Patsy l’Amour laLove – Vortrag und Diskussion

Donnerstag, 30. Mai 2019, 19.30 Uhr, Esslingen/ Neckar                                 KOMMA, Maillestraße 5-9

Grundlage des Vortrags ist die Tetxtsammlung „Beißreflexe“, die 2017 erschienen ist. In Rahmen dieses Vortrags setzten wir uns kritisch mit Queerem Aktivismus und dem Begriff der Identitätspolitik auseinander. Seit einigen Jahren reist die aus Berlin stammende l’Amour laLove mit Vorträgen und Workshops durch den deutschsprachigen Raum. Ihre Themen sind die Schwulenbewegung der 1970er Jahre, schwule Lust und Sexualität, Pornographie, Männlichkeit und Tunten, kritische Identitätspolitik sowie ihre beiden Sammelbände „Selbsthass & Emanzipation“ (2016) und «Beißreflexe» (2017) mitsamt den öffentlichen Debatten. Weiterlesen

AntiBa – der Barbarei entgegentreten

Antifaschismus in Zeiten von AfD und Djihadismus

Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

Freitag, 31. Mai 2019, 19.00 Uhr, Kempten                                                            Doors: 18 Uhr, Beginn: 19 Uhr
@react!OR, Frühling Str. 17, 87439 Kempten

Seit fünf Jahren explodieren Dumpfbackentum und Gewalt. 2014 skandierten erstmals seit 1945 wieder Massenaufmärsche in Deutschland „Tod den Juden!“ Organisiert wurden sie von Islamisten, Nazis und Linksreaktionären, deren antisemitischer Hass gegen Israel sie zusehends zusammenführt. Weltweit häufen sich djihadistische Terroranschläge auf jüdische Einrichtungen, auf Symbole von Religionskritik, Meinungs- und Redefreiheit und auf Menschen, die einfach nur ihr Leben genießen oder feiern wollen.

Doch damit nicht genug. Schon bald nach dem kurzlebigen „Sommermärchen“ von 2015 offenbarte sich im kollektiven Herbeiphantasieren einer angeblichen „Flüchtlingskrise“ eine tief sitzende Menschenfeindlichkeit großer Teile der deutschen Mehrheitsbevölkerung. Kaschiert wird sie mit der Floskel, „wir“ könnten ja schließlich „nicht alle aufnehmen“. Ein rassistischer und gewalttätiger Mob agiert gegen Geflüchtete und wirkliche oder eingebildete MuslimInnen. Die AfD rückt immer weiter nach rechts und nimmt protofaschistische Züge an. Sie verliert deswegen nicht etwa an Zustimmung, sondern treibt die anderen Parteien vor sich her. Das funktioniert, weil auch deren Basis zu nicht geringen Teilen anfällig für derlei “Gedankengut“ ist. Weiterlesen

Heuschrecken, Gier und Weltverschwörung

Regressiver Antikapitalismus und das antisemitische Ressentiment

Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

Donnerstag, 16. Mai 2019, 20.00 Uhr, Gießen                                                                 AK44/Infoladen, Alter Wetzlarer Weg 44

Eine Veranstaltung der Studentischen Initiative gegen Antisemitismus Gießen

Je länger die weltweite ökonomische Krise dauert, desto beliebter sind einfache Erklärungen. Geht es gegen Banken und „die Finanzmärkte“, sind sich fast alle einig: Parteipolitiker, Gewerkschaften, Linke, Rechte, diverse Verschwörungsphantasten und wer sonst alles in Krisenzeiten das Wort ergreift. Alle miteinander halten sie “die Gierigen, die den Hals nicht voll genug kriegen” für die Verursacher der Krise. Auch manch vermeintlich radikaleR KapitalismuskritikerIn findet sich da in trauter Eintracht mit Finanzminister, Fernseher und Frau Meier wieder. Wenn es gegen die „Zirkulationssphäre“ geht, entstehen sonderbar anmutende Schulterschlüsse. Ein ebenso verbreiteter wie unreflektierter Bauch-Antikapitalismus verwechselt Gesellschaftskritik mit Wut auf „die da oben“, „Lügenpack“ und „Lügenpresse“.
Die Nationalsozialisten setzten „die Gierigen“ mit „den Juden“ gleich. Doch auch wer das nicht tut, kann sich in einer gefährlichen Nähe zum Antisemitismus befinden, ohne sich darüber im Klaren zu sein. Weiterlesen

