist. Andere sehen darin eher eine unwissenschaftliche Heilslehre. Was wissen wir über die Homöopathie? Was sollte man wissen? Wer hat Recht?
In diesem Vortrag kommen die Grundzüge der homöopathischen Lehre ebenso zur Sprache sowie die Bestandteile und Herstellung der homöopathischen Mittel. Es wird dargestellt, wie man versucht, die Effekte der Homöopathie zu erklären und welche Beweise für die Wirksamkeit vorliegen. Am Ende des Vortrages soll der Zuhörer in der Lage sein, die vielen widersprüchlichen Nachrichten und Informationen zur Homöopathie zu bewerten.

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Die Wiederentdeckung der Klasse als Ausdruck linksidentitärer Sehnsucht

Vortrag und Diskussion mit Ernst Lohoff und Lothar Galow-Bergemann

Mittwoch, 26. Februar 2020, 19.30 Uhr, Rostock

Café Median / AWIRO e.V. Niklotstraße 5/6

Eine Veranstaltung von Theorie, Kritik & Cocktails

Linke, die jahrzehntelang vor allem auf Identitätspolitik gesetzt und die soziale Frage vergessen haben, üben sich zu Recht in Selbstkritik, denn mit dieser Ausrichtung überließen sie die Deutung wichtiger gesellschaftlicher Konflikte den Liberalen und Konservativen. Viele erhoffen sich von der Rückbesinnung auf die Klasse und ihre Kämpfe einen Ausweg aus dieser Sackgasse. Dummerweise handelt es sich bei dieser vermeintlichen Lösung aber nur um die Fortsetzung ihres Kardinalfehlers unter nostalgischen Vorzeichen.

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Audio: Soziale Frage, Klassenkampf und Reichtumsform

Ein Gespräch mit Lothar Galow-Bergemann und Ernst Lohoff

Mit Dank an The Nokturnal Times

Das Gespräch fand unmittelbar vor dem Vortrag „Die Wiederentdeckung der Klasse als Ausdruck linksidentitärer Sehnsucht“ auf dem Kongress „Stolz und Vorurteil“ am 7. Dezember 2019 in München statt.

Ankündigungstext des Vortrags: „Linke, die jahrzehntelang vor allem auf Identitätspolitik gesetzt und die soziale Frage vergessen haben, üben sich zu Recht in Selbstkritik, denn mit dieser Ausrichtung überließen sie die Deutung wichtiger gesellschaftlicher Konflikte den Liberalen und Konservativen. Viele erhoffen sich von der Rückbesinnung auf die Klasse und ihre Kämpfe einen Ausweg aus dieser Sackgasse. Dummerweise handelt es sich bei dieser vermeintlichen Lösung aber nur um die Fortsetzung ihres Kardinalfehlers unter nostalgischen Vorzeichen. Als die kapitalistische Reichtumsproduktion noch auf Massenarbeit beruhte, konnten Kämpfe, die auf das gemeinsame Interesse der Lohnabhängigen orientierten, noch soziale Fortschritte im Rahmen des Lohnsystems erreichen. Unter den Bedingungen eines von Finanzmarktdynamik und Globalisierung getragenen Kapitalismus, in dem die Konkurrenz aller gegen alle mehr denn je Gesellschaft und Alltagsleben dominiert, ist die Beschwörung irgendeiner ominösen Klassenidentität dagegen nur noch eine nostalgische Phantasie. Ob Wohnungsfrage, radikale Arbeitszeitverkürzung oder die Verhinderung der Klimakatastrophe – für keinen der Kämpfe, die heute geführt werden müssen, ist mit der Wiederentdeckung der Klasse irgend etwas gewonnen. Weiterlesen

Digitalisierung – Die Chance für ein besseres Leben?

Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

Mittwoch, 22. Januar 2020, 19.00 Uhr, Bad Berleburg
Johannes-Althusius-Gymnasium, Im Herrengarten 11

Eine Veranstaltung von Bündnis 90/Die Grünen – Bad Berleburg

Stichworte wie „Industrie 4.0“ und „Digitalisierung der Arbeit“ stehen für eine Dynamik der Produktivkraftentwicklung, die unsere Gesellschaft in den kommenden beiden Jahrzehnten enorm verändern wird. Die Chancen liegen auf der Hand: Wir werden mit weniger Arbeit denn je immer größere Mengen stofflichen Reichtums schaffen können. Weil das aber unter den Bedingungen, wie wir heute wirtschaften, Menschen zunehmend „überflüssig“ machen wird, drohen ungekannte soziale Verwerfungen: In der Industrie ebenso wie in Pflege, Verwaltung, Einzelhandel, der Rentenversicherung und letztlich in der ganzen Gesellschaft.

Die öffentliche Debatte wird weder der Dimension des Problems noch den neuen Möglichkeiten der Digitalisierung gerecht. Weiterlesen

Audio: Die Wiederentdeckung der Klasse als Ausdruck linksidentitärer Sehnsucht

Vortrag von Ernst Lohoff und Lothar Galow-Bergemann

gehalten am 7. Dezember 2019 in München auf dem Kongress Stolz & Vorurteil

Linke, die jahrzehntelang vor allem auf Identitätspolitik gesetzt und die soziale Frage vergessen haben, üben sich zu Recht in Selbstkritik, denn mit dieser Ausrichtung überließen sie die Deutung wichtiger gesellschaftlicher Konflikte den Liberalen und Konservativen. Viele erhoffen sich von der Rückbesinnung auf die Klasse und ihre Kämpfe einen Ausweg aus dieser Sackgasse. Dummerweise handelt es sich bei dieser vermeintlichen Lösung aber nur um die Fortsetzung ihres Kardinalfehlers unter nostalgischen Vorzeichen.

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„Vier Beine gut, zwei Beine schlecht“

Zur Symbiose von Tierliebe und Menschenhass in der veganen Tierrechtsbewegung

Vortrag und Diskussion mit Mira Landwehr

Donnerstag, 6. Februar 2020, 19.30 Uhr, Stuttgart

Laboratorium, Wagenburgstr.147

Die Lesung ist mittlerweile HIER zu hören

Der Veganismus hat Probleme: seine Popularität und seine Anhängerinnen. Der rechte Esoteriker Ruediger Dahlke bereichert den Buchmarkt jedes Jahr mit einem neuen veganen „Peace Food“-Kochbuch. Marginalisierte Gruppen sollen ihre Kämpfe hintenanstellen und sich für die Rechte der Tiere einsetzen. Die Relativierung und Instrumentalisierung des Holocaust sind in Diskussionen um die Ethik der Ernährung präsent.

In einer als unübersichtlich und chaotisch wahrgenommenen Umwelt, in der das Individuum keine Rolle spielt, scheint für manche Menschen alles, was mit dem nichtssagenden Label „alternativ“ versehen ist, ein erstrebenswerter Ort der Selbstbestimmtheit zu sein, der die Rückgewinnung von Kontrolle verspricht. Die bewusst gewählte und individuell gestaltete Lebensweise mit starker Betonung der Ernährung wird für manche zum ordnenden Korrektiv. Wird Veganismus zur Weltanschauung, gehen mit ihm häufig eine Art Auserwähltheitsglaube sowie eine Religiosität zusammen, die sich sektenähnlich manifestieren kann.
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Was tun in Zeiten von AfD und Djihadismus?

Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

Donnerstag, 23. Januar 2020, 18.30 Uhr, Bochum

Blue Square Rub, Kortumstraße 90

Eine Veranstaltung von Linke Liste Bochum

Seit fünf Jahren explodieren Dumpfbackentum und Gewalt. 2014 skandierten erstmals seit 1945 wieder Massenaufmärsche in Deutschland „Tod den Juden!“ Organisiert wurden sie von Islamisten, Nazis und Linksreaktionären, deren antisemitischer Hass gegen Israel sie zusehends zusammenführt. Weltweit häufen sich djihadistische Terroranschläge auf jüdische Einrichtungen, auf Symbole von Religionskritik, Meinungs- und Redefreiheit und auf Menschen, die einfach nur ihr Leben genießen oder feiern wollen.

