Anmerkungen zum Grassierenden Wahn

oder: Wenn Deutsche Dichter und Denker nicht mehr länger schweigen können

Eine Sendung von Emanzipation und Frieden, 27. April 2012

mit Beiträgen aus der jungle world von Ulrich W.Sahm, Klaus Bittermann, Alex Feuerherdt, Boris Yelnikoff und Stefan Frank

Anhören oder Download

Eigentlich könnte es einem wurscht sein, wenn ein eingebildeter, von Geltungssucht gezeichneter alter Mann ein billiges politisches Pamphlet verfasst, von dem er wähnt, es handele sich – schließlich hat ja kein Geringerer als höchstpersönlich er selbst zur Feder gegriffen – um ein „Gedicht“. Und doch muss man noch einmal über Günter Grass reden. Aus einem einzigen Grund nur, aber aus einem gewichtigen: Weil es so viele sind, die glauben, dieser Irre habe recht. Dass man ja nicht sagen dürfe, was man denkt, davon sind diejenigen zutiefst überzeugt, die permanent sagen, was sie denken. Leider findet sich diese Einstellung sogar überdurchschnittlich häufig unter Leuten, die für sich in Anspruch nehmen, links, fortschrittlich und für den Frieden zu sein. Deswegen und nur deswegen noch einmal einige Beiträge zum Thema.

Anmerkungen zur Kritik an Kapitalismus und regressivem Antikapitalismus

Mit Texten von Emanzipation und Frieden und einem Interview                                      mit Lothar Galow-Bergemann gesendet im Freien Radio für Stuttgart am 30.April 2010

 

Mit Dank an NokturnalTimes  

Einführung in die Kritik des Antiimperialismus. Eine notwendige Erinnerung an Rosa Luxemburg.

Vortrag und Diskussion mit Olaf Kistenmacher

Donnerstag, 26.04.12 um 19:00 Uhr im Epplehaus, Tübingen

Eine Veranstaltung in der Reihe Linke Irrwege, unterstützt von Input und Emanzipation und Frieden

Olaf Kistenmacher ist Historiker und Mitglied des Villigster Forschungsforums zu Nationalsozialismus, Rassismus und Antisemitismus e. V. Er veröffentlicht in jungle world, konkret und Phase 2. Einladungsflyer

Siehe auch Radiosendung vom 22. Juni 2012

Von Adorno zu Mao – Über die schlechte Aufhebung der antiautoritären Bewegung

Eine Sendung von Emanzipation und Frieden, 23. März 2012

Anhören oder Download

Jens Benicke untersucht in seinem Buch das erstaunliche Phänomen, dass ein nicht geringer Teil derer, die sich in der 68er Rebellion mit großem Freiheitsdrang erhoben hatten, innerhalb kurzer Zeit in gruseligen Parteien und Organisationen gelandet ist, die jedem Emanzipationsgedanken Hohn sprachen. Benickes Untersuchung zeigt, wohin autoritäre Charakterstruktur, Denkfaulheit, Intellektuellenfeindlichkeit, Verschwörungsphantasien, Kollektivismus und Arbeitskult führen: in einen emanzipationsfeindlichen und reaktionären Sumpf. Hören Sie Ausschnitte mit einer kurzen Einleitung von Lothar Galow-Bergemann.

Die große Entwertung – Warum Spekulation und Staatsverschuldung nicht die Ursache der Krise sind

Eine Sendung von Emanzipation und Frieden vom 23. März 2012

Anhören oder Download

Nicht „Wer ist schuld an der Krise?“ sondern „Was ist schuld an der Krise?“ fragen Ernst Lohoff und Norbert Trenkle von der Gruppe krisis in ihrem neuen Buch und entwickeln anhand dieser Frage eine wesentlich fundiertere Kapitalismuskritik als sie gemeinhin in linken Kreisen anzutreffen ist. Die Kapitalverwertung selbst ist unter den Bedingungen der mikroelektronischen Produktivkraftrevolution in eine substanzielle Krise geraten. Im Kapitel „Massenausfall – Wie der Kapitalismus an seiner eigenen Produktivität erstickt“ setzt sich Norbert Trenkle mit Positionen auseinander, die diesen Sachverhalt nicht wahrhaben wollen. Hören Sie Ausschnitte daraus mit einer kurzen Einleitung von Lothar Galow-Bergemann.

