Arbeit und Wachstum für Umwelt? Nein Danke!

von Andreas Exner und Lothar Galow-Bergemann, Argumentationsblätter für eine soziale und emanzipatorische Bewegung gegen “unsere Wirtschaft”, Nr. 02 /  September 2007

Umweltschutz geht uns alle an, und für den Schutz der Umwelt sind auch fast alle. Ob Klimawandel, Meeres- oder Luftverschmutzung, ob Gifte im Essen oder Bodenerosion, Wassermangel und Ozonloch, Waldzerstörung und Artensterben, das alles sind  Probleme für die ganze Menschheit –deren Lasten allerdings höchst ungleich verteilt sind –, wie kaum jemand bestreiten wird. Doch trotz dieses Konsenses und jahrzehntelanger Bemühungen um Umweltschutz verschlechtert sich die Umweltlage. Die Vermutung liegt nahe, dass sich „unsere Wirtschaft“ und die Umwelt feindlich
gegenüberstehen. Weil „unsere Wirtschaft“ aber das alltägliche Leben scheinbar wie ein unhinterfragbares Naturgesetz bestimmt, schließen viele diesen Gedanken von Grund auf aus. Und so kommen sie immer wieder zu dem Schluss, Umweltschutz solle Wachstum ankurbeln und Arbeit vermehren. Umweltschutz, der diesen Namen verdient, zielt jedoch in die entgegengesetzte Richtung. Er muss Wachstum schwächen und
Arbeitsplätze vernichten!

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Ein Zweidrittelsieg

Die Strategie der Kommunalen Arbeitgeber in Baden-Württemberg ist gescheitert. Die Gewerkschaft ist stärker geworden. Eine Antwort auf Felix Klopotek

von Lothar Galow-Bergemann, erschienen in Jungle World am 3. Mai 2006

›Meine Begeisterung über den Abschluss hält sich in Grenzen‹, sagte Oberbürgermeister Wolfgang Schuster vor der versammelten Presse und bilanzierte das Ergebnis mit den Worten: ›Die Gewerkschaft Verdi hat einen guten Teil ihrer Ziele erreicht.‹ So zitierte die Stuttgarter Zeitung Schuster. Seine Worte klingen nicht so, als hätte er Verdi retten wollen, wie es Felix Klopotek den Arbeitgebern im öffentlichen Dienst in Baden-Württemberg nachsagt. Weiterlesen

„Geld ist genug da.“ Doch das ist keine Lösung.

von Andreas Exner und Lothar Galow-Bergemann, Argumentationsblätter für eine soziale und emanzipatorische Bewegung gegen „unsere Wirtschaft“, Nr. 01 / März 2006

„Geld ist genug da.“ Das pfeifen die Spatzen von den Dächern. Je zugespitzter die soziale Krise, je größer die Zahl der Ausgegrenzten und Verarmten und je phantastischer andrerseits privater Reichtum und Gewinnexplosion einiger Unternehmen, desto lauter ertönt der Ruf nach Umverteilung des Geldes. Dies ist mehr
als verständlich und wir, die wir uns selber in sozialen Bewegungen engagieren, stellen und unterstützen solche Forderungen ebenfalls. Denn außer Frage steht, dem neoliberalen Sozialkahlschlag jeden nur erdenklichen Widerstand zu bieten. Doch wir sind uns zugleich bewusst, dass die Probleme, vor denen wir stehen, mit
einer monetären Umverteilung nicht auf Dauer gelöst werden können. Damit könnte zwar hie und da das Schlimmste abgemildert werden. Aber durch Umverteilung
des Geldes wird kein gutes Leben für Alle und auf Dauer möglich.

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G und W. Eine vertrackte Beziehungskiste

Überarbeitete Fassung eines Diskussionsbeitrags auf einem Seminar der Gruppe krisis  von Lothar Galow-Bergemann, Mai 2004

Die wertkritische Kritik bewegt sich derzeit auf einem so hohen Allgemeinheitsgrad, dass sie zu einer praktischen Anwendung noch wenig taugt. Aber was nicht ist, kann und sollte noch werden. Selbstredend kann es nicht darum gehen, eine fertig ausgearbeitete Theorie auf das gesellschaftliche Leben loszulassen, sie “anzuwenden”, womöglich noch “schöpferisch”, womit es spätestens nach bekanntem Gescheitertem riechen würde. Trotzdem braucht jede Art Praxis ihre Praktiker. Weiterlesen

Gesellschaftlicher Fortschritt heute heisst Aufhebung der Arbeit

Referat von Lothar Galow-Bergemann  gehalten am 10. Mai 1999 auf der Diskussionsveranstaltung “Hat die Arbeit Zukunft?” in Stuttgart

Wer was gegen die Arbeit hat ist entweder stinkreich oder stinkfaul. Wer gar bezweifelt, daß die Arbeit unabdingbare Grundlage menschlicher Existenz sei will uns sicher auch noch allen Ernstes erzählen, daß wir auf die Luft zum Atmen verzichten könnten. So sagt es uns der gesunde Menschenverstand des Alltagsbewußtseins. Und so sagt es auch die traditionelle linke Sicht auf die Welt. Allerdings nicht, weil sie recht hat, sondern weil traditionelles linkes Denken viel mehr mit dem herrschenden Alltagsbewußtsein zu tun hat, als es selber weiß. Was zu beweisen wäre. Weiterlesen