Von Adorno zu Mao – Über die schlechte Aufhebung der antiautoritären Bewegung

Eine Sendung von Emanzipation und Frieden, 23. März 2012

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Jens Benicke untersucht in seinem Buch das erstaunliche Phänomen, dass ein nicht geringer Teil derer, die sich in der 68er Rebellion mit großem Freiheitsdrang erhoben hatten, innerhalb kurzer Zeit in gruseligen Parteien und Organisationen gelandet ist, die jedem Emanzipationsgedanken Hohn sprachen. Benickes Untersuchung zeigt, wohin autoritäre Charakterstruktur, Denkfaulheit, Intellektuellenfeindlichkeit, Verschwörungsphantasien, Kollektivismus und Arbeitskult führen: in einen emanzipationsfeindlichen und reaktionären Sumpf. Hören Sie Ausschnitte mit einer kurzen Einleitung von Lothar Galow-Bergemann.

Die große Entwertung – Warum Spekulation und Staatsverschuldung nicht die Ursache der Krise sind

Eine Sendung von Emanzipation und Frieden vom 23. März 2012

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Nicht „Wer ist schuld an der Krise?“ sondern „Was ist schuld an der Krise?“ fragen Ernst Lohoff und Norbert Trenkle von der Gruppe krisis in ihrem neuen Buch und entwickeln anhand dieser Frage eine wesentlich fundiertere Kapitalismuskritik als sie gemeinhin in linken Kreisen anzutreffen ist. Die Kapitalverwertung selbst ist unter den Bedingungen der mikroelektronischen Produktivkraftrevolution in eine substanzielle Krise geraten. Im Kapitel „Massenausfall – Wie der Kapitalismus an seiner eigenen Produktivität erstickt“ setzt sich Norbert Trenkle mit Positionen auseinander, die diesen Sachverhalt nicht wahrhaben wollen. Hören Sie Ausschnitte daraus mit einer kurzen Einleitung von Lothar Galow-Bergemann.

Kritikphobie: Islam-Debatte auf Holzwegen

Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

am 12.04.12 um 19:30 Uhr, Jugendclub Bureau e.V., Hafnersgraben 9, 92237 Sulzbach-Rosenberg

Die Islam-Debatte ist geprägt von Essentialisierungen, die oft mehr über die Debattierenden selbst als über ihren vermeintlichen Gegenstand aussagen. Wo es um Menschen gehen sollte, wird eine Religion abwechselnd unter faktisches Kritikverbot gestellt oder zur Inkarnation des Bösen phantasiert. Anstatt Licht ins Dickicht von Religion, religiösem Fundamentalismus und Ressentiment zu bringen, werden kulturrelativistische wie kulturalistische Bedürfnislagen bedient. Antimuslimische Ressentiments grassieren zeitgleich mit Blindheit gegenüber islamistischem Wahn. Welche Holzwege sind zu verlassen, um beidem überzeugend entgegentreten zu können?

Lothar Galow-Bergemann war langjähriger freigestellter Personalrat im Klinikum Stuttgart und schreibt u.a. in konkret, jungle world, iz3w und bei www.emanzipationundfrieden.de

„Zinsen, Zocker, Zionisten“

Zum reaktionären Weltbild des regressiven Antikapitalismus.

Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

am 10.04.12 um 19:30 Uhr. Jugendclub Bureau e.V., Hafnersgraben 9 92237 Sulzbach-Rosenberg

Geht es gegen „Banken und Finanzmärkte“, findet sich manch vermeintlich radikaleR KapitalismuskritikerIn in trauter Eintracht mit Finanzminister, Fernseher und Frau Meier. Alle miteinander halten sie „die Gierigen, die den Hals nicht voll genug kriegen“ für die Verursacher der Krise. Wer das kapitalistische Prinzip in „produktives Kapital“ und „Finanzkapital“ aufspaltet, landet zwangsläufig bei der Dämonisierung von Zirkulationssphäre und Finanzsektor. Eine alte Krankheit der Linken. Schon Lenins Imperialismustheorie und Dimitroffs Faschismusdefinition waren davon infiziert. Weiterlesen

Der Bauchbahnhof

Was den Wutbürger treibt und was ihm fehlt – Abgesang auf eine vermeintliche Demokratiebewegung.

