Gaza in Bad Boll

Über die Sehnsucht nach dem Frieden mit Gotteskriegern

„Partner für den Frieden“ in Nahost hatte die Evangelische Akademie Bad Boll gesucht (Tagungsprogramm). Fündig wurde sie u.a. bei der islamistischen Terrorbande Hamas, die die Juden für das Übel dieser Welt hält, ausdrücklich jede friedliche Lösung des Konflikts ablehnt und Israel beseitigen will [aus der Charta der Hamas (über die Seite von U. Sahm)]. Doch solche Kleinigkeiten kratzen nicht am Selbstwertgefühl aufrechter deutscher Friedensfreunde, schließlich hatte man in Bad Boll auch an die andere Seite gedacht: ein „regierungskritischer Israeli“ war selbstverständlich ebenfalls eingeladen.  Weiterlesen

Der Versuch einer Selbstdarstellung: Emanzipation und Frieden

Sendung von Emanzipation und Frieden, 26. Februar 2010

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Emanzipation und Frieden sicher nicht ganz unkontrovers über sich selbst. Gruppenmitglieder äussern sich zu Emanzipation und Frieden – Antikapitalismus 2.0 sowie zu ihrer Solidarität mit der Opposition im Iran.

Bye, bye Multikulti – es lebe Multikulti: Ein Interview

Eine Sendung von Emanzipation und Frieden, 22. Januar 2010                                           mit einem Interview mit Lothar Galow-Bergemann

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Bye, bye Multikulti – Es lebe Multikulti. Unter diesem Titel haben die Aktion 3. Welt Saar gemeinsam mit der Stuttgarter Gruppe Emanzipation und Frieden im Winter 2009/ 2010 eine Flugschrift herausgegeben: Verbreitet wurde die Flugschrift u.a. mit der taz und Jungle World. Zu Themen der Flugschrift wie emanzipatorische Freiheit des Individuum in einer multikulturell geprägten Gesellschaft gegen kulturelle Kollektivzwänge, Islamismus, Fremdenfeindlichkeit, Multikulti-Verständnis von Linken und Rechten führten Redakteure der Inforedaktion ein Gespräch mit einem der Autoren der Flugschrift – Lothar Galow-Bergemann von der Gruppe Emanzipation und Frieden.

 

Bye, bye Multikulti – Es lebe Multikulti

Eine Flugschrift der Aktion 3. Welt Saar. gemeinsam herausgegeben mit Emanzipation und Frieden, Stuttgart – Winter 2009 / 2010

Es herrscht Konfusion um Multikulti. Thilo Sarrazin, Mitglied im Vorstand der Bundesbank und in der SPD, sieht sich von MigrantInnen bedroht, die „jede Menge kleiner Kopftuchmädchen produzieren“. Umgekehrt plädieren Teile der Naziszene für die multikulturelle Gesellschaft, während Oskar Lafontaine „Schnittmengen zwischen dem Islam und der Linken“ sieht. Pro Asyl ruft Kritiker des Islamismus mit dem bei iranischen Mullahs entlehnten Kampfbegriff der „Islamophobie“ zur Ordnung. Viele AnhängerInnen von Multikulti schweigen gegenüber Zwangsverheiratungen, Kopftuchzwang und Ehrenmorden. Falsche Toleranz und unterlassene Hilfeleistung. Trotzdem: Ein Plädoyer für die Multikulturelle Gesellschaft – gerade jetzt.

Lesen Sie die ganze Flugschrift hier im Layout

Hören Sie hier ein Interview mit einem der Autoren

Ressentiment fressen Seele auf

Okay, okay. Tief durchgeatmet und ein verständnisvolles Lächeln aufgesetzt. Denn vielleicht hilft ja einfühlsame Pädagogik. Ein offener Brief an einen aufrechten Antiimperialisten.

von Lothar Galow-Bergemann, erschienen in Jungle World vom 10. September 2009

Mein Guter – bitte wundere Dich nicht über diese Anrede, aber ich kenne Dich schon lange und weiß deswegen, dass Du ja eigentlich nur das Gute willst. Außerdem mache ich mir ernste Sorgen um Dich, denn Du hast es im Moment wirklich nicht leicht. Fast könntest Du mir sogar leidtun.
Denn das mit dem Iran ist aber auch so was von bescheuert. Wie konnte das nur passieren? Jetzt revoltieren die Menschen in der bedeutendsten Bastion des weltweiten Widerstandes gegen Imperialismus und Zionismus! Ausgerechnet dort! Weiterlesen

Linkspartei entschuldigt sich für Plakat-Fehldruck!

