Comeback von Antisemitismus und Judenhass?


Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

Montag, 30. September 2019, 19.00 Uhr, Aurich

Kreisvolkshochschule Aurich, Oldersumer Str. 65-73

Was ist eigentlich Antisemitismus? Erlebt er derzeit seine Auferstehung oder war er nie verschwunden? In Deutschland hat man jedenfalls gelernt, dass er schlecht ist. Verstanden hat man ihn trotzdem nicht. Dieser Zustand ermöglicht es, dass man gleichzeitig antisemitischen Denkmustern anhängen und davon überzeugt sein kann, nichts damit zu tun zu haben. Das funktioniert in rechten, linken und religiösen Milieus genauso wie in der vermeintlich „guten Mitte der Gesellschaft“. Das gefährliche Potential dieser Mixtur wird in Krisenzeiten besonders deutlich. Die verbreitete Gewissheit, dass „die da oben an allem schuld sind“ verwechselt Gesellschaftskritik mit Wut auf „gierige Bankster“, „Lügenpack“ und „Lügenpresse“. Die Nationalsozialisten setzten „die Gierigen“ mit „den Juden“ gleich. Doch auch wer das nicht tut, kann sich in einer gefährlichen Nähe zum Antisemitismus befinden, ohne sich darüber im Klaren zu sein. Eine reflektierte Kapitalismuskritik, die sich wesentlich vom herrschenden Bauch-Antikapitalismus unterscheidet, ist deswegen heute nötiger denn je.

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Wer vom Kapitalismus nicht reden will, sollte von Nachhaltigkeit schweigen.

Warum wir mit »unserer Wirtschaft« nie eine nachhaltige
Gesellschaft erreichen werden.

Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

Dienstag, 10. September 2019, 19 Uhr, Hamburg

Rote Flora, Schulterblatt 71

Eine Veranstaltung von Gruppe für den organisierten Widerspruch und Interventionistische Linke Hamburg

Alle sind für Klimaschutz, aber die globale Erwärmung nimmt unaufhörlich zu. Alle sind für soziale Gerechtigkeit, aber KinderundAltersarmut wachsen. Alle wünschen sich mehr freie Zeit zum Leben, aber müssen immer mehr und länger arbeiten. Niemand will die Krise, aber keiner kriegt sie in den Griff. Wunsch und Wirklichkeit gehen weit auseinander, weil das herrschende Wirtschaftssystem grundsätzliche Konstruktionsfehler hat. Es beruht auf dem Zwang zu ewigem Wachstum und maximalem Profit. Gegen den Kapitalismus sind viele. Aber haben sie auch etwas von dem verstanden, was ihm den Namen gibt – vom Kapital?

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Audio: Wahnhafte Incels

Sprache und Ideologie eines frauenverachtenden Online-Kults

Vortrag von Veronika Kracher

gehalten am 25. Juli 2019 in Stuttgart

Was ist eine „Stacy“? Und ein „Chad“? Was bedeuten Begriffe wie „Roastie“, „blackpill“, „Wristcel“, „looksmaxing“ und „Femoid“?
Es handelt sich hier um den Code der sogenannten Incel-Subkultur, ein misogyner Online-Todeskult, der seit 2018 in den Blick der Öffentlichkeit geraten ist. „Incel“ ist die Kurzform für „Involuntary Celibate“- unfreiwillig im Zölibat lebende. Denn dieses jedoch nur scheinbar unfreiwillige Zölibat konstituiert die komplette Identität dieser frustrierten jungen Männer.
Im April 2018 fuhr der Kanadier Alek Minassian mit dem Auto in eine Menschenmenge, um Rache dafür zu nehmen, dass er immer noch keinen Sex gehabt hatte. Sein Vorbild war Elliot Rodger, Held der Incels, der 2014 sechs Menschen tötete, 13 weitere verletzte, und ein über hundert Seiten langes Manifest hinterließ, das zum Manifest der Incel-Bewegung wurde.
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Vereinte Nationen gegen Israel: Wie die UNO den jüdischen Staat delegitimiert

Buchvorstellung und Diskussion mit Alex Feuerherdt

Mittwoch, 2. Oktober 2019, 19.00 Uhr, Stuttgart

Haus der Katholischen Kirche, Königstr.7

Eine Veranstaltung von Junges Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Region Stuttgart e.V, Deutscher Koordinierungsrat GCJZ (Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit) und Emanzipation und Frieden

Kein anderes Land steht bei den Vereinten Nationen derart am Pranger wie Israel. Die Unesco und der UN-Menschenrechtsrat beispielsweise haben den jüdischen Staat in ihren Resolutionen häufiger verurteilt als alle anderen Länder dieser Welt zusammen. Auch die Generalversammlung der Uno beschäftigt sich in ihren Diskussionen und Beschlüssen weitaus öfter mit der einzigen Demokratie im Nahen Osten als etwa mit Syrien, Nordkorea oder dem Iran. Die UN-Frauenrechtskommission hat Israel als einziges Land für die Verletzung von Frauenrechten kritisiert, für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schädigt weltweit niemand die Gesundheit von Menschen und die Umwelt so stark wie der jüdische Staat. Und das sind nur einige wenige Beispiele von vielen. Ein Beschluss wie der UN-Teilungsplan von 1947, der die Grundlage für die Proklamation des Staates Israel bildete, wäre heute schlicht undenkbar.