von Lothar Galow-Bergemann und Markus Hofmann, erschienen in konkret 1/2012

Daß die Gegner der geplanten Tieferlegung des Stuttgarter Hauptbahnhofs bei der Volksabstimmung über das Projekt scheitern würden, war bereits unmittelbar nach dem Amtsantritt des neuen grünen Ministerpräsidenten Kretschmann klar, der wesentlich geschickter als sein Vorgänger Mappus (CDU) mit der Protestbewegung umging. Während diese nach der Abstimmungsniederlage nun erwartungsgemäß bröckelt, ist zu befürchten, daß ein neuer Mythos etabliert wird: der vom Aufschwung des demokratischen Bewußtseins im Ländle. An ihm stricken nicht nur die S21-Gegner selbst, sondern auch die rotgrüne Landesregierung, die nicht zuletzt den Protesten ihren Amtsantritt verdankt. Aber wie das mit Mythen so geht: Auch dieser hält einer Prüfung nicht stand. Weiterlesen

Heuschrecken, Gier und Weltverschwörung

Regressiver Antikapitalismus und das antisemitische Ressentiment

Vortrag von Lothar Galow-Bergemann

Donnerstag, 19. Januar 2012, 19.30 Uhr, Jüdisches Museum München (Foyer), St.-Jakobs-Platz 16, 80331 München, Eintritt: 6,00€, Ermäßigt: 3,00€; Karten an der Abendkasse                                                                                                                        Eine Veranstaltung der Deutsch-Israelischen Gesellschaft AG München in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum München

Geht es gegen Banken und „die Finanzmärkte“, sind sich schnell alle einig: Parteipolitiker, Gewerkschaften, Linke, Rechte, Hobby-Ökonomen und wer sonst noch so in Krisenzeiten das Wort ergreift. Es entstehen sonderbar anmutende Schulterschlüsse, wenn es gegen die „Zirkulationssphäre“ geht. Weiterlesen

Entsorgte Religionskritik, unverstandener Antisemitismus

… und weitere linke Schwierigkeiten im Umgang mit dem antimuslimischen Ressentiment

Vortrag und Diskussion mit Markus Mersault und Lothar Galow-Bergemann

15. Dezember 2011, 19.00 Uhr, Regensburg, LEDERER e.V., Lederergasse 25

Die einen glauben, der neue Antisemitismus heiße Islamophobie, die anderen, dass sich im Moslemhass nur der althergebrachte Rassismus verberge. Einige empfinden Kritik an islamischen oder islamistischen Zuständen als Verletzung der Menschenwürde, andere betreiben nicht Religionskritik, sondern einzig Islamkritik. Wie hat eine emanzipatorische Kritik an rassistischen und antimuslimischen Ressentiments ebenso wie an Begriffslosigkeit, unverstandenem Antisemitismus und Kulturrelativismus auszusehen, ohne die Kritik der Religion und die Kritik an fundamental-religiösen Zuständen gleich mit zu entsorgen? Diesen scheinbar schwierigen Fragen wollen wir uns annehmen, erscheint dies aufgrund überwiegend ideologisch motivierter Positionierungen zum Thema notwendig.                                                                                                                          Eine Veranstaltung der Jugendinitiative gegen Rassismus und Antisemitismus Regensburg

 

Der Kopfbahnhof als Leidenschaft des Bauches

Über das Antiemanzipatorische in den Protesten gegen das Wahnsinnsprojekt Stuttgart 21

Eine Sendung von Emanzipation und Frieden mit einem Beitrag von Markus Mersault und Lothar Galow-Bergemann, 25. November 2011

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Am Sonntag findet in Baden-Württemberg die Volksabstimmung über Stuttgart 21 statt. Weiterlesen

Warum kann die Politik die Misere der Wirtschaft nicht stoppen?

Eine Sendung von Emanzipation und Frieden, 28. Oktober 2011

mit einem Vortrag von Lothar Galow-Bergemann, gehalten am 12. Oktober 2011, Karl-Marx-Haus, Trier                                                                                                           Eine Veranstaltung der Aktion 3.Welt Saar und der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz

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Obwohl wir mit so wenig Arbeit wie noch nie soviel Reichtum wie noch nie produzieren können, sollen wir immer länger arbeiten. Der alte Menschheitstraum vom guten Leben für alle ohne Mühe und Plackerei könnte in Zeiten der Mikroelektronik Wirklichkeit sein. Doch die einen sollen arbeiten bis zum Umfallen, die anderen werden für überflüssig erklärt, sprich arbeitslos. Was ist es, das da so grundsätzlich schiefläuft? Die aktuelle Krise gibt es nicht, weil sich irgendjemand falsch verhalten hätte, sondern weil sich alle „richtig“ verhalten und das tun, was die Marktwirtschaft von ihnen verlangt. Gedanken über die Verwechslung von stofflicher und abstrakter Reichtumsproduktion und deren fatale Folgen.

