Antisemitisch? Wir doch nicht!

von Lothar Galow-Bergemann

erschienen in DIG-Magazin, Zeitschrift der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Nr.1/2013

Kennen Sie einen Antisemiten? Ich nicht. Ich kenne nur Leute, die alles mögliche sind, aber eines auf gar keinen Fall: antisemitisch. Das ist in Deutschland seit dem 9. Mai 1945 Standard. Komisch nur, dass sehr viele Deutsche ausgerechnet vom jüdischen Staat wie besessen sind. Sobald sich Israel gegen Terror wehrt, ist es oft nicht weit her mit vernünftigen Reaktionen. Schweigen wir von Nazis, Islamisten und Stalinisten, reden wir lieber von der politisch korrekten Studienrätin und dem friedensbewegten Architekten, die beide an jedem 27. Januar und an jedem 9. November „Nie wieder!“ schwören. Weiterlesen

Zinsen, Zocker, Zionisten: Die ganze Welt am Gängelband? anti-capitalism revisited

Vortrag und Workshop von und mit Lothar Galow-Bergemann

Freitag, 24 Mai 2013, Simmersfeld, Nordschwarzwald

action, mond & sterne-camp

Geht es gegen „Banken, Heuschrecken und Spekulanten“, befinden sich vermeintlich radikale Kapitalismuskritiker_innen häufig in trauter Eintracht mit Finanzminister, Fernseher und Frau Meier. So wie diese halten sie „die Gierigen, die den Hals nicht voll genug kriegen“ für die Verursacher der Krise. Weiterlesen

Israel und seine Feinde

Zum 65. Jahrestag der Staatsgründung

Vortrag und Diskussion mit Tilman Tarach, Freiburg

Dienstag, 14. Mai 2013, 19:30, Stuttgart, Wilhelmspalais, Konrad-Adenauer-Str. 2

Eine Veranstaltung von Wilhelm, das war nix! in Kooperation mit Emanzipation und Frieden

Über keinen Staat gibt es so viele Gerüchte wie über Israel. Welchen Stellenwert hat die Gründung Israels heute noch? Handelt es sich beim Kampf gegen den jüdischen Staat, den Araber schon Jahrzehnte vor der Staatsgründung führten, wirklich um einen Kampf gegen Unrecht und Besatzung, oder geht es vielmehr gegen jede souveräne jüdische Präsenz in der Region? Weiterlesen

„Die ganze Welt am Gängelband“

Zwei Quellen und zwei Bestandteile des modernen Antisemitismus

Vortrag und Diskussion von und mit Lothar Galow-Bergemann

Donnerstag, 09. Mai 2013, 20 Uhr, react!OR, Frühlingstr. 17, Kempten

Den einen Tag wähnt der Herausgeber des Freitag „die ganze Welt am Gängelband“ des israelischen Regierungschefs, den andern Tag lobt er seinen Kollegen von der FAZ für dessen Enthüllung, dass „die Physiker an die Wall Street gegangen sind und seitdem die Welt in die Knie zwingen“. Das ist kein Zufall. Wohin die vielen vermeintlichen Kritiker vom Schlage eines Jakob Augstein auch blicken, überall finden sie böse Mächte am Werk, die nach Krise und Krieg trachten. Schon dem Vordenker des Deutschseins Johann Gottlieb Fichte war das Judentum „ein mächtiger, feindselig gesinnter Staat, der mit allen übrigen im beständigen Kriege steht“ Weiterlesen

Antizionismus und Volksstaat

Der Fetisch der Souveränität und der Haß auf den „Unstaat“ Israel

Vortrag und Diskussion mit Jochen Bruhn, Freiburg

Dienstag, 07. Mai 2013, 19:00, Stuttgart, Wilhelmspalais, Konrad-Adenauer-Str. 2, Raum „Kinderbibliothek“

Eine Veranstaltung von forum materialistische kritik, Emanzipation und Frieden und Wilhelm, das war nix!

Woher kommt das notorisch gute Gewissen der „Linken“ in ihrer Agitation gegen Israel? Wie funktioniert der Antisemitismus der sog. „legitimen Israel-Kritik“? Warum zeugt die feinsinnige Unterscheidung von Antisemitismus und Antizionismus vom Weißwaschen des deutschen Staatsfetischismus? Der Wahn vom Volkssouverän ist, wie immer im einzelnen ausbuchstabiert und ausagiert, die synthetische Ideologie der restlos kapitalisierten Gesellschaft, d.h. das zwar vollendet idiotische, aber desto lieber geglaubte und aggressiv bezeugte Ideologem, das die Linkspartei, Günter Grass und die NPD verbindet. Weiterlesen

Zwei Tage im Mai

Über die antisemitische Internationale und die Notwendigkeit jüdischer staatlicher Souveränität

Eine gemeinsame Flugschrift von                                                                                     forum materialistische kritik & Emanzipation und Frieden & Wilhelm, das war nix!

