Zu schade für eine Weltmeisterschaft

Eine Verteidigung des Fußballs gegen seine (nationalen) Liebhaber. Anmerkungen zur kritischen Theorie des Fußballsports.

„Kurz: Ich bin gegen alle Bemühungen, den Sport zu einem Kulturgut zu machen, schon darum, weil ich weiß, was diese Gesellschaft mit Kulturgütern alles treibt, und der Sport dazu wirklich zu schade ist. Ich bin für den Sport, weil und solange er riskant (ungesund), unkultiviert (also nicht gesellschaftsfähig) und Selbstzweck ist.“ (Bertolt Brecht) Weiterlesen

Fußball als Ideologie

Eine Sendung von Emanzipation und Frieden, 28, Mai 2010

von Markus Mersault

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Zu schade für eine Weltmeisterschaft. Einwürfe zur gegenwärtigen Fußballkultur. Zusammengestellt von bekennenden Fußballfreunden. Eine kritische Bestandsaufnahme.

Lesen Sie dazu auch: Zu schade für eine Weltmeisterschaft. Eine Verteidigung des Fußballs gegen seine (nationalen) Liebhaber. Anmerkungen zur kritischen Theorie des Fußballsports.

Was uns an 1. Mai-Demos nicht gefällt… und warum wir trotzdem hingehen.

Anmerkungen zum regressiven Antikapitalismus

Eine Sendung von Emanzipation und Frieden, 30. April 2010

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Bildung, Halbbildung, Bildungsklau?

Zum Bildungsbegriff Theodor W. Adornos und seiner semantischen Verkümmerung zur Parole innerhalb der Studierendenproteste

Eine Sendung von Emanzipation und Frieden, 27. März 2010

Das Gespräch mit Eva Klinkisch, die im Fach Soziologie promoviert und sich dabei u.a. auch mit dem Bildungsbegriff beschäftigt, führt Markus Mersault

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Wer heutzutage Kritik am Bildungswesen formuliert, stellt mitnichten seine Renitenz und Autonomie zur Schau, sondern reiht sich ein in eine mal latent und unterschwellig, mal akut und offen auftretende Unzufriedenheit breiter Bevölkerungsteile, die von Schülern, Studenten und Arbeitslosen bis hin zu Arbeitgebern und Politikern artikuliert werden. Weiterlesen

Briefe an Tessa (Ernst Toller) – Teil I

Lesung von Briefen Ernst Tollers (1893-1939) aus dem Gefängnis an Tessa – mit einer kurzen Einleitung

Eine Sendung von Emanzipation und Frieden, 5. März 2010

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Siehe dazu auch Teil II, Sendung vom 25. Juni 2010

Die Briefe aus dem Gefängnis schreibt Ernst Toller 1919-1920 aus dem Gefängnis Stadelheim und Neuburg sowie aus den Festungsgefängnissen Eichstätt und Niederschönenfeld. Von 1921-1924 aus dem Festungsgefängnis Niederschönenfeld. Die Briefe gehen durch die Gefängniszensur. Weiterlesen

Ressentiment fressen Seele auf

Okay, okay. Tief durchgeatmet und ein verständnisvolles Lächeln aufgesetzt. Denn vielleicht hilft ja einfühlsame Pädagogik. Ein offener Brief an einen aufrechten Antiimperialisten.

von Lothar Galow-Bergemann, erschienen in Jungle World vom 10. September 2009

Mein Guter – bitte wundere Dich nicht über diese Anrede, aber ich kenne Dich schon lange und weiß deswegen, dass Du ja eigentlich nur das Gute willst. Außerdem mache ich mir ernste Sorgen um Dich, denn Du hast es im Moment wirklich nicht leicht. Fast könntest Du mir sogar leidtun.
Denn das mit dem Iran ist aber auch so was von bescheuert. Wie konnte das nur passieren? Jetzt revoltieren die Menschen in der bedeutendsten Bastion des weltweiten Widerstandes gegen Imperialismus und Zionismus! Ausgerechnet dort! Weiterlesen

Linkspartei entschuldigt sich für Plakat-Fehldruck!