Nichts Neues unter der Sonne

Ein Abgesang auf den Mainstream der Globalisierungskritik

von Lothar Galow-Bergemann und Klaus Blees, erschienen in iz3w Nr. 324 Mai/Juni 2011

Globalisierung ist nichts substantiell Neues, seitdem die siamesischen Zwillinge Kapitalverhältnis und Weltmarkt das Licht der Welt erblickt haben, also seit ein paar hundert Jahren. Der Wegfall der Ost-West-Konkurrenz, die mikroelektronische Revolution und die Aufblähung des Finanzsektors haben die dem Kapital eigene Dynamik in den letzten beiden Jahrzehnten allerdings beträchtlich intensiviert und beschleunigt. Doch was seit Ende der 1990er Jahre als “Globalisierungskritik“ durch Diskurs wie soziale Bewegungen geistert, hat bis heute wenig zur Analyse dieser Vorgänge beigetragen. Weiterlesen

Das antimuslimische Ressentiment

Zum Begriff und Begreifen einer modernen Befindlichkeit

Eine Sendung von Emanzipation und Frieden, 27. Mai 2011

mit einem Beitrag von Markus Mersault und Lothar Galow-Bergemann

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Die Autoren untersuchen das menschenfeindliche Weltbild rechtspopulistischer Muslimhasser und begründen, warum dieses nicht mithilfe des alten Deutungsmusters von „Nazis und Rassisten“ charakterisiert werden kann. Wer dieser ressentimentgeladenen Befindlichkeit, die drauf und dran ist, zu einer Massenbewegung zu werden, erfolgreich entgegentreten will, muss sie zuerst einmal begrifflich scharf fassen. Dabei geht es nicht zuletzt darum, spezifisch deutsche Bedürfnisse aufzudecken, die sich in einem unerträglichen Philosemitismus äußern, der nur scheinbar etwas mit Israelsolidarität zu tun hat.

Siehe auch: Das antimuslimische Ressentiment. Zum Begriff und Begreifen einer modernen Befindlichkeit

Das antimuslimische Ressentiment

Zum Begriff und Begreifen einer modernen Befindlichkeit

Von Markus Mersault und Lothar Galow-Bergemann

erschienen in phase 2, Nr. 39 / 2011

Wenn Sarrazin von Menschen spricht, die „ökonomisch nicht gebraucht werden“, sagt er die Wahrheit über die kapitalistische Krise: sie macht in der Tat immer mehr Menschen „überflüssig“. Selbst Marktwirtschaftsinsassen, denen es noch relativ gut geht, ängstigen sich zusehends vor dem Fall ins Bodenlose und grenzen sich panisch gegen die Loser ab, von denen sie wähnen, sie hätten sie zu alimentieren. Wer a priori als „nicht von uns“ stigmatisiert ist und zudem vermeintlich kaum anderes tut, als „ständig neue kleine Kopftuchmädchen (zu) produzieren“, bietet da eine ideale Angriffsfläche. Weiterlesen

Kritikphobie. Eine Debatte auf Holzwegen

Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann, Publizist/Stuttgart

4. Mai 2011, 18 Uhr, Alte UB, Raum 2, Bismarckstraße 37, Gießen

Eine Veranstaltung des Arbeitskreis Kritische Theorie Gießen

Die „Islam-Debatte“ ist geprägt von Essentialisierungen, die oft mehr über die Debattierenden selbst als über ihren vermeintlichen Gegenstand aussagen. Wo es um Menschen gehen sollte, wird eine Religion abwechselnd unter faktisches Kritikverbot gestellt oder zur Inkarnation des Bösen phantasiert. Anstatt Licht ins Dickicht von Religion, religiösem Fundamentalismus und Ressentiment zu bringen, werden kulturrelativistische wie kulturalistische Bedürfnislagen bedient. Antimuslimische Ressentiments grassieren zeitgleich mit Blindheit gegenüber islamistischem Wahn. Welche Holzwege sind zu verlassen, um beidem überzeugend entgegentreten zu können?

 

Kritik ja! Aber woran? Eine Debatte über Rassismus, Ressentiment und Islamkritik

mit

Birgit Rommelspacher

Professorin (em.) für Psychologie mit dem Schwerpunkt Interkulturalität und Geschlechterstudien an der Alice Salomon Hochschule Berlin

Lothar Galow-Bergemann

und

Markus Mersault

beide aktiv bei Emanzipation und Frieden

Ismail Küpeli

Politikwissenschaftler und Aktivist (Bundeskongress Internationalismus, Informationsstelle Militarisierung)
Als Kurzfassung erschienen in der Printausgabe der Zeitschrift iz3w – informationszentrum 3.welt Nr. 323 März/April 2011. Lesen Sie die Langfassung auf der Seite des informationszentrum 3. Welt
Iz3w: Gibt es in der gegenwärtigen Debatte über den Islam(ismus) einen antimuslimischen Rassismus? Wenn ja, worin besteht er und was ist das Spezifische an ihm?
Birgit Rommelspacher: Ja, viel an der so genannten „Islamkritik“ ist als ein Rassismus zu werten, da es sich hier um überwiegend pauschalisierende und abwertende Äußerungen handelt, die die  Betroffenen als Kollektiv diskreditieren. Weiterlesen