Doch damit nicht genug. Schon bald nach dem kurzlebigen „Sommermärchen“ von 2015 offenbarte sich im kollektiven Herbeiphantasieren einer angeblichen „Flüchtlingskrise“ eine tief sitzende Menschenfeindlichkeit großer Teile der deutschen Mehrheitsbevölkerung. Kaschiert wird sie mit der Floskel, „wir“ könnten ja schließlich „nicht alle aufnehmen“. Ein rassistischer und gewalttätiger Mob agiert gegen Geflüchtete und wirkliche oder eingebildete MuslimInnen. Die AfD rückt immer weiter nach rechts und nimmt protofaschistische Züge an. Sie verliert deswegen nicht etwa an Zustimmung, sondern treibt die anderen Parteien vor sich her. Das funktioniert, weil auch deren Basis zu nicht geringen Teilen anfällig für derlei “Gedankengut“ ist. Die konformistisch rebellierenden Marktwirtschaftsinsassen, die ihre Identität aus der „ehrlichen Arbeit“ beziehen, wähnen sich von dunklen Bösewichten bedroht. Nicht nur dort, wo ihre vermeintlichen Heilsbringer bereits regieren, wie in Polen oder Ungarn, wird Rechtsstaatlichkeit immer unverfrorener unterhöhlt. Darauf verweisen u.a. die in Deutschland geplanten Polizeiaufgabengesetze.

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Film: Waldheims Walzer

Dokumentarfilm von Ruth Beckermann, 93min

Samstag, 4. Januar 2020, 20.00 Uhr, Stuttgart

Theater Rampe, Filderstraße 27

Es ist lange her, dass die Affäre um die verleugnete NS-Vergangenheit von Kurt Waldheim weltweit für Aufsehen sorgte. Sie kam im Jahr 1986 ins Rollen, während des Wahlkampfs für das Amt des österreichischen Bundespräsidenten, mit dem Waldheim seine Bilderbuchkarriere als Nachkriegspolitiker zu krönen beabsichtigte. Anhand von klug ausgewähltem, internationalem TV-Archivmaterial rekonstruiert dieser dokumentarische Essay den Verlauf der hitzigen Debatte bis zum zweiten Wahlgang im Juni 1986. Neben ihrem subjektiv-analytischen Kommentar ist die Filmemacherin auch mit selbst gedrehten Videoaufnahmen präsent, zeigt Dokumente der Gegenöffentlichkeit, die Anti-Waldheim-Aktionen und Streitgespräche mit antisemitisch auftretenden, ressentimentgeladenen Passanten. Hetze, Verleumdung, Medienschelte und das Leugnen von Tatsachen brechen sich hier Bahn. Lange her, aber noch nicht vorbei.

Karten an der Abendkasse: 5€

Eine Kooperation zwischen Theater Rampe, Montage und Emanzipation und Frieden

Für Volk und Vaterländle

Einblicke in die Aktivitäten der Neuen Rechten in Baden-Württemberg

Vortrag und Diskussion mit Laura Luise Hammel

Donnerstag, 28. November 2019, 17:45 Uhr, Stuttgart
Gewerkschaftshaus, Willi-Bleicher-Str. 20, Raum 3+4

Eine Veranstaltung von ver.di Bezirk Stuttgart

Im März 2016 ist die Alternative für Deutschland in den Stuttgarter Landtag eingezogen und stellt seitdem die stärkste Oppositionsfraktion. Nach einer anfänglichen Fraktionsspaltung ist sie nun zwar offiziell wieder vereint, erscheint für Beobachter*innen aber weiterhin zutiefst zerstritten. Nach außen gibt sich die Partei vielfach bürgerlich, doch Äußerungen einzelner Abgeordneter sowie ihre Personalpolitik zeichnen mitunter ein anderes Bild.
Die antifeministische und homosexuellenfeindliche Demo für alle verfügt über weitreichende Netzwerke in Baden-Württemberg und steuert Stuttgart immer wieder für ihre Kundgebungen gegen „Frühsexualisierung“ an.
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Heimat – Eine Besichtigung des Grauens