Höhere Mächte, Unterwerfung und Emanzipation

Anmerkungen zur Islamdebatte und der Aktualität von Religionskritik in Zeiten der Krise

Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

Dienstag, 7. Mai 2019, 19.00 Uhr, Aurich                                                                KVHS, Haus A, Oldersumer Straße 65-73, 26605 Aurich

Eine Veranstaltung der Kreisvolkshochschule Aurich

Der Glaube an das Walten höherer Mächte will auch nach drei Jahrhunderten Aufklärung nicht vergehen. In Krisenzeiten, wo Unsicherheit und Zukunftsängste um sich greifen, hat er erst recht Konjunktur. Religion und Religiosität erlangen ungeahntes gesellschaftliches Gewicht. Das gilt nicht nur, aber vor allem für den Islam und die Kontroverse um ihn. Weiterlesen

Audio: Die AfD und die soziale Frage

Vortrag von Stefan Dietl

gehalten am 4. April 2019 in Stuttgart

Um zu klären, welche Rolle die soziale Frage in der AfD spielt, untersucht Stefan Dietl die sozialpolitische Ausrichtung der Partei anhand ihres im Mai 2016 verabschiedeten Grundsatzprogramms und der vorhergehenden Debatten zwischen den verschiedenen Flügeln der Partei. Dabei zeigen sich sowohl die marktradikalen Positionen der AfD als auch ihre im „völkischen Antikapitalismus“ verwurzelten Inhalte. Stefan Dietl stellt die aktuelle sozial- und wirtschaftspolitische Programmatik der AfD vor dem Hintergrund des Kräftezerrens zwischen Marktradikalen und völkischen Nationalisten vor. Er liefert eine Problemanalyse bisheriger Versäumnisse, insbesondere der Gewerkschaften, im Umgang mit der AfD und ihrem Klientel und entwirft Gegenstrategien. Weiterlesen

Audio: Feindbild Klimaschützerin

Der rechte Hass auf Klimaaktivist*innen zwischen Sexismus, Heimatideologie und Gewissenserleichterung

Vortrag von Ricarda Lang

gehalten am 21. März 2019 in Stuttgart

— Aufgrund eines technischen Problems fehlen die ersten 5 Minuten des Vortrags. Wir bitten dies zu entschuldigen. —

In den letzten Monaten hat sich in rechten Kreisen, vom rechtskonservativen Feuilleton bis zu rechtsextremen Gruppen, ein neues Lieblingsfeindbild etabliert: die Klimaschützerin.
Die Referentin Ricarda Lang war im letzten Jahr massiven Angriffen von Rechten  ausgesetzt, nachdem sie gefordert hatte, dass Menschen, die durch den Klimawandel ihre Lebensgrundlage verlieren, die Staatsbürgerschaft in europäischen Staaten bekommen sollen. Und bekannte Gesichter rund um die Bewegung #FridaysForFuture wie Greta Thunberg oder Luisa Neubauer werden für individuelle  Konsumentscheidungen beleidigt und zu den Vorreiterinnen einer kosmopolitischen Elite gemacht, die es sich zum Ziel gesetzt habe, den Bürger*innen unter dem Vorwand des Klimaschutzes die Freiheit zu nehmen. Dabei ist es kein Zufall, dass die Hetze vor allem Frauen trifft. Der Vortrag dreht sich um die Frage, wie sich der Hass auf Klimaschützerinnen im Kontext eines rechten Frauenbilds und einer völkischen Ideologie von Umweltschutz als Heimatschutz entwickelt. Weiterlesen

Film: „Zwischen Wänden“

Iran 2017, 95 Minuten | FSK nicht geprüft | OmU | Original (Persisch) mit deutschen Untertiteln

R+B: Shahpour Shahbazi | Reza Behboudi (Reza), Anahita Azarpeyvand (Maryam), Ammar Tafti (Shahin/Saeed)

Sonntag, 17. März 2019, 13.30 Uhr, Stuttgart                                                            Atelier am Bollwerk, Hohe Straße 26

Ticketes 10,- € Online oder an der Kasse

Eine Veranstaltung der Iranischen Bibliothek Stuttgart e.V. mit freundlicher Unterstützung des Fördervereins Emanzipation und Frieden. e.V.

