Kapitalismuskritik – Von Heuschrecken und Stechmücken

Interview mit Lothar Galow-Bergemann in Radio ColoRadio, Dresden, November 2007 12/ 2007

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Arbeit und Wachstum für Umwelt? Nein Danke!

von Andreas Exner und Lothar Galow-Bergemann, Argumentationsblätter für eine soziale und emanzipatorische Bewegung gegen “unsere Wirtschaft”, Nr. 02 /  September 2007

Umweltschutz geht uns alle an, und für den Schutz der Umwelt sind auch fast alle. Ob Klimawandel, Meeres- oder Luftverschmutzung, ob Gifte im Essen oder Bodenerosion, Wassermangel und Ozonloch, Waldzerstörung und Artensterben, das alles sind  Probleme für die ganze Menschheit –deren Lasten allerdings höchst ungleich verteilt sind –, wie kaum jemand bestreiten wird. Doch trotz dieses Konsenses und jahrzehntelanger Bemühungen um Umweltschutz verschlechtert sich die Umweltlage. Die Vermutung liegt nahe, dass sich „unsere Wirtschaft“ und die Umwelt feindlich
gegenüberstehen. Weil „unsere Wirtschaft“ aber das alltägliche Leben scheinbar wie ein unhinterfragbares Naturgesetz bestimmt, schließen viele diesen Gedanken von Grund auf aus. Und so kommen sie immer wieder zu dem Schluss, Umweltschutz solle Wachstum ankurbeln und Arbeit vermehren. Umweltschutz, der diesen Namen verdient, zielt jedoch in die entgegengesetzte Richtung. Er muss Wachstum schwächen und
Arbeitsplätze vernichten!

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Heuschrecken im Bauch

Regressiver Antikapitalismus am Beispiel der Linkspartei

Referat von Lothar Galow-Bergemann, gehalten auf einem Seminar der Gruppe krisis, April 2006

Ende April 2006 trat ein Mitglied des WASG-Bundesvorstands zur NPD über, um sozialpolitischer Berater der sächsischen Landtagsfraktion der Neonazis zu werden. Der folgende Text geht der Frage nach, ob dies ein Zufall war. Weiterlesen

„Geld ist genug da.“ Doch das ist keine Lösung.

von Andreas Exner und Lothar Galow-Bergemann, Argumentationsblätter für eine soziale und emanzipatorische Bewegung gegen „unsere Wirtschaft“, Nr. 01 / März 2006

„Geld ist genug da.“ Das pfeifen die Spatzen von den Dächern. Je zugespitzter die soziale Krise, je größer die Zahl der Ausgegrenzten und Verarmten und je phantastischer andrerseits privater Reichtum und Gewinnexplosion einiger Unternehmen, desto lauter ertönt der Ruf nach Umverteilung des Geldes. Dies ist mehr
als verständlich und wir, die wir uns selber in sozialen Bewegungen engagieren, stellen und unterstützen solche Forderungen ebenfalls. Denn außer Frage steht, dem neoliberalen Sozialkahlschlag jeden nur erdenklichen Widerstand zu bieten. Doch wir sind uns zugleich bewusst, dass die Probleme, vor denen wir stehen, mit
einer monetären Umverteilung nicht auf Dauer gelöst werden können. Damit könnte zwar hie und da das Schlimmste abgemildert werden. Aber durch Umverteilung
des Geldes wird kein gutes Leben für Alle und auf Dauer möglich.

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Der Finanzierungsvorbehalt für den Start ins Leben

von Lothar Galow-Bergemann, erschienen in Streifzüge 32/2004

Wie würden Sie sich fühlen? Nehmen Sie an, Sie sind Anfang 20. Sie haben ihre dreijährige Ausbildung zur Krankenschwester fast hinter sich gebracht. Langsam aber sicher geht es in den Endspurt ums Examen. Ein bisschen Bammel gehört dazu, aber in der Hauptsache freuen Sie sich, dass Sie jetzt bald Krankenschwester sind. Sie sind motiviert und wollen loslegen. Weiterlesen

G und W. Eine vertrackte Beziehungskiste

Überarbeitete Fassung eines Diskussionsbeitrags auf einem Seminar der Gruppe krisis  von Lothar Galow-Bergemann, Mai 2004

Die wertkritische Kritik bewegt sich derzeit auf einem so hohen Allgemeinheitsgrad, dass sie zu einer praktischen Anwendung noch wenig taugt. Aber was nicht ist, kann und sollte noch werden. Selbstredend kann es nicht darum gehen, eine fertig ausgearbeitete Theorie auf das gesellschaftliche Leben loszulassen, sie “anzuwenden”, womöglich noch “schöpferisch”, womit es spätestens nach bekanntem Gescheitertem riechen würde. Trotzdem braucht jede Art Praxis ihre Praktiker. Weiterlesen

Der Nächste bitte… Bemerkungen zur aktuellen Durchkapitalisierung des Lebens am Beispiel der Krankenhäuser

von Lothar Galow-Bergemann

(erschienen in Streifzüge 30/2004 – Vorabdruck aus “Dead Men Working – Gebrauchsanweisung zur Arbeits- und Sozialkritik in Zeiten kapitalistischen Amoklaufs”, hg. von Ernst Lohoff, Norbert Trenkle, Karl-Heinz Lewed, Maria Wölflingseder, das im Juni 2004 im Unrast Verlag erscheint.)

Der nachfolgende Text ist aus der Praxis des Autors als Gewerkschafter und Personalrat in einem Großklinikum entstanden. Er hat einen Beitrag zur innergewerkschaftlichen Debatte um die Positionierung zu den gegenwärtigen tief greifenden Veränderungen in der Krankenhauslandschaft der BRD zur Grundlage.1 Weiterlesen

Fünf Thesen zu Kapitalismuskritik und Utopie

Hinführendes zur Wertkritik

Vortrag von Lothar Galow-Bergemann bei attac Stuttgart, 2. März 2002

1. Konstruktionsfehler Warengesellschaft

Der Grundbaustein des Reichtums der Gesellschaft, in der wir leben, ist die Ware (Marx). Jede Ware hat einen Wert. Während nun im Alltag aus tausenderlei Gründen dem einen dies und der anderen jenes etwas “wert” ist oder auch nicht, so handelt es sich beim Wert einer Ware um etwas ganz anderes. Er ist keine natürliche Eigenschaft, sondern gesellschaftlich hergestellt. Weiterlesen