Ein Anti-Heimatabend von und mit Thomas Ebermann und Thorsten Mense

Mittwoch, 13. November 2019, 19.30 Uhr, Esslingen

KOMMA, Maillestraße 5-9

Tickets: https://komma.app.love-your-artist.com/de/tickets/25207

Mit ihr wird für Zahnpasta und Banken geworben, der Trachtenhandel erzielt Umsatzrekorde und das provinzielle Kostüm enthemmt seine Träger/innen. Ein »Volks-Rock´n´Roller« füllt große Arenen mit jungem Publikum, die Bild-Zeitung ehrt sie mit einer kostenlosen Sonderausgabe, die Qualitätsmedien mit Features und Debatten-Serien. Zeitschriften, die das richtige Anlegen von Rosenbeeten lehren, sind der Renner auf dem Medienmarkt.

Grüne plakatieren ihr zur Ehre, Sozialdemokraten melden ältere Besitzansprüche an, und beneiden die Christdemokraten um die Idee mit dem Ministerium. Nazis verkünden, die Liebe zur ihr sei kein Verbrechen, und wer sie nicht liebe, sei aus ihr zu entfernen. Linke kontern knallhart: ihre Liebe zu Region und Gebietskörperschaft sei noch viel tiefer, echter und unverbrüchlicher.

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Antifaschismus in Zeiten von AfD und Djihadismus

Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

Freitag, 4. Oktober 2019, 19.30 Uhr, Friedrichshafen

Die Blaue Blume, Fallenbrunnen 12/1

Eine Veranstaltung von Die Blaue Blume e.V.

Der Vortrag beschäftigt sich mit aktuellen Aufgaben und Problemen des Antifaschismus. Im Vordergrund steht die Frage, wie umzugehen ist mit der Barbarei sich immer größerer Popularität erfreuender Menschenfeindlichkeit. Sei es Antisemitismus, Ressentiment gegen Muslim*innen, Antifeminismus, Rassismus, verwurzelt in der deutschen Gesellschaft. Sei es von Nazis, Islamisten oder Linkreaktionären. Sei es durch neue Polizeiaufgabengesetze, rassistische und gewalttätige Mobs, rechtsterroristische Anschläge oder Zustimmung zu tödlichen Abschiebungen in der Mitte der Gesellschaft. Wie sind diese (und andere) Herausforderungen zu bewältigen, wenn ein Minimum an Menschenwürde nicht mehr selbstverständlich scheint und die Barbarei um sich greift?

Seit fünf Jahren explodieren Dumpfbackentum und Gewalt. 2014 skandierten erstmals seit 1945 wieder Massenaufmärsche in Deutschland „Tod den Juden!“ Organisiert wurden sie von Islamisten, Nazis und Linksreaktionären, deren antisemitischer Hass gegen Israel sie zusehends zusammenführt. Weltweit häufen sich djihadistische Terroranschläge auf jüdische Einrichtungen, auf Symbole von Religionskritik, Meinungs- und Redefreiheit und auf Menschen, die einfach nur ihr Leben genießen oder feiern wollen.
Doch damit nicht genug. Schon bald nach dem kurzlebigen „Sommermärchen“ von 2015 offenbarte sich im kollektiven Herbeiphantasieren einer angeblichen „Flüchtlingskrise“ eine tief sitzende Menschenfeindlichkeit großer Teile der deutschen Mehrheitsbevölkerung. Kaschiert wird sie mit der Floskel, „wir“ könnten ja schließlich „nicht alle aufnehmen“. Ein rassistischer und gewalttätiger Mob agiert gegen Geflüchtete und wirkliche oder eingebildete MuslimInnen. Die AfD rückt immer weiter nach rechts und nimmt protofaschistische Züge an. Sie verliert deswegen nicht etwa an Zustimmung, sondern treibt die anderen Parteien vor sich her. Das funktioniert, weil auch deren Basis zu nicht geringen Teilen anfällig für derlei “Gedankengut“ ist. Die konformistisch rebellierenden Marktwirtschaftsinsassen, die ihre Identität aus der „ehrlichen Arbeit“ beziehen, wähnen sich von dunklen Bösewichten bedroht. Nicht nur dort, wo ihre vermeintlichen Heilsbringer bereits regieren, wie in Polen oder Ungarn, wird Rechtsstaatlichkeit immer unverfrorener unterhöhlt. Darauf verweisen u.a. die in Deutschland geplanten Polizeiaufgabengesetze. Weiterlesen