Kritikphobie: Islam-Debatte auf Holzwegen

Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

am 12.04.12 um 19:30 Uhr, Jugendclub Bureau e.V., Hafnersgraben 9, 92237 Sulzbach-Rosenberg

Die Islam-Debatte ist geprägt von Essentialisierungen, die oft mehr über die Debattierenden selbst als über ihren vermeintlichen Gegenstand aussagen. Wo es um Menschen gehen sollte, wird eine Religion abwechselnd unter faktisches Kritikverbot gestellt oder zur Inkarnation des Bösen phantasiert. Anstatt Licht ins Dickicht von Religion, religiösem Fundamentalismus und Ressentiment zu bringen, werden kulturrelativistische wie kulturalistische Bedürfnislagen bedient. Antimuslimische Ressentiments grassieren zeitgleich mit Blindheit gegenüber islamistischem Wahn. Welche Holzwege sind zu verlassen, um beidem überzeugend entgegentreten zu können?

Lothar Galow-Bergemann war langjähriger freigestellter Personalrat im Klinikum Stuttgart und schreibt u.a. in konkret, jungle world, iz3w und bei www.emanzipationundfrieden.de

„Zinsen, Zocker, Zionisten“

Zum reaktionären Weltbild des regressiven Antikapitalismus.

Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

am 10.04.12 um 19:30 Uhr. Jugendclub Bureau e.V., Hafnersgraben 9 92237 Sulzbach-Rosenberg

Geht es gegen „Banken und Finanzmärkte“, findet sich manch vermeintlich radikaleR KapitalismuskritikerIn in trauter Eintracht mit Finanzminister, Fernseher und Frau Meier. Alle miteinander halten sie „die Gierigen, die den Hals nicht voll genug kriegen“ für die Verursacher der Krise. Wer das kapitalistische Prinzip in „produktives Kapital“ und „Finanzkapital“ aufspaltet, landet zwangsläufig bei der Dämonisierung von Zirkulationssphäre und Finanzsektor. Eine alte Krankheit der Linken. Schon Lenins Imperialismustheorie und Dimitroffs Faschismusdefinition waren davon infiziert. Weiterlesen

Die systemischen Ursachen der Krise

Radiosendung von Emanzipation und Frieden am 24. Februar 2012

mit einem Vortrag von Tomasz Konicz, gehalten am 8. Februar 2012 bei ver.di Stuttgart

Anhören oder Download

An der Eurokrise sind weder die „faulen Griechen“ noch die „gierigen Bankster“ schuld. Auch ist die Krise schon viel älter, als viele glauben. Denn die gigantischen Schuldenberge sind in den vergangenen Jahrzehnten entstanden, weil sie notwendig waren, um den Kapitalismus überhaupt funktionsfähig zu erhalten. Ohne Schuldenmacherei zerbricht das System an sich selbst. Private und/oder staatliche Verschuldung stellt in zunehmenden Maße eine Systemvoraussetzung dar, ohne die der Kapitalismus nicht mehr reproduktionsfähig ist.

Wut im Kopf – Ansatzpunkte zu einer Theorie des Wutbürgertums

Eine Sendung von Emanzipation und Frieden, 27. Januar 2012

von Johann Jacoby

Anhören oder Download

Als Wutbürger werden Leute bezeichnet, von denen man lange Zeit nicht bemerkte, dass sie unzufrieden seien, sie gehen einem Stereotyp nach üblicherweise nicht auf die Straße, um für oder gegen etwas zu demonstrieren. Siehe Ansatzpunkte zu einer Theorie des Wutbürgertums

Ansatzpunkte zu einer Theorie des Wutbürgertums

von Johann Jacoby, Januar 2012

Als Wutbürger werden Leute bezeichnet, von denen man lange Zeit nicht bemerkte, dass sie unzufrieden seien, sie gehen einem Stereotyp nach üblicherweise nicht auf die Straße, um für oder gegen etwas zu demonstrieren. Sie sind im Großen und Ganzen unauffällig, gehen einem geregelten, eben bürgerlichen Leben nach, es geht ihnen wirtschaftlich nicht schlecht, sie sind oft mit durchschnittlichen bis gehobenen Bildungsnachweisen ausgestattet. Dennoch, und dies fiel besonders im Zusammenhang mit den Protesten gegen den Bahnhofsneubau in Stuttgart 2010/2011auf, regen sich diese Leute anscheinend urplötzlich intensiv über Dinge auf, Weiterlesen

Der Bauchbahnhof

Was den Wutbürger treibt und was ihm fehlt – Abgesang auf eine vermeintliche Demokratiebewegung.

von Lothar Galow-Bergemann und Markus Hofmann, erschienen in konkret 1/2012

Daß die Gegner der geplanten Tieferlegung des Stuttgarter Hauptbahnhofs bei der Volksabstimmung über das Projekt scheitern würden, war bereits unmittelbar nach dem Amtsantritt des neuen grünen Ministerpräsidenten Kretschmann klar, der wesentlich geschickter als sein Vorgänger Mappus (CDU) mit der Protestbewegung umging. Während diese nach der Abstimmungsniederlage nun erwartungsgemäß bröckelt, ist zu befürchten, daß ein neuer Mythos etabliert wird: der vom Aufschwung des demokratischen Bewußtseins im Ländle. An ihm stricken nicht nur die S21-Gegner selbst, sondern auch die rotgrüne Landesregierung, die nicht zuletzt den Protesten ihren Amtsantritt verdankt. Aber wie das mit Mythen so geht: Auch dieser hält einer Prüfung nicht stand. Weiterlesen

