Warum kann die Politik die Misere der Wirtschaft nicht stoppen?

Vortrag von Lothar Galow-Bergemann                                                                   gehalten am 12. Oktober 2011 im Karl-Marx-Haus in Trier
Obwohl wir mit so wenig Arbeit wie noch nie soviel Reichtum wie noch nie produzieren können, sollen wir immer länger arbeiten. Der alte Menschheitstraum vom guten Leben für alle ohne Mühe und Plackerei könnte in Zeiten der Mikroelektronik Wirklichkeit sein. Doch die einen sollen arbeiten bis zum Umfallen, die anderen werden für überflüssig erklärt, sprich arbeitslos.
Was ist es, das da so grundsätzlich schiefläuft?
Die aktuelle Krise gibt es nicht, weil sich irgendjemand falsch verhalten hätte, sondern weil sich alle „richtig“ verhalten und das tun, was die Marktwirtschaft von ihnen verlangt. Gedanken über die Verwechslung von stofflicher und abstrakter Reichtumsproduktion und deren fatale Folgen.

Gesendet im Freien Radio für Stuttgart am 28. Oktober 2011

Mit Dank an Michael Molli

Offene Flanken nach Rechts in der “antikapitalistischen Bewegung”

Vortrag und Diskussion
Referent: Lothar Galow-Bergemann

Donnerstag, 17. Januar 2013  19 Uhr
L.E.D.E.R.E.R. e.V., Lederergasse 25, 93047 Regensburg
Eine Veranstaltung der JIGRA –  Jugendinitiative gegen Antisemitismus und Rassismus

Seit dem Offenkundigwerden der Krise des Kapitalismus im Jahr 2008, wird wieder mehr über das Wirtschaftssystem gesprochen. Nimmt man das Wort Kapitalismus in den Mund, resultiert daraus nicht mehr automatisch der häufig diskussionsbeendende Vorwurf, „Marxist_in“ zu sein. Leider wird in den laufenden Debatten dafür jedoch wenig über Ware, Wert, Arbeit, Kapital, Mehrwert und Ausbeutung gesprochen, sondern primär von Gier, Spekulation, Heuschrecken und dem „1 %“. Weiterlesen

Kritikphobie. Islamdebatte auf Holzwegen

Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann (Publizist, Stuttgart)

Donnerstag, 16. Januar 2013, 20 Uhr, react!OR, Frühlingstr. 17, Kempten

Die einen glauben, der neue Antisemitismus heiße Islamophobie, die anderen, dass sich im Moslemhass nur der althergebrachte Rassismus verberge. Einige empfinden Kritik an islamischen oder islamistischen Zuständen als Verletzung der Menschenwürde, andere betreiben nicht Religionskritik, sondern einzig Islamkritik. Die „Islam-Debatte“ ist geprägt von Essentialisierungen, die oft mehr über die Debattierenden selbst als über ihren vermeintlichen Gegenstand aussagen. Wo es um Menschen gehen sollte, wird eine Religion abwechselnd unter faktisches Kritikverbot gestellt oder zur Inkarnation des Bösen phantasiert. Weiterlesen

Solidarität mit Israel – Free Gaza from Hamas!

Rede von Lothar Galow-Bergemann , 26.11. 2012, Stuttgart

„… Warum glauben 66% aller Deutschen, dass der jüdische Staat den Weltfrieden gefährde? Dass Israel dasselbe mit den Palästinensern mache, was „die Nazis“ mit den Juden gemacht haben? Wer auch immer diese ominösen Nazis eigentlich waren, die Deutschen waren es scheinbar nicht. Warum glaubt man in Deutschland so gerne und allen Ernstes, dass sich der Terror schon in Luft auflösen würde, wenn in jüdischen Siedlungen keine Häuser mehr errichtet und keine Dachgauben mehr ausgebaut werden? …“ Weiterlesen

Dem Steuerzahler dienen

Die Linkspartei kann auf die Vorwürfe des Landesverrats nur mit dem Treueschwur auf das deutsche Volk reagieren. Kommentar von Lothar Galow-Bergemann,  jungle world v. 18. Oktober 2012

Fast hätte man einmal wieder so richtig Freude an der deutschen Politik haben können: Während die Kanzlerin im Athener Präsidentenpalast die schwäbische Hausfrau gab, protestierte der Vorsitzende einer Bundestagspartei auf dem Syntagma-Platz. Er hätte dabei das Gewäsch über die faulen Griechen auseinandernehmen können, die den fleißigen Deutschen auf der Tasche liegen. Weiterlesen

Widerstand ohne Opposition? Was bedeutet „Aufarbeitung der Vergangenheit?