Nach seinen Studienjahren in Deutschland hält sich Reza mehr schlecht als recht als Dozent für Film an der Uni Teheran über Wasser. Er hat – obwohl er weiß, dass nicht viel Hoffnung für die Beziehung besteht – zum ersten Mal die junge Studentin Maryam zu sich eingeladen. Im Laufe des Abends prallen die Hoffnungen und Wünsche der Protagonisten aufeinander. Intellekt trifft auf Pragmatismus, Moral und Philosophie stehen gegenüber Fragen von Erfolg und Karrierewünschen der jungen Frau. Der Abend nimmt einen unerwarteten Verlauf, als Maryams vermeintlicher Bruder auftaucht und Reza bezüglich seiner Heiratsabsichten ins Kreuzverhör nimmt. Weiterlesen

Feindbild Klimaschützerin

Der rechte Hass auf Klimaaktivist*innen zwischen Sexismus, Heimatideologie und Gewissenserleichterung

Vortrag und Diskussion mit Ricarda Lang

Donnerstag, 21. März 2019, 19.30 Uhr, Stuttgart

Rosis Pinte, Schwabstr. 193 (Am Hölderlinplatz, Stuttgart West)

– Der Vortrag ist mittlerweile HIER zu hören –

In den letzten Monaten hat sich in rechten Kreisen, vom rechtskonservativen Feuilleton bis zu rechtsextremen Gruppen, ein neues Lieblingsfeindbild etabliert: die Klimaschützerin.
Die Referentin Ricarda Lang war im letzten Jahr massiven Angriffen von Rechten  ausgesetzt, nachdem sie gefordert hatte, dass Menschen, die durch den Klimawandel ihre Lebensgrundlage verlieren, die Staatsbürgerschaft in europäischen Staaten bekommen sollen. Und bekannte Gesichter rund um die Bewegung #FridaysForFuture wie Greta Thunberg oder Luisa Neubauer werden für individuelle  Konsumentscheidungen beleidigt und zu den Vorreiterinnen einer kosmopolitischen Elite gemacht, die es sich zum Ziel gesetzt habe, den Bürger*innen unter dem Vorwand des Klimaschutzes die Freiheit zu nehmen. Dabei ist es kein Zufall, dass die Hetze vor allem Frauen trifft. Der Vortrag dreht sich um die Frage, wie sich der Hass auf Klimaschützerinnen im Kontext eines rechten Frauenbilds und einer völkischen Ideologie von Umweltschutz als Heimatschutz entwickelt. Weiterlesen

Die AfD und die soziale Frage

Buchvorstellung und anschließende Diskussion mit Stefan Dietl

Donnerstag, 4. April 2019, 19.30 Uhr, Stuttgart

Stiftung Geißstraße 7, Stiftungssaal, 1. Stock

– Der Vortrag ist mittlerweile HIER zu hören –

Um zu klären, welche Rolle die soziale Frage in der AfD spielt, untersucht Stefan Dietl die sozialpolitische Ausrichtung der Partei anhand ihres im Mai 2016 verabschiedeten Grundsatzprogramms und der vorhergehenden Debatten zwischen den verschiedenen Flügeln der Partei. Dabei zeigen sich sowohl die marktradikalen Positionen der AfD als auch ihre im „völkischen Antikapitalismus“ verwurzelten Inhalte. Stefan Dietl stellt die aktuelle sozial- und wirtschaftspolitische Programmatik der AfD vor dem Hintergrund des Kräftezerrens zwischen Marktradikalen und völkischen Nationalisten vor. Er liefert eine Problemanalyse bisheriger Versäumnisse, insbesondere der Gewerkschaften, im Umgang mit der AfD und ihrem Klientel und entwirft Gegenstrategien. Weiterlesen