Eine kleine Polemik zur Linkspartei

Soeben ging ein Schreiben der Linkspartei bei uns ein, in dem es heißt:

„Durch ein bedauerliches technisches Versagen in unserer Druckerei wurden unsere aktuellen Afghanistan-Plakate nur mit dem halben Slogan ausgedruckt. Leider haben einige dieser Plakate bereits den Weg in die Öffentlichkeit gefunden. So konnte in der Öffentlichkeit teilweise ein falsches Bild über die Ziele unserer Afghanistan-Politik entstehen. Wir bedauern das außerordentlich und versprechen, dass wir sie schnellstmöglich gegen die richtigen Plakate umtauschen werden, die bereits im Druck sind. Anbei übersenden wir Ihnen vorab unser richtiges Afghanistan-Plakat mit der Bitte, es Ihrem Interessentenkreis umgehend bekannt zu machen. Wir möchten uns für das peinliche Versehen entschuldigen und an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich betonen, dass wir die Bevölkerung in Afghanistan und in Deutschland keineswegs im Unklaren über unsere Politik lassen wollen.“

Gerne kommen wir der Bitte der Linkspartei nach und veröffentlichen hier das richtige Plakat

Alle+Macht+Groß2

 

Iran: Unterlassene Hilfeleistung – Teil 1

Mangelnde Einsicheten und was sonst noch an der Solidarität hindert

Eigentlich kann man sich nur an den Kopf fassen: Da stehen Millionen gegen ein Unterdrückerregime auf, Menschen versammeln sich unter Einsatz ihres Lebens auf den Straßen, werden von den Schergen des Regimes niedergeknüppelt, gefoltert und erschossen. Solidarität mit den Unterdrückten sollte doch eigentlich selbstverständlich sein – und trotzdem muss man dafür werben. Was behindert die Entwicklung einer breiten und effektiven Solidarität mit der demokratischen Massenbewegung im Iran? Weiterlesen

Mit Muskelarbeit gegen die Gier

Der DGB veranstaltet einen Kapitalismuskongress und ruft zu einer Grossdemonstration auf. Doch auch in der Krise träumen die Gewerkschaften weiterhin vom „Markt für die Menschen“.

von Lothar Galow-Bergemann, erschienen in Jungle World am 30.4.2009

In der Marktwirtschaft gilt das eherne Gesetz des Äquivalententausches: Was gibst du mir, was gebe ich dir? Die Waren werden zu einem bestimmten Wert getauscht. Schon Karl Marx hatte seine liebe Not damit, diesen Sachverhalt Leuten klarzumachen, die zutiefst davon überzeugt waren, der Kapitalismus beruhe auf Betrug. Weiterlesen

Das Gute und die Gier – Radioversion

Ressentiments und Blütenträume regressiver Kapitalismuskritik – zu einigen Defiziten der Debatte über die gegenwärtige Finanzkrise

Ein Text von Lothar Galow-Bergemann, erschienen in konkret 12/2008.

Anzuhören bei Radio Nopro – podcast für eine bessere Welt

Teil 1

Teil 2

Emanzipation und Frieden. Antikapitalismus 2.0

Gegen Kapitalismus und regressiven Antikapitalismus.

Gegen Antisemitismus und Antizionismus.

Gegen Patriarchat und Kollektivismus.

Die kapitalistische Gesellschaft brachte und bringt die größten Krisen, Kriege und Katastrophen der Geschichte hervor. Das liegt an ihrem Streben nach unendlichem Wachstum und Maximalprofit, ihrem Autokannibalismus und ihrer Tendenz zur regressiven ideologischen Krisenverarbeitung. Hunger- und Ernährungskrise, Energiekrise, Umwelt- und Klimakrise, staatliche Zerfallskrise in großen Teilen der Welt, Finanz- und Wirtschaftskrise und der Aufschwung reaktionärer und menschenfeindlicher Ideologien sind miteinander verwoben. Können diese Krisen wirklich überwunden werden? Weiterlesen

Das Leid der Palästinenser und das Elend ihrer vermeintlichen Freunde

Haben die Palästinenser Glück im Unglück …

… und leben im Westjordanland, so haben sie mit einer korrupten Autonomiebehörde zu tun, die sich seit Jahrzehnten als unfähig erweist, mit den Milliarden Dollar und Euros, die aus aller Welt an sie fließen, etwas Vernünftigeres anzufangen, als sie in den Ausbau der Villen und Bankkonten ihrer Oberschicht zu stecken – sofern das Geld nicht gleich in der terroristischen Infrastruktur versickert. Keine Bevölkerungsgruppe der Welt hat je mehr Finanzmittel pro Kopf aus internationaler Unterstützung erhalten, aber die Masse der Palästinenser muss machtlos mit ansehen, wie fast nichts davon bei ihr ankommt. Weiterlesen