 

Im Mai gibt es gleich zwei Jahrestage, die in Deutschland nur wenig Beachtung finden. Das eine Datum ist der 8. Mai, jener Tag, an dem 1945 die politische Herrschaft des Nationalsozialismus durch die kombinierte Anstrengung der Alliierten mit militärischen Mitteln beendet worden ist. In anderen Ländern Europas ist die jeweilige Befreiung ein Grund zum Feiern, in deutschen Kalendern sucht man vergeblich nach einem entsprechenden Verweis, von öffentlichen Veranstaltungen ganz zu schweigen. Kein Wunder: „Gedenken“ kann man eines solchen Tages nur schlecht, und so bleibt bloß das beredte Schweigen darüber, dass es am 8. Mai in Deutschland nie etwas zu feiern gab und gibt. Das andere Datum ist der 14. Mai: Es ist der Tag der Gründung des Staates Israel, Weiterlesen

Der antisemitische Hass auf New York

Über das Verhältnis von Antiurbanismus, Antisemitismus und Antiamerikanismus

Vortrag und Diskussion mit Bodo Kahmann, Göttingen

Sonntag, 24. März 2013, 17:00, Wilhelmspalais, Stuttgart, Konrad-Adenauer-Str. 2        Eine Veranstaltung von Wilhelm, das war nix! in Kooperation mit Emanzipation und Frieden

Als die Jihadisten um Mohammed Atta am 11. September 2001 die beiden Flugzeuge in die Türme des World Trade Centers steuerten und diese zu Fall brachten, bejubelte nicht nur die Neonazi-Szene in Deutschland diesen Terroranschlag. In den Kommentaren wurde nicht zuletzt auf den symbolischen Charakter des Anschlagsziels hingewiesen: Mit der Zerstörung der Twin Towers in New York sei ein zentrales Symbol der „amerikanisch-jüdischen Globalisierung“ im Herzen der „jüdischen Machtzentrale“ attackiert worden. Der Hass auf New York kommt nicht von ungefähr. Weiterlesen

Offene Flanken nach Rechts in der “antikapitalistischen Bewegung”

Vortrag und Diskussion
Referent: Lothar Galow-Bergemann

Donnerstag, 17. Januar 2013  19 Uhr
L.E.D.E.R.E.R. e.V., Lederergasse 25, 93047 Regensburg
Eine Veranstaltung der JIGRA –  Jugendinitiative gegen Antisemitismus und Rassismus

Seit dem Offenkundigwerden der Krise des Kapitalismus im Jahr 2008, wird wieder mehr über das Wirtschaftssystem gesprochen. Nimmt man das Wort Kapitalismus in den Mund, resultiert daraus nicht mehr automatisch der häufig diskussionsbeendende Vorwurf, „Marxist_in“ zu sein. Leider wird in den laufenden Debatten dafür jedoch wenig über Ware, Wert, Arbeit, Kapital, Mehrwert und Ausbeutung gesprochen, sondern primär von Gier, Spekulation, Heuschrecken und dem „1 %“. Weiterlesen

Negative Nachrichten lese ich jeden Tag

Bärbel Illi, Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Stuttgart und Mittlerer Neckar, wirbt für eine sachliche und faire Beschäftigung mit Israel.

Waiblinger Kreiszeitung, 15. September 2012

„… In meinem Wohnort war kürzlichan einer Hausmauer zu lesen: „Erhebt euch gegen Israel.“ Das könnte ein Neonazi oder eine Linksradikale gesprüht haben. Leute, die sich als links verstehen, rufen auf der Stuttgarter Königstraße immer mal wieder zum Boykott israelischer Produkte auf. Das halte ich für antisemitisch. Sie verwenden Aktionsformen und zielen auf dieselben Ressentiments wie die Nazis in den dreißiger Jahren. …“ Weiterlesen

Heuschrecken, Gier und Weltverschwörung

Regressiver Antikapitalismus und das antisemitische Ressentiment

Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

26. Juli, 20 Uhr; Djäzz Jazzkeller, Börsenstrasse 11, 47051 Duisburg                            Eine Veranstaltung des Bündnis gegen Antisemitismus Duisburg