Audio: AntiBa – der Barbarei entgegentreten

Antifaschismus in Zeiten von AfD und Djihadismus

Vortrag von Lothar Galow-Bergemann

gehalten am 25. Januar 2019 in Hameln

Seit fünf Jahren explodieren Dumpfbackentum und Gewalt. 2014 skandierten erstmals seit 1945 wieder Massenaufmärsche in Deutschland „Tod den Juden!“ Organisiert wurden sie von Islamisten, Nazis und Linksreaktionären, deren antisemitischer Hass gegen Israel sie zusehends zusammenführt. Weltweit häufen sich djihadistische Terroranschläge auf jüdische Einrichtungen, auf Symbole von Religionskritik, Meinungs- und Redefreiheit und auf Menschen, die einfach nur ihr Leben genießen oder feiern wollen.

Doch damit nicht genug. Schon bald nach dem kurzlebigen „Sommermärchen“ von 2015 offenbarte sich im kollektiven Herbeiphantasieren einer angeblichen „Flüchtlingskrise“ eine tief sitzende Menschenfeindlichkeit großer Teile der deutschen Mehrheitsbevölkerung. Kaschiert wird sie mit der Floskel, „wir“ könnten ja schließlich „nicht alle aufnehmen“. Ein rassistischer und gewalttätiger Mob agiert gegen Geflüchtete und wirkliche oder eingebildete MuslimInnen. Die AfD rückt immer weiter nach rechts und nimmt protofaschistische Züge an. Sie verliert deswegen nicht etwa an Zustimmung, sondern treibt die anderen Parteien vor sich her. Das funktioniert, weil auch deren Basis zu nicht geringen Teilen anfällig für derlei “Gedankengut“ ist. Weiterlesen

Religionskritik, Diskriminierung und Emanzipation. Anmerkungen zur Islamdebatte.

von Lothar Galow-Bergemann

Aktualisierte Textfassung eines Vortrags vom 12. Mai 2017. Der Vortrag ist HIER auch zu hören.

Erschienen in associazione delle talpe / Rosa Luxemburg Initiative Bremen (Hrsg.): Maulwurfsarbeit IV, Bremen 2018, S. 101 – 107 Als pdf-Datei HIER herunterzuladen.

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Inhalt

1. Wachsende Bedeutung von Religion und Religionskritik

2. Den Islam gibt es nicht !?

3. Islamophobie oder Islamkritik?

4. Islamismus und präfaschistischer Rechtspopulismus

5. Das antimuslimische Ressentiment

6. Linke Versäumnisse

7. AntiBa – der Barbarei entgegentreten

1. Wachsende Bedeutung von Religion und Religionskritik

Seit einigen Jahren zeichnet sich international ein wachsender Trend hin zu autoritären FührerInnen ab, die Massen von Menschen hinter sich haben. Putin, Erdogan, Orban, Duterte, Trump, LePen, Hofer, Wilders, Höcke u.v.a.m. Bei aller Unterschiedlichkeit dieser Figuren springt eine Gemeinsamkeit ins Auge: sie haben einen ganz besonderen Bezug zur Religion. Entweder sie agieren als Vertreter der einzig wahren und richtigen Religion oder sie fühlen sich als berufene Kämpfer gegen die böse und schlechte Religion oder sie stützen sich auf eine Basis von sehr religiösen Menschen und auf mächtige religiöse Organisationen. Zum Teil trifft dies auch alles miteinander zu. Die gesellschaftliche und politische Bedeutung von Religionen wächst, von wenigen Ländern abgesehen, weltweit. Weiterlesen

Heuschrecken, Gier und Weltverschwörung

Regressiver Antikapitalismus und das antisemitische Ressentiment

Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

Donnerstag, 7. Februar 2019, 18 Uhr, Bielefeld                                                          Universität Bielefeld