Eine kleine Polemik zur Linkspartei

Soeben ging ein Schreiben der Linkspartei bei uns ein, in dem es heißt:

„Durch ein bedauerliches technisches Versagen in unserer Druckerei wurden unsere aktuellen Afghanistan-Plakate nur mit dem halben Slogan ausgedruckt. Leider haben einige dieser Plakate bereits den Weg in die Öffentlichkeit gefunden. So konnte in der Öffentlichkeit teilweise ein falsches Bild über die Ziele unserer Afghanistan-Politik entstehen. Wir bedauern das außerordentlich und versprechen, dass wir sie schnellstmöglich gegen die richtigen Plakate umtauschen werden, die bereits im Druck sind. Anbei übersenden wir Ihnen vorab unser richtiges Afghanistan-Plakat mit der Bitte, es Ihrem Interessentenkreis umgehend bekannt zu machen. Wir möchten uns für das peinliche Versehen entschuldigen und an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich betonen, dass wir die Bevölkerung in Afghanistan und in Deutschland keineswegs im Unklaren über unsere Politik lassen wollen.“

Gerne kommen wir der Bitte der Linkspartei nach und veröffentlichen hier das richtige Plakat

Alle+Macht+Groß2

 

Iran: Unterlassene Hilfeleistung – Teil 1

Mangelnde Einsicheten und was sonst noch an der Solidarität hindert

Eigentlich kann man sich nur an den Kopf fassen: Da stehen Millionen gegen ein Unterdrückerregime auf, Menschen versammeln sich unter Einsatz ihres Lebens auf den Straßen, werden von den Schergen des Regimes niedergeknüppelt, gefoltert und erschossen. Solidarität mit den Unterdrückten sollte doch eigentlich selbstverständlich sein – und trotzdem muss man dafür werben. Was behindert die Entwicklung einer breiten und effektiven Solidarität mit der demokratischen Massenbewegung im Iran? Weiterlesen

Iran: Unterlassene Hilfeleistung – Teil 2

Ressentiment und Eiertänze. Das Trauerspiel der friedensbewegten Linken

Nicht nur Deutschland und die EU haben das iranische Regime von Anfang an nach Kräften gestützt (siehe dazu Teil 1 dieses Textes : „Mangelnde Einsichten und was sonst noch an der Solidarität hindert“). Auch auffällig viele friedensbewegte Linke stellen sich auf die Seite der Unterdrücker und gegen die Unterdrückten. Bei den Solidaritätskundgebungen für die um ihre Freiheit kämpfenden IranerInnen kann man sie mit der Lupe suchen. Schweigen ist noch das Beste, was die sonst allgegenwärtigen KämpferInnen für „Frieden und Völkerrecht“ zustande bringen. Denn machen sie gar den Mund auf, wird einem schlecht. Weiterlesen

Solidarität mit dem Freiheitskampf der Menschen im Iran!

Mit dem iranischen Regime darf man nicht kuscheln, man muss es stürzen.

Rede von Lothar Galow-Bergemann, Gruppe Emanzipation und Frieden, auf der Solidaritätskundgebung mit der demokratischen Massenbewegung im Iran am 4. Juli 2009, Schlossplatz Stuttgart
Liebe Freundinnen und Freunde,
der Kampf gegen das Teheraner Regime ist nicht nur ein ermutigendes Zeichen der Hoffnung dafür, dass die Menschen weltweit früher oder später überall gegen Diktatur und Unterdrückung aufstehen werden, dieser Kampf ermutigt auch alle, die darauf hoffen, dass die Herrschaft der religiösen Fanatiker im Iran nachhaltig ins Wanken gerät und letztendlich abgeschüttelt und beendet werden kann. Weiterlesen

Emanzipation und Frieden. Antikapitalismus 2.0

Gegen Kapitalismus und regressiven Antikapitalismus.

Gegen Antisemitismus und Antizionismus.

Gegen Patriarchat und Kollektivismus.