Zur Ausstellung „Anständig gehandelt – Widerstand und Volksgemeinschaft“          im Stuttgarter Haus der Geschichte

Eine Sendung von Emanzipation und Frieden, 28. September 2012
von Burkhard Heinz und Maximilian Meeks

Anhören oder Download
„Die Frage ‚Was bedeutet: Aufarbeitung der Vergangenheit‘ muß erläutert werden. Sie geht von einer Formulierung aus, die sich während der letzten Jahre als Schlagwort höchst verdächtig gemacht hat. Mit Aufarbeitung der Vergangenheit ist in jenem Sprachgebrauch nicht gemeint, daß man das Vergangene im Ernst verarbeite, seinen Bann breche durch helles Bewußtsein. Sondern man will einen Schlußstrich darunter ziehen und womöglich es selbst aus der Erinnerung wegwischen.“ Weiterlesen

Negative Nachrichten lese ich jeden Tag

Bärbel Illi, Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Stuttgart und Mittlerer Neckar, wirbt für eine sachliche und faire Beschäftigung mit Israel.

Waiblinger Kreiszeitung, 15. September 2012

„… In meinem Wohnort war kürzlichan einer Hausmauer zu lesen: „Erhebt euch gegen Israel.“ Das könnte ein Neonazi oder eine Linksradikale gesprüht haben. Leute, die sich als links verstehen, rufen auf der Stuttgarter Königstraße immer mal wieder zum Boykott israelischer Produkte auf. Das halte ich für antisemitisch. Sie verwenden Aktionsformen und zielen auf dieselben Ressentiments wie die Nazis in den dreißiger Jahren. …“ Weiterlesen

Heuschrecken, Gier und Weltverschwörung

Regressiver Antikapitalismus und das antisemitische Ressentiment

Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

26. Juli, 20 Uhr; Djäzz Jazzkeller, Börsenstrasse 11, 47051 Duisburg                            Eine Veranstaltung des Bündnis gegen Antisemitismus Duisburg

Geht es gegen Banken und „die Finanzmärkte“, sind sich schnell alle einig: Parteipolitiker, Gewerkschaften, Linke, Rechte, Hobby-Ökonomen und wer sonst noch so in Krisenzeiten das Wort ergreift. Es entstehen sonderbar anmutende Schulterschlüsse, wenn es gegen die „Zirkulationssphäre“ geht. Weiterlesen

Gewerkschaften – Öl oder Sand im Getriebe?

Diskussionsveranstaltung mit Lothar Galow-Bergemann (Emanzipation und Frieden) und Mag Wompel (LabourNet)

Montag, 2. Juli, 20 Uhr; Extra-Blues-Bar; Siekerstr. 20; Bielefeld                                       Eine Veranstaltung der gewerkschaftsnahen Hochschulgruppe Alles für Alle

Bei diesem „Roten Montag“ wollen wir uns zusammen mit den beiden Referent*innen damit auseinandersetzen wie Gewerkschaften und „die Linke“ zueinander stehen und stehen könnten. Dabei soll das Spektrum der Positionen innerhalb und gegenüber Gewerkschaften thematisiert werden: Zwischen reformistischem „Verein“ und potentiellem revolutionärem Akteur. Welche Potentiale haben Gewerkschaften für linke Politik? Wie bewegen sie sich zwischen Befriedung, Sozialpartnerschaft, Arbeiter*innenlobbyismus und Standortnationalismus? Weiterlesen

Vor lauter Reichtum arm

… oder: Warum kann die Politik die Krise nicht stoppen?

Vortrag von Lothar Galow-Bergemann , Publizist, langjährig freigestellter Personalrat, Stuttgart.