AntiBa – der Barbarei entgegentreten

Antifaschismus in Zeiten von AfD und Djihadismus

Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

Dienstag, 1. Oktober 2019, 19.00 Uhr, Paderborn

Infoladen Paderborn, Leostraße 75

Eine Veranstaltung von Antifa Paderborn – Kritik & Praxis, Falken Paderborn und Bdp Infoladen Paderborn


Seit fünf Jahren explodieren Dumpfbackentum und Gewalt. 2014 skandierten erstmals seit 1945 wieder Massenaufmärsche in Deutschland „Tod den Juden!“ Organisiert wurden sie von Islamisten, Nazis und Linksreaktionären, deren antisemitischer Hass gegen Israel sie zusehends zusammenführt. Weltweit häufen sich djihadistische Terroranschläge auf jüdische Einrichtungen, auf Symbole von Religionskritik, Meinungs- und Redefreiheit und auf Menschen, die einfach nur ihr Leben genießen oder feiern wollen.
Doch damit nicht genug. Schon bald nach dem kurzlebigen „Sommermärchen“ von 2015 offenbarte sich im kollektiven Herbeiphantasieren einer angeblichen „Flüchtlingskrise“ eine tief sitzende Menschenfeindlichkeit großer Teile der deutschen Mehrheitsbevölkerung. Kaschiert wird sie mit der Floskel, „wir“ könnten ja schließlich „nicht alle aufnehmen“. Ein rassistischer und gewalttätiger Mob agiert gegen Geflüchtete und wirkliche oder eingebildete MuslimInnen. Die AfD rückt immer weiter nach rechts und nimmt protofaschistische Züge an. Sie verliert deswegen nicht etwa an Zustimmung, sondern treibt die anderen Parteien vor sich her. Das funktioniert, weil auch deren Basis zu nicht geringen Teilen anfällig für derlei “Gedankengut“ ist. Die konformistisch rebellierenden Marktwirtschaftsinsassen, die ihre Identität aus der „ehrlichen Arbeit“ beziehen, wähnen sich von dunklen Bösewichten bedroht. Nicht nur dort, wo ihre vermeintlichen Heilsbringer bereits regieren, wie in Polen oder Ungarn, wird Rechtsstaatlichkeit immer unverfrorener unterhöhlt. Darauf verweisen u.a. die in Deutschland geplanten Polizeiaufgabengesetze. Weiterlesen

Audio: Wahnhafte Incels

Sprache und Ideologie eines frauenverachtenden Online-Kults

Vortrag von Veronika Kracher

gehalten am 25. Juli 2019 in Stuttgart

Was ist eine „Stacy“? Und ein „Chad“? Was bedeuten Begriffe wie „Roastie“, „blackpill“, „Wristcel“, „looksmaxing“ und „Femoid“?
Es handelt sich hier um den Code der sogenannten Incel-Subkultur, ein misogyner Online-Todeskult, der seit 2018 in den Blick der Öffentlichkeit geraten ist. „Incel“ ist die Kurzform für „Involuntary Celibate“- unfreiwillig im Zölibat lebende. Denn dieses jedoch nur scheinbar unfreiwillige Zölibat konstituiert die komplette Identität dieser frustrierten jungen Männer.
Im April 2018 fuhr der Kanadier Alek Minassian mit dem Auto in eine Menschenmenge, um Rache dafür zu nehmen, dass er immer noch keinen Sex gehabt hatte. Sein Vorbild war Elliot Rodger, Held der Incels, der 2014 sechs Menschen tötete, 13 weitere verletzte, und ein über hundert Seiten langes Manifest hinterließ, das zum Manifest der Incel-Bewegung wurde.
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Kritische Männlichkeit: Von der Theorie zur Praxis und umgekehrt

Vortrag und Diskussion mit Markus Textor

Sonntag, 21. Juli 2019, 16.30 Uhr, Stuttgart

Weissenburg e.V. Zentrum LSBTTIQ Stuttgart
Weißenburgstr. 28A, 70180 Stuttgart

Eine Veranstaltung des Fritz Erler-Forums (Friedrich-Ebert-Stiftung Baden-Württemberg) in Kooperation mit dem Weissenburg e.V. Die Veranstaltung ist Teil der CSD-Kulturwoche.