Das Märchen vom Ende der Krise

von Lothar Galow-Bergemann, gesendet im Freien Radio für Stuttgart, 13. April 2011
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Noch jede Krise ist auf dem Rücken der Lohnabhängigen, Arbeitslosen, Klein- und Mittelverdiener „gelöst“ worden. Sei es durch Arbeitslosigkeit, Lohn- und Sozialabbau oder in den besonders krassen Fällen durch Inflation und sogar Krieg. Die Frage, ob denn die Krise, die 2008 mit den Börsencrashs begonnen hat, nun eigentlich vorbei ist oder nicht, ist deswegen für die meisten Menschen von wesentlichem Interesse. Verlässt man sich nur auf den Augenschein, könnte man der Illusion verfallen, die Krise habe sich in Luft aufgelöst. Wachstum wird bejubelt, das Gespenst der Kurzarbeit scheint einer längst vergangenen Zeit anzugehören, bei Daimler werden Überstunden gekloppt bis zum Umfallen, die Arbeitslosenzahlen gehen leicht zurück. Also alles klar und zurücklehnen? Weiterlesen

Arbeitszeitverkürzung ist machbar

oder: Was man in der Küche über den Kapitalismus lernen kann

von Lothar Galow-Bergemann, gesendet im Freien Radio für Stuttgart, 13. April 2011
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Nehmen Sie an, Sie stehen in Ihrer Küche und bereiten ein Essen zu. Seitdem Sie einen Schnellkochtopf haben, schmeckt es mindestens so gut wie vorher und das neue Kochverfahren ist obendrein vitaminschonender. Zudem brauchen Sie nur noch halb so lange wie früher, um das gleiche Resultat zu erzielen. Was würden Sie mit der gewonnenen Zeit anfangen? Vielleicht würden Sie eine CD einlegen oder Sie würden mit ihrem Kind spielen, vielleicht auch eine schmackhafte Nachspeise kreieren. Wer weiß, was Ihnen sonst noch einfiele. Aber Sie kämen wohl kaum auf die Idee, das gleiche Essen zweimal zu kochen, nur weil Ihnen jemand gesagt hat, dass sie ja wohl noch arbeitsfähig sind… Weiterlesen

Zur Kritik an Christian Felbers „Gemeinwohlökonomie“

Stellungnahme von Lothar Galow-Bergemann für die Aktion 3. Welt Saar zu einem Vortrag von Christian Felber (Bestseller-Autor und Mitbegründer von Attac Österreich), auf der Veranstaltung Gemeinwohl-Ökonomie – Chancen und Grenzen, 25. März 2011, Saarbrücken

Ich teile wie vermutlich alle vernünftigen Leute die Werte Kooperation, Umweltschutz, Geschlechtergleichstellung usw. Doch Felbers Analyse und Rezept überzeugen mich nicht. Schon der Begriff des Gemeinwohls ist problematisch. Er ignoriert gesellschaftliche Interessengegensätze und Widersprüche, bildet sich eine alles übergreifende große Gemeinschaft ein und hat eine offene Flanke zur „Volksgemeinschaft“. Ich plädiere dafür, nicht von Gemeinwohl als Ziel zu reden, sondern vom guten Leben für alle. Weiterlesen

Religionskritik und Islamkritik

Interview von Radio Wüste Welle Tübingen mit der Markus Mersault und Lothar Galow-Bergemann von der Gruppe „Emanzipation und Frieden“ zu ihren grundsätzlichen Differenzen mit der traditionellen Linken und Friedensbewegung und speziell zu entsorgter Religionskritik, unverstandenem Antisemitismus und weiteren linken Schwierigkeiten im Umgang mit dem antimuslimischen Ressentiment

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True and False Causes of the Financial Crisis

Englische Übersetzung der Rede von Lothar Galow-Bergemann zum Neujahrsempfang der Aktion 3. Welt Saar am 23. Januar 2009, erschienen am 27. Juli 2010 auf der Seite von Baltimore IMC

The jubilant singing about free enterprise as the supposedly best of all worlds sounds much quieter than at the beginning of the 90s. Capitalism produces crises, wars and catastrophes. We urgently need alternatives. This is now a matter of survival. Weiterlesen