Das Gute und die Gier

Ressentiments und Blütenträume regressiver Kapitalismuskritik – zu einigen Defiziten der Debatte über die gegenwärtige Finanzkrise

von Lothar Galow-Bergemann, erschienen in konkret 12/2008

Als Radiobeitrag anhören

Als der Erzbischof von München und Freising – der Mann heißt tatsächlich Marx – kürzlich all jene zur “Umkehr“ aufrief, “die meinten, ohne Arbeit schnell reich werden zu können“ (Spiegel online, 25.10.), hat er vermutlich nicht an das Volk der Lottospieler gedacht. Ausdrücklich ermahnte er „die gescheiterten Banker“ zur Buße, denn, so der fürsorgliche Hirte: “Wilde Spekulation ist Sünde”. Seine jackpotgierigen Schäfchen dürfen spekulieren, ob sie dazu gehören. Sie werden’s verneinen, denn in Fragen der Finanzkrise herrscht Konsens, dass die Gierigen immer die andern sind. Weiterlesen

Vom Elend marktwirtschaftsgläubiger Kapitalistenkritik

von Lothar Galow-Bergemann, erschienen in Jungle World v. 13. November 2008
(dort unterm Titel “Maximale Dummheit”)

Oskar Lafontaine staunte nicht schlecht: „Unsere Vorschläge werden so schnell akzeptiert, dass wir damit gar nicht mehr nachkommen.“ Gerade hatte sein Amtsnachfolger Steinbrück eine knallharte antikapitalistische Maßnahme präsentiert: Manager müssen sich künftig mit 500000 Euro im Jahr begnügen. Dabei hätte ihnen Lafontaine glatt 100000 Euro mehr genehmigt. Weiterlesen

„Gegen Börsenungeziefer“

Spontane Empörung, Vernichtungssehnsucht und Reflexion – Anmerkungen zu einer Debatte in der Gewerkschaft ver.di

von Lothar Galow-Bergemann, erschienen in Streifzüge 42/2008

„Gegen Börsenungeziefer“ stand auf einem Banner im Mai 2007 in München während des Streiks bei Telekom: Da geht es gegen die üblichen Zumutungen, die der Kapitalismus so zu bieten hat: Stellenabbau, Lohnkürzung, Arbeitszeitverlängerung. Streikteilnehmer haben ein Transparent gemalt, Weiterlesen

Die Geister, die sie rufen

von Lothar Galow-Bergemann, erschienen in konkret 12/2007

Nachdem vor zweieinhalb Jahren die IG Metall die deutsche Wirtschaft von blutsaugenden Mücken aus Amerika bedroht sah (siehe KONKRET 6/05), ruft nun die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi das Finanzkapital in Form der Heuschrecke zum Grundübel des Kapitalismus aus. Mit vorhersehbaren Folgen.

Dass “wir alle” von einigen, die den Hals nicht voll genug kriegen können, übers Ohr gehauen werden, bekommt immer häufiger zu hören, wer sich nach den gängigen Vorstellungen über die Ursachen von ökonomischer Krise und Sozialabbau erkundigt. Weiterlesen

Mensch, denk weiter! „Heuschrecken“ sind keine Erklärung…

Kritische Anmerkungen zur Broschüre „Finanzkapitalismus – Geldgier in Reinkultur!“, herausgegeben von ver.di, Oktober 2007

Die Ver.di-Heuschreckendebatte. Ende 2007 gibt die Gewerkschaft ver.di die Broschüre „Finanzkapitalismus – Geldgier in Reinkultur!“ heraus. Sie erklärt das Finanzkapital in Form der Heuschrecke zum Grundübel des Kapitalismus. Die Finanzkapital AG beim ver.di-Bezirk Stuttgart nimmt dazu kritisch Stellung. Der ver.di-Bundesjugendvorstand fordert, die Broschüre zu entfernen. Es entwickelt sich eine Diskussion, die bei Labournet Germany dokumentiert ist.

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Herausgeber: Finankapital AG beim ver.di-Bezirk Stuttgart, November 2007, Kontakt baerbel.illi@verdi.de

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1.) Die Broschüre erweckt den Eindruck, es gäbe ein „nicht so schlimmes“ Kapital und ein „geldgieriges“ Finanzkapital. Auf Seite 2 heißt es zunächst noch richtig: „Kapital einsetzen und mit einem maximalen Profit zurückbekommen – das ist Grundprinzip kapitalistischen Wirtschaftens. Jeder Unternehmer verfährt so.“ Doch unmittelbar danach wird diese Erkenntnis zurückgenommen – mit schwerwiegenden Folgen. Weiterlesen

Kapitalismuskritik – Von Heuschrecken und Stechmücken

Interview mit Lothar Galow-Bergemann in Radio ColoRadio, Dresden, November 2007 12/ 2007

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