Bunt und divers: Das gilt auch für die Männerwelt von heute. Traditionelle Geschlechterrollen zwischen Mann und Frau, aber auch innerhalb eines Geschlechts brechen auf. Was bedeutet diese neue Vielfalt für die Selbstwahrnehmung von Männern und für ihre Rolle in der Gesellschaft? Wie sehen sich Männer, die aus anderen Kulturkreisen kommen? Wie geht es jungen Männern? Welche Vorbilder haben Jungs: brauchen sie heute überhaupt welche oder definieren sie sich selbst? Schwul, na, und? Oder eben doch nicht: Ist Homosexualität in der modernen offenen Gesellschaft noch ein Thema? Und welches Männerbild herrscht in Führungsetagen, beim Arbeitskampf? Was bedeutet das Aufbrechen der festgefahrenen Rollenbilder bei Männern, die bislang Strukturen und Rituale geprägt haben? Verlustängste? Erleichterung? Mit unseren Podiumsgästen reflektieren wir über den Alltag von Männern: Diskutieren Sie mit!

anschließend Podiumsdiskussion mit

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Audio: Frauenfußball in den USA und Europa

Vortrag von Andrei S. Markovits

gehalten am 23. Juni 2019 in Stuttgart 

Fußball und Frauen sind irgendwie noch immer inkongruente Begriffe. Sie harmonieren nicht so recht. Warum ist das so? Welche Veränderungen gibt es? Und welche Bedeutung haben diese für die allgemeine Gesellschaft in Ländern wie Deutschland, anderen westeuropäischen Staaten und den USA?
Die Prämie des Deutschen-Fußballbundes (DFB) für den ersten EM-Titel der deutschen Fußballerinnen 1989 war bezeichnenderweise ein Kaffeeservice. Seit es den Frauenfußball gibt, gibt es auch entsprechende Vorurteile: Frauen sollten Kinder kriegen, nicht kicken. Wie Amateurfußball, nur in Zeitlupe. Und ähnliches mehr, die Liste ist lang. Die deutschen Nationalspielerinnen haben sich jüngst in einem eigenen Videospot zur Wehr gesetzt: „Wir brauchen keine Eier – wir haben Pferdeschwänze“, heißt es da. In den USA sieht das etwas anders aus, hier haben die Fußballerinnen in einer etablierten Profiliga längst einen ganz anderen Status. Aus Anlass der Frauenfußball-Weltmeisterschaft in Frankreich in diesem Sommer greift der amerikanische Soziologie-Professor Andrei S. Markovits diese Vorurteilsstrukturen und die kontinentalen Unterschiede des Frauen-Fußballs innerhalb eines Vortrags am 23. Juni in der Stuttgarter Gaststätte Rosis Pinte auf. Gerade ist Markovits aktuelles Buch zum Thema, „Frauen im amerikanischen Soccer und im europäischen Fußball“, erschienen, das er an diesem Abend vorstellen wird. Der deutschsprachige Wissenschaftler zeichnet hier den unterschiedlichen Werdegang des Frauen-Fußballs in den USA und in Westeuropa nach: In Nordamerika hätten die Frauen ein freies Spielfeld vorgefunden, da dort die dominanten Sportarten Baseball, Basketball, (American) Football und Eishockey seien. In Europa haben die Männer das Fußballfeld seit Jahrzehnten vorgeprägt und dominiert, die kickenden Frauen treten hier in der zentralen Hauptsportart an.

Andrei S. Markovits ist Arthur F. Thurnau Professor, Karl W. Deutsch Collegiate Professor of Comparative Politics and German Studies, Professor of Political Science, Professor of Germanic Languages and Literatures, Professor of Sociology, The University of Michigan, Ann Arbor

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