Eine Veranstaltung des AStA Uni Bielefeld

Je länger die weltweite ökonomische Krise dauert, desto beliebter sind einfache Erklärungen. Geht es gegen Banken und „die Finanzmärkte“, sind sich fast alle einig: Parteipolitiker, Gewerkschaften, Linke, Rechte, diverse Verschwörungsphantasten und wer sonst alles in Krisenzeiten das Wort ergreift. Alle miteinander halten sie “die Gierigen, die den Hals nicht voll genug kriegen” für die Verursacher der Krise. Auch manch vermeintlich radikaleR KapitalismuskritikerIn findet sich da in trauter Eintracht mit Finanzminister, Fernseher und Frau Meier wieder. Wenn es gegen die „Zirkulationssphäre“ geht, entstehen sonderbar anmutende Schulterschlüsse. Ein ebenso verbreiteter wie unreflektierter Bauch-Antikapitalismus verwechselt Gesellschaftskritik mit Wut auf „die da oben“, „Lügenpack“ und „Lügenpresse“.
Die Nationalsozialisten setzten „die Gierigen“ mit „den Juden“ gleich. Doch auch wer das nicht tut, kann sich in einer gefährlichen Nähe zum Antisemitismus befinden, ohne sich darüber im Klaren zu sein. Weiterlesen

AntiBa – der Barbarei entgegentreten

Antifaschismus in Zeiten von AfD und Djihadismus

Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

Freitag, 25. Januar 2019, 20 Uhr, Hameln                                                               : freiraum Hameln, Walkemühle 1a

– Der Vortrag ist mittlerweile HIER nachzuhören –

Seit fünf Jahren explodieren Dumpfbackentum und Gewalt. 2014 skandierten erstmals seit 1945 wieder Massenaufmärsche in Deutschland „Tod den Juden!“ Organisiert wurden sie von Islamisten, Nazis und Linksreaktionären, deren antisemitischer Hass gegen Israel sie zusehends zusammenführt. Weltweit häufen sich djihadistische Terroranschläge auf jüdische Einrichtungen, auf Symbole von Religionskritik, Meinungs- und Redefreiheit und auf Menschen, die einfach nur ihr Leben genießen oder feiern wollen.

Doch damit nicht genug. Schon bald nach dem kurzlebigen „Sommermärchen“ von 2015 offenbarte sich im kollektiven Herbeiphantasieren einer angeblichen „Flüchtlingskrise“ eine tief sitzende Menschenfeindlichkeit großer Teile der deutschen Mehrheitsbevölkerung. Kaschiert wird sie mit der Floskel, „wir“ könnten ja schließlich „nicht alle aufnehmen“. Ein rassistischer und gewalttätiger Mob agiert gegen Geflüchtete und wirkliche oder eingebildete MuslimInnen. Die AfD rückt immer weiter nach rechts und nimmt protofaschistische Züge an. Sie verliert deswegen nicht etwa an Zustimmung, sondern treibt die anderen Parteien vor sich her. Das funktioniert, weil auch deren Basis zu nicht geringen Teilen anfällig für derlei “Gedankengut“ ist. Weiterlesen

AntiBa – der Barbarei entgegentreten

Antifaschismus in Zeiten von AfD und Djihadismus

Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

Mittwoch, 23. Januar 2019, 18 Uhr, Oldenburg                                                      Universität, Carl-von-Ossietzky Straße 9-11, W01 0-015

Eine Veranstaltung des AStA der Carl von Ossitzky Universität Oldenburg

Seit fünf Jahren explodieren Dumpfbackentum und Gewalt. 2014 skandierten erstmals seit 1945 wieder Massenaufmärsche in Deutschland „Tod den Juden!“ Organisiert wurden sie von Islamisten, Nazis und Linksreaktionären, deren antisemitischer Hass gegen Israel sie zusehends zusammenführt. Weltweit häufen sich djihadistische Terroranschläge auf jüdische Einrichtungen, auf Symbole von Religionskritik, Meinungs- und Redefreiheit und auf Menschen, die einfach nur ihr Leben genießen oder feiern wollen.