15. Juni 2012, Antifee Festival 2012, Göttingen

Obwohl wir mit so wenig Arbeit wie noch nie soviel Reichtum wie noch nie produzieren können, sollen wir immer länger arbeiten. Der alte Menschheitstraum vom guten Leben für alle ohne Mühe und Plackerei könnte in Zeiten der Mikroelektronik Wirklichkeit sein. Doch die einen sollen arbeiten bis zum Umfallen, die anderen werden für überflüssig erklärt, sprich arbeitslos. Was ist es, das da so grundsätzlich schief läuft? Die aktuelle Krise gibt es nicht, weil sich irgendjemand falsch verhalten hätte, sondern weil sich alle „richtig“ verhalten und das tun, was die Marktwirtschaft von ihnen verlangt.

Anmerkungen zur Kritik an Kapitalismus und regressivem Antikapitalismus

Mit Texten von Emanzipation und Frieden und einem Interview                                      mit Lothar Galow-Bergemann gesendet im Freien Radio für Stuttgart am 30.April 2010

 

Mit Dank an NokturnalTimes  

Von Adorno zu Mao – Über die schlechte Aufhebung der antiautoritären Bewegung

Eine Sendung von Emanzipation und Frieden, 23. März 2012

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Jens Benicke untersucht in seinem Buch das erstaunliche Phänomen, dass ein nicht geringer Teil derer, die sich in der 68er Rebellion mit großem Freiheitsdrang erhoben hatten, innerhalb kurzer Zeit in gruseligen Parteien und Organisationen gelandet ist, die jedem Emanzipationsgedanken Hohn sprachen. Benickes Untersuchung zeigt, wohin autoritäre Charakterstruktur, Denkfaulheit, Intellektuellenfeindlichkeit, Verschwörungsphantasien, Kollektivismus und Arbeitskult führen: in einen emanzipationsfeindlichen und reaktionären Sumpf. Hören Sie Ausschnitte mit einer kurzen Einleitung von Lothar Galow-Bergemann.

Die große Entwertung – Warum Spekulation und Staatsverschuldung nicht die Ursache der Krise sind

Eine Sendung von Emanzipation und Frieden vom 23. März 2012

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Nicht „Wer ist schuld an der Krise?“ sondern „Was ist schuld an der Krise?“ fragen Ernst Lohoff und Norbert Trenkle von der Gruppe krisis in ihrem neuen Buch und entwickeln anhand dieser Frage eine wesentlich fundiertere Kapitalismuskritik als sie gemeinhin in linken Kreisen anzutreffen ist. Die Kapitalverwertung selbst ist unter den Bedingungen der mikroelektronischen Produktivkraftrevolution in eine substanzielle Krise geraten. Im Kapitel „Massenausfall – Wie der Kapitalismus an seiner eigenen Produktivität erstickt“ setzt sich Norbert Trenkle mit Positionen auseinander, die diesen Sachverhalt nicht wahrhaben wollen. Hören Sie Ausschnitte daraus mit einer kurzen Einleitung von Lothar Galow-Bergemann.

Kritikphobie: Islam-Debatte auf Holzwegen

Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

am 12.04.12 um 19:30 Uhr, Jugendclub Bureau e.V., Hafnersgraben 9, 92237 Sulzbach-Rosenberg

Die Islam-Debatte ist geprägt von Essentialisierungen, die oft mehr über die Debattierenden selbst als über ihren vermeintlichen Gegenstand aussagen. Wo es um Menschen gehen sollte, wird eine Religion abwechselnd unter faktisches Kritikverbot gestellt oder zur Inkarnation des Bösen phantasiert. Anstatt Licht ins Dickicht von Religion, religiösem Fundamentalismus und Ressentiment zu bringen, werden kulturrelativistische wie kulturalistische Bedürfnislagen bedient. Antimuslimische Ressentiments grassieren zeitgleich mit Blindheit gegenüber islamistischem Wahn. Welche Holzwege sind zu verlassen, um beidem überzeugend entgegentreten zu können?

Lothar Galow-Bergemann war langjähriger freigestellter Personalrat im Klinikum Stuttgart und schreibt u.a. in konkret, jungle world, iz3w und bei www.emanzipationundfrieden.de

„Zinsen, Zocker, Zionisten“

Zum reaktionären Weltbild des regressiven Antikapitalismus.

Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

am 10.04.12 um 19:30 Uhr. Jugendclub Bureau e.V., Hafnersgraben 9 92237 Sulzbach-Rosenberg

Geht es gegen „Banken und Finanzmärkte“, findet sich manch vermeintlich radikaleR KapitalismuskritikerIn in trauter Eintracht mit Finanzminister, Fernseher und Frau Meier. Alle miteinander halten sie „die Gierigen, die den Hals nicht voll genug kriegen“ für die Verursacher der Krise. Wer das kapitalistische Prinzip in „produktives Kapital“ und „Finanzkapital“ aufspaltet, landet zwangsläufig bei der Dämonisierung von Zirkulationssphäre und Finanzsektor. Eine alte Krankheit der Linken. Schon Lenins Imperialismustheorie und Dimitroffs Faschismusdefinition waren davon infiziert. Weiterlesen

Wut im Kopf – Ansatzpunkte zu einer Theorie des Wutbürgertums

Eine Sendung von Emanzipation und Frieden, 27. Januar 2012

von Johann Jacoby

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Als Wutbürger werden Leute bezeichnet, von denen man lange Zeit nicht bemerkte, dass sie unzufrieden seien, sie gehen einem Stereotyp nach üblicherweise nicht auf die Straße, um für oder gegen etwas zu demonstrieren. Siehe Ansatzpunkte zu einer Theorie des Wutbürgertums

Ansatzpunkte zu einer Theorie des Wutbürgertums

von Johann Jacoby, Januar 2012

Als Wutbürger werden Leute bezeichnet, von denen man lange Zeit nicht bemerkte, dass sie unzufrieden seien, sie gehen einem Stereotyp nach üblicherweise nicht auf die Straße, um für oder gegen etwas zu demonstrieren. Sie sind im Großen und Ganzen unauffällig, gehen einem geregelten, eben bürgerlichen Leben nach, es geht ihnen wirtschaftlich nicht schlecht, sie sind oft mit durchschnittlichen bis gehobenen Bildungsnachweisen ausgestattet. Dennoch, und dies fiel besonders im Zusammenhang mit den Protesten gegen den Bahnhofsneubau in Stuttgart 2010/2011auf, regen sich diese Leute anscheinend urplötzlich intensiv über Dinge auf, Weiterlesen

Der Bauchbahnhof

Was den Wutbürger treibt und was ihm fehlt – Abgesang auf eine vermeintliche Demokratiebewegung.

von Lothar Galow-Bergemann und Markus Hofmann, erschienen in konkret 1/2012

Daß die Gegner der geplanten Tieferlegung des Stuttgarter Hauptbahnhofs bei der Volksabstimmung über das Projekt scheitern würden, war bereits unmittelbar nach dem Amtsantritt des neuen grünen Ministerpräsidenten Kretschmann klar, der wesentlich geschickter als sein Vorgänger Mappus (CDU) mit der Protestbewegung umging. Während diese nach der Abstimmungsniederlage nun erwartungsgemäß bröckelt, ist zu befürchten, daß ein neuer Mythos etabliert wird: der vom Aufschwung des demokratischen Bewußtseins im Ländle. An ihm stricken nicht nur die S21-Gegner selbst, sondern auch die rotgrüne Landesregierung, die nicht zuletzt den Protesten ihren Amtsantritt verdankt. Aber wie das mit Mythen so geht: Auch dieser hält einer Prüfung nicht stand. Weiterlesen

Heuschrecken, Gier und Weltverschwörung

Regressiver Antikapitalismus und das antisemitische Ressentiment

Vortrag von Lothar Galow-Bergemann

Donnerstag, 19. Januar 2012, 19.30 Uhr, Jüdisches Museum München (Foyer), St.-Jakobs-Platz 16, 80331 München, Eintritt: 6,00€, Ermäßigt: 3,00€; Karten an der Abendkasse                                                                                                                        Eine Veranstaltung der Deutsch-Israelischen Gesellschaft AG München in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum München

Geht es gegen Banken und „die Finanzmärkte“, sind sich schnell alle einig: Parteipolitiker, Gewerkschaften, Linke, Rechte, Hobby-Ökonomen und wer sonst noch so in Krisenzeiten das Wort ergreift. Es entstehen sonderbar anmutende Schulterschlüsse, wenn es gegen die „Zirkulationssphäre“ geht. Weiterlesen