Geht es gegen Banken und „die Finanzmärkte“, sind sich schnell alle einig: Parteipolitiker, Gewerkschaften, Linke, Rechte, Hobby-Ökonomen und wer sonst noch so in Krisenzeiten das Wort ergreift. Es entstehen sonderbar anmutende Schulterschlüsse, wenn es gegen die „Zirkulationssphäre“ geht. Weiterlesen

Einführung in die Kritik des Antiimperialismus

Eine notwendige Erinnerung an Rosa Luxemburg

Eine Sendung von Emanzipation und Frieden, 22. Juni 2012

mit einem Vortrag von Olaf Kistenmacher, Historiker, Hamburg,                               gehalten am 26. April 2012 im Epplehaus, Tübingen

Der Vortrag ist mittlerweile HIER zu hören

Anhören in freie-radios.net

Als Einführung in die Kritik des Antiimperialismus werde ich mich mit den Anfängen der Kritik des Imperialismus in der marxistischen Theorie auseinandersetzen. Es gilt dabei, zwei Motive zu unterscheiden – die Kritik am Imperialismus seit Marx einerseits und die Bildung einer antiimperialistischen Position andererseits. Das erste Motiv ist mit dem Namen Rosa Luxemburg verbunden, das zweite mit dem Wladimir I. Lenins. Weiterlesen

Iran und die „Achse des Widerstands“

Der Krieg gegen Israel und gegen die Emanzipation im Nahen Osten

Dienstag, 10. Juli 2012, 20:00, Komma ( kleiner Saal) in Esslingen, Eintritt frei

Vortrag und Präsentation mit Jonathan Weckerle,                                                     Sprecher von STOP THE BOMB, Mitglied im Mideast Freedom Forum Berlin und freier Autor für u.a. Jungle World, Tagesspiegel, Iz3W, Phase 2 und Konkret.

Veranstalter: Komma Esslingen und Emanzipation und Frieden

Mit dem Anspruch, gegen den „zionistischen Regime“ Israel und den „imperialistischen und arroganten“ Westen radikalen „Widerstand“ zu leisten, haben sich die Islamische Republik Iran, die Hisbollah im Libanon und das Assad-Regime in Syrien lange Zeit erfolgreich profiliert. Vor den Umbrüchen im Nahen Osten konnten sie sich von den „feigen“ und „reaktionären“ arabischen Regimen abheben. Weiterlesen

Was ist regressiver Antikapitalismus?

Anmerkungen zum Unterschied zwischen Kapitalisten– und Kapitalismuskritik

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Seit 2008 will die Krise nicht enden. Die Vorstellung von einer ewig prosperierenden Marktwirtschaft ist zu Grabe getragen und es wimmelt nur so von „Kapitalismuskritik“. Doch leider kursiert unter dieser Überschrift vor allem eines: das Ressentiment. Das gilt auch für eine Linke, die zwar – so viel muss man ihr lassen – wenigstens noch gegen die dumpfen Parolen von „den faulen Griechen, die uns auf der Tasche liegen“ mobil macht, in anderer Hinsicht aber selber mit am Stammtisch sitzt. Geht es nämlich gegen „Gierige, Bankster, Heuschrecken und Spekulanten“ bewegt sich „linke Kritik“ durchaus auf dem Niveau von Fernseher, Finanzminister und Frau Maier: „Die sind schuld!“ Weiterlesen

Was ist Antisemitismus?

Anmerkungen zur Wahnwelt des vernichtungsorientierten Antikapitalismus

Dass Antisemitismus etwas „irgendwie Schlechtes“ sei, hat man in Deutschland mittlerweile  gelernt. Und auch, dass man die Rede vom Antisemitismus stets empört zurückweisen soll und darf, wenn sie im Zusammenhang mit etwas geschieht, das man selbst für lieb und teuer, für richtig und moralisch hält. Doch verliert der Begriff des Antisemitismus streckenweise im Gemenge der Phrasen seine Bedeutung. In der Absicht, das Bild der eigenen Person, Partei und Nation reinzuwaschen, wird er in gebetsmühlenartig vorgetragenen Mantren bis zur Inhaltsleere entstellt. Weiterlesen

Anmerkungen zum Grassierenden Wahn

oder: Wenn Deutsche Dichter und Denker nicht mehr länger schweigen können

Eine Sendung von Emanzipation und Frieden, 27. April 2012

mit Beiträgen aus der jungle world von Ulrich W.Sahm, Klaus Bittermann, Alex Feuerherdt, Boris Yelnikoff und Stefan Frank