Doch damit nicht genug. Schon bald nach dem kurzlebigen „Sommermärchen“ von 2015 offenbarte sich im kollektiven Herbeiphantasieren einer angeblichen „Flüchtlingskrise“ eine tief sitzende Menschenfeindlichkeit großer Teile der deutschen Mehrheitsbevölkerung. Kaschiert wird sie mit der Floskel, „wir“ könnten ja schließlich „nicht alle aufnehmen“. Ein rassistischer und gewalttätiger Mob agiert gegen Geflüchtete und wirkliche oder eingebildete MuslimInnen. Die AfD rückt immer weiter nach rechts und nimmt protofaschistische Züge an. Sie verliert deswegen nicht etwa an Zustimmung, sondern treibt die anderen Parteien vor sich her. Das funktioniert, weil auch deren Basis zu nicht geringen Teilen anfällig für derlei “Gedankengut“ ist. Weiterlesen

Audio: Feierabend! Warum die Arbeitsgesellschaft an ihre Grenzen stößt.

Vortrag von Norbert Trenkle

gehalten am 28.November 2018 bei ver.di Stuttgart

Obwohl die Produktivität im Produktionssektor geradezu sprunghaft angewachsen ist, arbeiten wir heute nicht kürzer, sondern länger und härter als vor dreißig Jahren. Die Leistung wurde extrem verdichtet und die Arbeit ergreift zunehmend die gesamte Lebenszeit, während gleichzeitig in großen Teilen der Welt immer mehr Menschen „überflüssig“ gemacht werden. Das ist der absurde Effekt einer Produktionsweise, in der die Arbeit ein bloßes Mittel ist, um den Kreislauf der Kapitalverwertung in Gang zu halten. Gleichzeitig hat aber das breitflächige Überflüssigmachen von Arbeitskraft eben diese kapitalistische Produktionsweise in eine tiefe Krise gestürzt, die nur durch die permanente Aufblähung der Finanzmärkte aufgeschoben werden kann. Doch das ist keine gute Nachricht. Denn da die meisten Menschen darauf angewiesen sind, ihre Arbeitskraft zu verkaufen, um zu überleben, wird die Konkurrenz um die verbliebenen Arbeitsplätze und „Wirtschaftsstandorte“ immer erbitterter geführt. Weiterlesen

Audio: 80 Jahre Reichspogromnacht – Antisemitismus früher und heute

Vortrag von Gideon Botsch

Leiter der Emil Julius Gumbel Forschungsstelle Antisemitismus und Rechtsextremismus (EJGF), Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien – Universität Potsdam

gehalten am 21. November 2018 in Stuttgart  

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Fritz-Erler-Forum/Friedrich-Ebert-Stiftung Baden-Württemberg, dem Evangelischen Bildungszentrum Hospitalhof und Emanzipation und Frieden e.V.

Ankündigungstext der Veranstaltung:

Am 9. November 2018 jährt sich die Reichspogromnacht zum 80. Mal. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden Tausende von Juden geschlagen, verhaftet oder sogar ermordet, jüdische Geschäfte wurden zerstört und fast in jeder Stadt die Synagogen in Brand gesetzt. Die Judenverfolgung während der NS-Zeit erreichte mit der Reichspogromnacht eine neue Dimension und der grausame Weg zum Holocaust war hiermit vorgezeichnet.

Heute werden Jüdinnen und Juden wieder auf offener Straße angegriffen, auf Schulhöfen und in Fußballstadien gilt „Jude“ als Schimpfwort. Judenfeindliche Parolen auf Demonstrationen gegen Israel und antisemitisch motivierte Attentate werfen Fragen auf: Hat der Antisemitismus in Deutschland und Europa zugenommen? Woher kommt er und wer ist Antisemit_in? Weiterlesen

Audio: Antirassismus – Notwendigkeit, Misere, Feindbild

Warum gegenwärtiger Antirassismus Kritik verdient und warum diese Kritik immer wieder den eigenen Anspruch unterbietet.

