Der Kopfbahnhof als Leidenschaft des Bauches

Über das Antiemanzipatorische in den Protesten gegen das Wahnsinnsprojekt Stuttgart 21

Eine Sendung von Emanzipation und Frieden mit einem Beitrag von Markus Mersault und Lothar Galow-Bergemann, 25. November 2011

Anhören oder Downloaden

Am Sonntag findet in Baden-Württemberg die Volksabstimmung über Stuttgart 21 statt. Weiterlesen

Enttarnt: Verdammter Mist!

Emanzipation und Frieden ist enttarnt.

Die „Marxistische“ Aktion Tübingen (MAT) hat verlauten lassen, dass der Zusammenschluss ein Haufen neoliberaler Knechte des Verfassungsschutzes ist und das „Fußvolk neokonservativer Think-Tanks“.

Weiterlesen

Warum kann die Politik die Misere der Wirtschaft nicht stoppen?

Eine Sendung von Emanzipation und Frieden, 28. Oktober 2011

mit einem Vortrag von Lothar Galow-Bergemann, gehalten am 12. Oktober 2011, Karl-Marx-Haus, Trier                                                                                                           Eine Veranstaltung der Aktion 3.Welt Saar und der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz

Anhören oder Download

Obwohl wir mit so wenig Arbeit wie noch nie soviel Reichtum wie noch nie produzieren können, sollen wir immer länger arbeiten. Der alte Menschheitstraum vom guten Leben für alle ohne Mühe und Plackerei könnte in Zeiten der Mikroelektronik Wirklichkeit sein. Doch die einen sollen arbeiten bis zum Umfallen, die anderen werden für überflüssig erklärt, sprich arbeitslos. Was ist es, das da so grundsätzlich schiefläuft? Die aktuelle Krise gibt es nicht, weil sich irgendjemand falsch verhalten hätte, sondern weil sich alle „richtig“ verhalten und das tun, was die Marktwirtschaft von ihnen verlangt. Gedanken über die Verwechslung von stofflicher und abstrakter Reichtumsproduktion und deren fatale Folgen.

Nationalismus in der DDR: Vom proletarischen Internationalismus zur sozialistischen Nation.

Eine Sendung von Emanzipation und Frieden, 26. August 2011

mit einem Vortrag von Lucius Teidelbaum

Anhören oder Download

Wie internationalistisch konnte eigentlich die DDR als quasi „sozialistischer Staat deutscher Nation“ sein? Dieser Frage wird im Rahmen einen Vortrages zum Nationalismus in der DDR nachgegangen werden. Bei der Betrachtung der Geschichte des „anderen Deutschland“ wird auch auf die Vorgeschichte des Vorläufers der SED-Staatspartei, der KPD, und hier insbesondere auf ihren zeitweiligen Rechtskurs (Schlageter-Politik, Scheringer-Kurs) eingegangen. Weiterlesen

„Dam­ned you for what you seem to be, …

… dam­ned for what you are, and dam­ned no mat­ter you do“

Work­shop An­ti­ame­ri­ka­nis­mus

im Rahmen der Thementage gegen Antisemitismus in Freiburg: 9/11 und der Hass auf Israel am 10.9.2011

„Ame­ri­ka­ni­sie­rung der Ver­hält­nis­se“ ist eines der schlimms­ten apo­ka­lyp­ti­schen Sze­na­ri­en, die man in Deutsch­land zu bie­ten hat. Schlech­tes Essen, Mord und Tot­schlag über­all, El­len­bo­gen­ge­sell­schaft und Tur­bo­ka­pi­ta­lis­mus, Er­set­zung schö­ner deut­scher Wör­ter durch ame­ri­ka­ni­sche Aus­drü­cke, die Kunst geht zu­grun­de, an den Uni­ver­si­tä­ten wird nur noch Eng­lisch ge­spro­chen – alles wird von Ame­ri­ka ka­putt­ge­macht. Und dann noch der Im­pe­ria­lis­mus erst! Weiterlesen

Was ist Antiamerikanismus?

Anmerkungen zur grassierenden Selbstgerechtigkeit

Als 2008 der Präsidentschaftswahlkampf in den USA auf seinem Höhepunkt war, hätte man den Eindruck gewinnen können, es gehe angesichts der guten Chancen Obamas, die sich später realisiert haben, aufwärts mit dem „deutsch-amerikanischen Verhältnis“. Obama erschien als Anti-Bush, als ein Europäer im Weißen Haus, der nun endlich eine bessere, „europäischere“ Politik machen würde. Darunter verstand man grob: weniger Krieg gegen den Terror, mehr Moral, mehr Kultur, mehr „Einpassung“ in die Staaten-„Gemeinschaft“, mehr Rücksicht auf die „Völker“ der Erde. Denn irgendwie schien ja klar: Man hasst nicht Amerika [1], sondern nur amerikanische Politik. Weiterlesen

Nichts Neues unter der Sonne

Ein Abgesang auf den Mainstream der Globalisierungskritik

von Lothar Galow-Bergemann und Klaus Blees, erschienen in iz3w Nr. 324 Mai/Juni 2011