Die kapitalistische Gesellschaft brachte und bringt die größten Krisen, Kriege und Katastrophen der Geschichte hervor. Das liegt an ihrem Streben nach unendlichem Wachstum und Maximalprofit, ihrem Autokannibalismus und ihrer Tendenz zur regressiven ideologischen Krisenverarbeitung. Hunger- und Ernährungskrise, Energiekrise, Umwelt- und Klimakrise, staatliche Zerfallskrise in großen Teilen der Welt, Finanz- und Wirtschaftskrise und der Aufschwung reaktionärer und menschenfeindlicher Ideologien sind miteinander verwoben. Können diese Krisen wirklich überwunden werden? Weiterlesen

Das Leid der Palästinenser und das Elend ihrer vermeintlichen Freunde

Haben die Palästinenser Glück im Unglück …

… und leben im Westjordanland, so haben sie mit einer korrupten Autonomiebehörde zu tun, die sich seit Jahrzehnten als unfähig erweist, mit den Milliarden Dollar und Euros, die aus aller Welt an sie fließen, etwas Vernünftigeres anzufangen, als sie in den Ausbau der Villen und Bankkonten ihrer Oberschicht zu stecken – sofern das Geld nicht gleich in der terroristischen Infrastruktur versickert. Keine Bevölkerungsgruppe der Welt hat je mehr Finanzmittel pro Kopf aus internationaler Unterstützung erhalten, aber die Masse der Palästinenser muss machtlos mit ansehen, wie fast nichts davon bei ihr ankommt. Weiterlesen

Wegsehen oder Solidarität mit Israel?

Civilization of Clash und antisemitischer Vernichtungswahn

von Lothar Galow-Bergemann

in portugiesisch

1.

“Israel muss von der Bildfläche getilgt werden.” “Die Wurzel des zionistischen Regimes muss trockengelegt werden.” “Die Anwendung einer einzigen Atombombe würde Israel völlig zerstören, während sie der islamischen Welt nur begrenzte Schäden zufügen würde.” Wer dem gegenwärtigen iranischen Präsidenten Ahmadinejad diese Worte in den Mund legen wollte, läge falsch. Das erste Zitat stammt von Chomeini, dem iranischen Revolutionsführer von 1979 bis 19891, das zweite vom derzeitigen religiösen Führer Khamenei2 und das dritte vom ehemaligen Staatspräsidenten Rafsandschani3, der in Deutschland allen Ernstes den Ruf eines “gemäßigten” Vertreters des iranischen Regimes genießt. Weiterlesen

Komplizierter als man denkt

Widersprüchliches aus der Friedensbewegung

von Lothar Galow-Bergemann, erschienen in Contraste Oktober 2006

„Es war so schön im Jahr 2003“ heißt es mit Bezug auf die Massendemos gegen den Irakkrieg. „Endlich konnten sich die Menschen als ‚Europäer’ besser fühlen, besser als ‚die Amerikaner’. Es etablierte sich so etwas wie ein Mainstream-Antiamerikanismus.“ Nanu, der Leser reibt sich die Augen. Hat er wirklich ein Buch aus der Friedensbewegung vor sich? Er hat. Tobias Pflüger, der für die PDS im EU-Parlament sitzt, wird diese Bemerkung vermutlich noch manchen Ärger im eigenen Lager bescheren, gilt dort doch gemeinhin allein schon die Behauptung der Existenz von Antiamerikanismus als Sakrileg. Weiterlesen

Grußwort an die Demonstration regimekritischer IranerInnen, Juli 2003

Bärbel Illi für die Stuttgarter Friedensinitiative, 9.7.2003

Heute am Jahrestag der Studenten-Proteste, die vor vier Jahren blutig niedergeschlagen wurden, werden trotz Demonstrationsverbot sicherlich wieder Tausende von Menschen in vielen iranischen Städten auf die Straße gehen. Sie demonstrieren für Freiheit und Gleichheit, für Menschrechte und den Sturz des Mullah-Regimes. Unsere Gedanken und guten Wünsche sind bei ihnen. Unsere Solidarität gilt den Menschen im Iran, die sich mutig und voll Hoffnung der Diktatur entgegen stellen. Weiterlesen

Für oder gegen die Existenz Israels ?

Beiträge zu einer notwendigen Debatte in der Linken und der Friedensbewegung
am Beispiel einer Auseinandersetzung mit dem Palästina-Komitee Stuttgart

von Bärbel Illi und Lothar Galow-Bergemann, November 2002 Weiterlesen