Vortrag von Felix Riedel

gehalten am 8. November 2018 in Stuttgart

Der bürokratische Antirassismus versucht durch eindeutige Zeichen das äußerliche Bild einer offenen Gesellschaft herzustellen. Weil neben der Hautfarbe das Kopftuch als Signal für „gelungene Integration“ gilt, gehen sozialdemokratische und wertkonservative Politik für marktgerechte Bilder Bündnisse mit Islamisten ein. Die Widersprüche innerhalb der Minderheiten – Frauenfeindlichkeit, Antisemitismus und Homophobie – werden ausgeblendet. Das gleiche gilt für den identitätspolitischen Antirassismus von Critical Whiteness-AktivistInnen. Auch hier zählen bürokratische Kategorien wie Bekenntnis, Hautfarbe, Privileg. Die universalen Menschenrechte werden aufgegeben, an ihre Stelle tritt ein kulturalistischer Wertepluralismus. Statt Reflexion und Analyse werden Betroffenheit und „Positionierung“ relevant. Dabei sind Schnittstellen von Antisemitismus und Antirassismus entstanden, die bei genauerem Hinsehen eine ältere Tradition fortsetzen. Die Kritik dieses bürokratisierten und seiner Gesellschaftskritik beraubten Antirassismus scheitert allerdings dort, wo sie im Umfeld der Neurechten die prinzipielle Notwendigkeit des Antirassismus leugnet. Weiterlesen

Audio: Israelbezogener Antisemitismus heute

Was Islamismus, Rechtspopulismus und linken Antizionismus verbindet

Vortrag von Lars Rensmann

gehalten am 7. November 2018 in Stuttgart auf Einladung der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Region Stuttgart

[Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung des Autors]

Antisemitismus ist, in seinen klassischen wie modernisierten Varianten, auf dem Vormarsch in den europäischen Gesellschaften und Öffentlichkeiten. Er manifestiert sich in politischen Bewegungen des Rechtsextremismus, des autoritären Populismus und des Islamismus genauso wie in grassierenden verschwörungsmythischen sozialen Medien-Diskursen und zunehmend in Debatten im Mainstream von Politik und Kultur. Dazu zählt, als wesentliche Ausdrucksform, die israelbezogene Judenfeindschaft, die projektiv antijüdische Stereotypen und Fantasien auf Israel als „Feind der Menschheit“, „Feind des Friedens“ und böswilligem „Aggressor“ überträgt. „Israelkritik“ ist dabei längst zu einer hegemonialen politischen Norm avanciert, die wesentlich zu einer Erosion der Diskursgrenzen, der Grenzen des Sagbaren, im Hinblick auf Antisemitismus beiträgt. Der Vortrag analysiert Formen und Erscheinungsformen insbesondere des israelfeindlichen, antizionistischen Antisemitismus in der Gegenwart, seine Ursachen und Motive, und Strategien zu seiner Bekämpfung. Weiterlesen

Reichsbürger – Die unterschätzte Gefahr

Buchvorstellung und Diskussion mit Andreas Speit

Mittwoch, 5. Dezember 2018, 19.30 Uhr, Stuttgart
Stiftung Geißstraße Sieben, Geißstraße 7

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg, der Stiftung Geißstraße Sieben und dem Förderverein Emanzipation und Frieden e.V.

Sie rufen Regierungen aus, gründen Staaten und Königreiche. In der Bundesrepublik sind seit Jahrzehnten Reichsbürger aktiv, lehnen Staat und Grundgesetz ab. Bei Behörden wehren sie sich gegen Gebühren, mit Verwaltungen führen sie Verfahrensstreite. Lange galten sie als „Spinner“ oder „Papierterroristen“. Ihre extrem-rechten Ressentiments und ihr militanter Habitus wurde relativiert bis ignoriert. Die verharmlosende Einschätzung in der Politik, den Sicherheitsbehörden und den Medien änderte erst ein tragischer Vorfall. Am 19. Oktober 2016 erschoss eine Reichsbewegter aus Bayern einen Polizeibeamten und verletzte weitere Beamte. Sie sollten ihm seine legalen Waffen entziehen. Seit dem Tag betrachten die Innenminister sowie Polizei und Behörden diese über 18.000 Reichsideebewegten anders. Weiterlesen