Globalisierung ist nichts substantiell Neues, seitdem die siamesischen Zwillinge Kapitalverhältnis und Weltmarkt das Licht der Welt erblickt haben, also seit ein paar hundert Jahren. Der Wegfall der Ost-West-Konkurrenz, die mikroelektronische Revolution und die Aufblähung des Finanzsektors haben die dem Kapital eigene Dynamik in den letzten beiden Jahrzehnten allerdings beträchtlich intensiviert und beschleunigt. Doch was seit Ende der 1990er Jahre als “Globalisierungskritik“ durch Diskurs wie soziale Bewegungen geistert, hat bis heute wenig zur Analyse dieser Vorgänge beigetragen. Weiterlesen

Amerika, dich hasst sich’s besser

Antiamerikanismus in Deutschland, Europa und weltweit

Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Andrei S. Markovits                                               (Arthur F. Thurnau Professor, Karl W. Deutsch Collegiate Professor of Comparative Politics and German Studies, The University of Michigan, Ann Arbor www.andymarkovits.com)

am Montag, 4. Juli 2011, 19.00 Uhr,                                                                                Uni Stuttgart (Stadtmitte), Hochhaus K1 (von der Keplerstraße aus gesehen das linke Hochhaus), 6. Stock, Raum 11.62

Anhören oder Download

„Schwappt nicht jeder Mist von Amerika zu uns rüber und zerstört unsere Kultur? Erst werden regionale Lebensmittel durch Fastfood und der anspruchsvolle Film durch Hollywood, dann die gute Soziale Marktwirtschaft durch einen neoliberalen Raubtierkapitalismus verdrängt, zuletzt auch noch die Humboldt-Uni durch diesen Schmalspur-Bachelor!“ Weiterlesen

Entwertet! Wie die globale Krise die Systemfrage stellt – und wie diese zu beantworten ist

Eine Sendung von Emanzipation und Frieden, 22. April 2011

Anhören oder Download

Die globale Krise wird von den meisten Beobachtern auf die „entfesselte Spekulation“ zurückgeführt, die von „gierigen Heuschrecken“ angefacht worden sei. Tatsächlich jedoch ist die Aufblähung des Finanzüberbaus nicht Ursache, sondern Folgewirkung und Verlaufsform einer strukturellen Krise des Kapitalismus, die seit gut dreißig Jahren durch Kredit und Spekulation immer wieder aufgeschoben wurde. Diese Methode des Krisenaufschubs stößt nun an ihre Grenzen – mit dramatischen Folgen für die gesamte Gesellschaft. Nicht die „Spekulanten“ sind das Problem, sondern der Widersinn einer Produktionsweise, die Reichtum nur als Abfallprodukt von Warenproduktion und Kapitalverwertung produziert.

Zur Kritik an Christian Felbers „Gemeinwohlökonomie“

Stellungnahme von Lothar Galow-Bergemann für die Aktion 3. Welt Saar zu einem Vortrag von Christian Felber (Bestseller-Autor und Mitbegründer von Attac Österreich), auf der Veranstaltung Gemeinwohl-Ökonomie – Chancen und Grenzen, 25. März 2011, Saarbrücken

Ich teile wie vermutlich alle vernünftigen Leute die Werte Kooperation, Umweltschutz, Geschlechtergleichstellung usw. Doch Felbers Analyse und Rezept überzeugen mich nicht. Schon der Begriff des Gemeinwohls ist problematisch. Er ignoriert gesellschaftliche Interessengegensätze und Widersprüche, bildet sich eine alles übergreifende große Gemeinschaft ein und hat eine offene Flanke zur „Volksgemeinschaft“. Ich plädiere dafür, nicht von Gemeinwohl als Ziel zu reden, sondern vom guten Leben für alle. Weiterlesen

Verschwörungstheorien – Eine einfache Welterklärung?

Zur Funktion von Verschwörungstheorien

von Johann Jacoby

Beachte auch den Radiobeitrag vom 25. März 2011 – Anhören oder Download

Ohne Zweifel gibt es Absprachen von Personen, die zur Erreichung ihrer gemeinsamen Interessen zuungunsten der Interessen anderer zusammenarbeiten und dabei ihre Interessen und Vorhaben nicht öffentlich machen beziehungsweise tatsächlich substantiell damit beschäftigt sind, ihre Vorhaben zu verheimlichen. Es gibt also Verschwörungen, und Theorien über solche Verschwörungen sind auch für sich genommen zunächst nicht anrüchig, problematisch oder per se reaktionär. Die Theorien müssen auch nicht gefährlich sein. Weiterlesen

Verschwörungsphantasien

Wie sich Verschwörungstheoretiker die Welt zusammenphantasieren und woher die Sehnsucht nach einfachen Erklärungen für komplizierte Zusammenhänge kommt.