Anhören oder Download

Eigentlich könnte es einem wurscht sein, wenn ein eingebildeter, von Geltungssucht gezeichneter alter Mann ein billiges politisches Pamphlet verfasst, von dem er wähnt, es handele sich – schließlich hat ja kein Geringerer als höchstpersönlich er selbst zur Feder gegriffen – um ein „Gedicht“. Und doch muss man noch einmal über Günter Grass reden. Aus einem einzigen Grund nur, aber aus einem gewichtigen: Weil es so viele sind, die glauben, dieser Irre habe recht. Dass man ja nicht sagen dürfe, was man denkt, davon sind diejenigen zutiefst überzeugt, die permanent sagen, was sie denken. Leider findet sich diese Einstellung sogar überdurchschnittlich häufig unter Leuten, die für sich in Anspruch nehmen, links, fortschrittlich und für den Frieden zu sein. Deswegen und nur deswegen noch einmal einige Beiträge zum Thema.

Kritikphobie: Islam-Debatte auf Holzwegen

Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

am 12.04.12 um 19:30 Uhr, Jugendclub Bureau e.V., Hafnersgraben 9, 92237 Sulzbach-Rosenberg

Die Islam-Debatte ist geprägt von Essentialisierungen, die oft mehr über die Debattierenden selbst als über ihren vermeintlichen Gegenstand aussagen. Wo es um Menschen gehen sollte, wird eine Religion abwechselnd unter faktisches Kritikverbot gestellt oder zur Inkarnation des Bösen phantasiert. Anstatt Licht ins Dickicht von Religion, religiösem Fundamentalismus und Ressentiment zu bringen, werden kulturrelativistische wie kulturalistische Bedürfnislagen bedient. Antimuslimische Ressentiments grassieren zeitgleich mit Blindheit gegenüber islamistischem Wahn. Welche Holzwege sind zu verlassen, um beidem überzeugend entgegentreten zu können?

Lothar Galow-Bergemann war langjähriger freigestellter Personalrat im Klinikum Stuttgart und schreibt u.a. in konkret, jungle world, iz3w und bei www.emanzipationundfrieden.de

„Zinsen, Zocker, Zionisten“

Zum reaktionären Weltbild des regressiven Antikapitalismus.

Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

am 10.04.12 um 19:30 Uhr. Jugendclub Bureau e.V., Hafnersgraben 9 92237 Sulzbach-Rosenberg

Geht es gegen „Banken und Finanzmärkte“, findet sich manch vermeintlich radikaleR KapitalismuskritikerIn in trauter Eintracht mit Finanzminister, Fernseher und Frau Meier. Alle miteinander halten sie „die Gierigen, die den Hals nicht voll genug kriegen“ für die Verursacher der Krise. Wer das kapitalistische Prinzip in „produktives Kapital“ und „Finanzkapital“ aufspaltet, landet zwangsläufig bei der Dämonisierung von Zirkulationssphäre und Finanzsektor. Eine alte Krankheit der Linken. Schon Lenins Imperialismustheorie und Dimitroffs Faschismusdefinition waren davon infiziert. Weiterlesen

Heuschrecken, Gier und Weltverschwörung

Regressiver Antikapitalismus und das antisemitische Ressentiment

Vortrag von Lothar Galow-Bergemann

Donnerstag, 19. Januar 2012, 19.30 Uhr, Jüdisches Museum München (Foyer), St.-Jakobs-Platz 16, 80331 München, Eintritt: 6,00€, Ermäßigt: 3,00€; Karten an der Abendkasse                                                                                                                        Eine Veranstaltung der Deutsch-Israelischen Gesellschaft AG München in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum München

Geht es gegen Banken und „die Finanzmärkte“, sind sich schnell alle einig: Parteipolitiker, Gewerkschaften, Linke, Rechte, Hobby-Ökonomen und wer sonst noch so in Krisenzeiten das Wort ergreift. Es entstehen sonderbar anmutende Schulterschlüsse, wenn es gegen die „Zirkulationssphäre“ geht. Weiterlesen

Sekundärer Antisemitismus – ein Erklärungsansatz für Israel-Feindschaft in der Linken?

Eine Sendung von Emanzipation und Frieden, 22. Dezember 2011

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mit einem Vortrag von Olaf Kistenmacher, Hamburg, Historiker,                                    gehalten am 24. November 2011 im DemoZ in Ludwigsburg

Siehe : Vortragsankündigung