Heuschrecken, Gier und Weltverschwörung

Regressiver Antikapitalismus und das antisemitische Ressentiment

Vortrag von Lothar Galow-Bergemann

Donnerstag, 19. Januar 2012, 19.30 Uhr, Jüdisches Museum München (Foyer), St.-Jakobs-Platz 16, 80331 München, Eintritt: 6,00€, Ermäßigt: 3,00€; Karten an der Abendkasse                                                                                                                        Eine Veranstaltung der Deutsch-Israelischen Gesellschaft AG München in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum München

Geht es gegen Banken und „die Finanzmärkte“, sind sich schnell alle einig: Parteipolitiker, Gewerkschaften, Linke, Rechte, Hobby-Ökonomen und wer sonst noch so in Krisenzeiten das Wort ergreift. Es entstehen sonderbar anmutende Schulterschlüsse, wenn es gegen die „Zirkulationssphäre“ geht. Weiterlesen

Sekundärer Antisemitismus – ein Erklärungsansatz für Israel-Feindschaft in der Linken?

Eine Sendung von Emanzipation und Frieden, 22. Dezember 2011

Anhören oder Download

mit einem Vortrag von Olaf Kistenmacher, Hamburg, Historiker,                                    gehalten am 24. November 2011 im DemoZ in Ludwigsburg

Siehe : Vortragsankündigung

 

Wir doch nicht!

Die Linkspartei im Kampf gegen „Antisemitismuskeule“ und für’s Menschenrecht auf „Israelkritik“

Vortrag und Diskussion mit Sebastian Voigt, Universität Leipzig

22. Dezember 2011, 19.00 Uhr, Stuttgart, Kulturzentrum Merlin, Eintritt: 3 Euro

Einladungsflyer

Eine aufstrebende Hoffnungsträgerin, die demonstrativ sitzenbleibt, wenn der israelische Staatspräsident im Bundestag spricht. Eine Kämpferin für das Menschenrecht, die sich auf großer Fahrt gegen den Judenstaat von Islamisten auf dem Frauendeck einschließen lässt. Weiterlesen

Entsorgte Religionskritik, unverstandener Antisemitismus

… und weitere linke Schwierigkeiten im Umgang mit dem antimuslimischen Ressentiment

Vortrag und Diskussion mit Markus Mersault und Lothar Galow-Bergemann

15. Dezember 2011, 19.00 Uhr, Regensburg, LEDERER e.V., Lederergasse 25

Die einen glauben, der neue Antisemitismus heiße Islamophobie, die anderen, dass sich im Moslemhass nur der althergebrachte Rassismus verberge. Einige empfinden Kritik an islamischen oder islamistischen Zuständen als Verletzung der Menschenwürde, andere betreiben nicht Religionskritik, sondern einzig Islamkritik. Wie hat eine emanzipatorische Kritik an rassistischen und antimuslimischen Ressentiments ebenso wie an Begriffslosigkeit, unverstandenem Antisemitismus und Kulturrelativismus auszusehen, ohne die Kritik der Religion und die Kritik an fundamental-religiösen Zuständen gleich mit zu entsorgen? Diesen scheinbar schwierigen Fragen wollen wir uns annehmen, erscheint dies aufgrund überwiegend ideologisch motivierter Positionierungen zum Thema notwendig.                                                                                                                          Eine Veranstaltung der Jugendinitiative gegen Rassismus und Antisemitismus Regensburg

 

Der Kopfbahnhof als Leidenschaft des Bauches

Über das Antiemanzipatorische in den Protesten gegen das Wahnsinnsprojekt Stuttgart 21

Eine Sendung von Emanzipation und Frieden mit einem Beitrag von Markus Mersault und Lothar Galow-Bergemann, 25. November 2011

Anhören oder Downloaden

Am Sonntag findet in Baden-Württemberg die Volksabstimmung über Stuttgart 21 statt. Weiterlesen

Enttarnt: Verdammter Mist!

Emanzipation und Frieden ist enttarnt.

Die „Marxistische“ Aktion Tübingen (MAT) hat verlauten lassen, dass der Zusammenschluss ein Haufen neoliberaler Knechte des Verfassungsschutzes ist und das „Fußvolk neokonservativer Think-Tanks“.

Weiterlesen