Eine Sendung von Emanzipation und Frieden, 25. März 2011

mit Beiträgen von Lucius Teidelbaum und Johann Jacoby

Anhören oder Download

Siehe auch: Verschwörungstheorien – eine einfache Wewlterklärung? von Johann Jacoby

Schmutziger Immobilienprofit – Räuber Israel

Ein entlarvendes Transparent

Mit diesem Transparent marschiert das Stuttgarter „Palästinakomitee“ auf Demos gegen Stuttgart 21

110305Schmutziger-Immobilienprofit-1024x640(Screenshot Palästinakomitees Stuttgart)

Ohne die Unterscheidung zwischen „gutem Gewinn“ und „schmutzigem Profit“,  ohne Blindheit für den strukturellen Profitmaximierungszwang der Marktwirtschaft und ohne die Erklärung kapitalistischen Elends mit dem Handeln böser Menschen hat Antisemitismus noch nie funktioniert. „Gierige Immobilienspekulanten“ sind ihm seit jeher besonders verdächtig. Die Bösewichter müssen bloß noch als Juden ausgemacht werden und schon ist das Weltbild komplett. Das funktioniert auch mit dem jüdischen Staat als Hassobjekt. Wann heißt es: „Gierige Immobilienspekulanten arbeiten für Judenstaat“? Israelhasser sind eben Antisemiten.

Religionskritik und Islamkritik

Interview von Radio Wüste Welle Tübingen mit der Markus Mersault und Lothar Galow-Bergemann von der Gruppe „Emanzipation und Frieden“ zu ihren grundsätzlichen Differenzen mit der traditionellen Linken und Friedensbewegung und speziell zu entsorgter Religionskritik, unverstandenem Antisemitismus und weiteren linken Schwierigkeiten im Umgang mit dem antimuslimischen Ressentiment

Anhören oder Download

Die Kritik am Zins – eine Sackgasse der Kapitalismuskritik

Vortrag und Diskussion mit Nadja Rakowitz,                                                        Sozialwissenschaftlerin, Frankfurt am Main, Geschäftsführerin des Vereins Demokratischer Ärztinnen und Ärzte und Redakteurin der Zeitung „express“

Mittwoch, 29. September 2010, 19.00 Uhr, Forum 3, Gymnasiumstr. 21, Stuttgart Stadtmitte

eine Veranstaltung von attac Stuttgart und Emanzipation und Frieden

Anhören oder Download

Die Referentin unterzieht die Grundannahmen der „Zinskritik“, wonach alleine der Zins und nicht das Kapitalverhältnis selbst das Problem sei, einer kritischen Prüfung und setzt ihr Eckpunkte einer aus ihrer Sicht treffenderen Kapitalismuskritik entgegen: Weiterlesen

Oben bleiben. Weiter gehen.

Ein Text für die Demonstrant_innen gegen Stuttgart 21

[Warum die Personen an den Schalthebeln der Macht nicht das eigentliche Problem sind, das Konzept „K21“ keine wirkliche Alternative ist, Wachstum nicht zwangsläufig für alle Zeiten nach Wahn, sondern auch einmal nach Lust am Leben klingen könnte, es überlegenswert wäre, auch gegen die Rente mit 67 zu demonstrieren und was das alles miteinander zu tun hat …]

Jeder vernünftige Mensch ist gegen Stuttgart 21. Doch nicht jedes Argument gegen S21 ist vernünftig. Es ist z.B. vernünftig zu sagen, das Geld solle besser für dringende soziale Bedürfnisse ausgegeben werden. Falsch ist es jedoch, S21 „volkswirtschaftlichen Irrsinn“ zu nennen (so z.B. U. Maurer von der Linkspartei). Denn dieses – zweifelsohne irrsinnige – Projekt macht wirtschaftlich durchaus Sinn. Und das ist der Kern des Problems. Weiterlesen

Personalisierung gebiert Vernichtungswunsch

Es gibt durchaus Gründe, gegen das Bahnhofsprojekt Stuttgart 21 zu sein.
Es gibt allerdings auch Gründe, sich in der Bewegung dagegen nicht wohlzufühlen. Sicher verbreiten nicht alle, die sich gegen S21 engagieren, diesen Aufkleber.

Supra

Aber er verdeutlicht in zugespitzter Form ein grundlegendes Problem oberflächlicher Kritik: Wo bestimmte Menschen als vermeintliche Verursacher des immanenten Wachstums- und Profitmaximierungszwangs der kapitalistischen Verhältnisse ausgemacht werden, lauert bereits der Vernichtungswunsch – zumindest im Unbewußten. Schließlich liegt, wenn „die geldgeilen Zombies“ an allem schuld sind, die vermeintliche Erlösung nahe: Man muss sie nur unter die Erde bringen. Angebracht wäre hingegen eine Kritik, die sich des fatalen Automatismus des „Immer mehr und immer schneller“ der warenproduzierenden Gesellschaft annimmt. Anregungen dazu finden Sie z.B. hier.

True and False Causes of the Financial Crisis

Englische Übersetzung der Rede von Lothar Galow-Bergemann zum Neujahrsempfang der Aktion 3. Welt Saar am 23. Januar 2009, erschienen am 27. Juli 2010 auf der Seite von Baltimore IMC

The jubilant singing about free enterprise as the supposedly best of all worlds sounds much quieter than at the beginning of the 90s. Capitalism produces crises, wars and catastrophes. We urgently need alternatives. This is now a matter of survival. Weiterlesen