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Audio: Wer vom Kapitalismus nicht reden will, sollte von Nachhaltigkeit schweigen.

Warum wir mit „unserer Wirtschaft“ nie eine nachhaltige
Gesellschaft erreichen werden.

Vortrag von Lothar Galow-Bergemann

gehalten am 9. Juli 2019 in Jena

Alle sind für Klimaschutz, aber die globale Erwärmung nimmt unaufhörlich zu. Alle sind für soziale Gerechtigkeit, aber Kinder- und Altersarmut wachsen. Alle wünschen sich mehr freie Zeit zum Leben, aber müssen immer mehr und länger arbeiten. Niemand will die Krise, aber keiner kriegt sie in den Griff. Wunsch und Wirklichkeit gehen weit auseinander, weil das herrschende Wirtschaftssystem grundsätzliche Konstruktionsfehler hat. Es beruht auf dem Zwang zu ewigem Wachstum und maximalem Profit. Gegen den Kapitalismus sind viele. Aber haben sie auch etwas von dem verstanden, was ihm den Namen gibt – vom Kapital?

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Kritische Männlichkeit: Von der Theorie zur Praxis und umgekehrt

Vortrag und Diskussion mit Markus Textor

Sonntag, 21. Juli 2019, 16.30 Uhr, Stuttgart

Weissenburg e.V. Zentrum LSBTTIQ Stuttgart
Weißenburgstr. 28A, 70180 Stuttgart

Eine Veranstaltung des Fritz Erler-Forums (Friedrich-Ebert-Stiftung Baden-Württemberg) in Kooperation mit dem Weissenburg e.V. Die Veranstaltung ist Teil der CSD-Kulturwoche.

Bunt und divers: Das gilt auch für die Männerwelt von heute. Traditionelle Geschlechterrollen zwischen Mann und Frau, aber auch innerhalb eines Geschlechts brechen auf. Was bedeutet diese neue Vielfalt für die Selbstwahrnehmung von Männern und für ihre Rolle in der Gesellschaft? Wie sehen sich Männer, die aus anderen Kulturkreisen kommen? Wie geht es jungen Männern? Welche Vorbilder haben Jungs: brauchen sie heute überhaupt welche oder definieren sie sich selbst? Schwul, na, und? Oder eben doch nicht: Ist Homosexualität in der modernen offenen Gesellschaft noch ein Thema? Und welches Männerbild herrscht in Führungsetagen, beim Arbeitskampf? Was bedeutet das Aufbrechen der festgefahrenen Rollenbilder bei Männern, die bislang Strukturen und Rituale geprägt haben? Verlustängste? Erleichterung? Mit unseren Podiumsgästen reflektieren wir über den Alltag von Männern: Diskutieren Sie mit!

anschließend Podiumsdiskussion mit

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Audio: Europäischer Antiamerikanismus in der Ära Trump

Vortrag von Andrei S. Markovits

gehalten am 24. Juni 2019 in Stuttgart                               

Während die Aversion in der (west)europäischen Öffentlichkeit gegenüber Donald Trump nicht nur verständlich, sondern auch berechtigt ist, geht es hier um viel mehr: Der US-amerikanische Politikwissenschaftler Andrei S. Markovits ordnet diese Aversion in eine langjährige Geschichte des europäischen Antiamerikanismus ein und sieht Donald Trump — den prototypischen ungehobelten Amerikaner — als eine willkommene Figur, um den endgültigen und langersehnten Befreiungsschlag der (West)Europäer den USA gegenüber zu bewerkstelligen.

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Audio: Frauenfußball in den USA und Europa

Vortrag von Andrei S. Markovits

gehalten am 23. Juni 2019 in Stuttgart 

Fußball und Frauen sind irgendwie noch immer inkongruente Begriffe. Sie harmonieren nicht so recht. Warum ist das so? Welche Veränderungen gibt es? Und welche Bedeutung haben diese für die allgemeine Gesellschaft in Ländern wie Deutschland, anderen westeuropäischen Staaten und den USA?
Die Prämie des Deutschen-Fußballbundes (DFB) für den ersten EM-Titel der deutschen Fußballerinnen 1989 war bezeichnenderweise ein Kaffeeservice. Seit es den Frauenfußball gibt, gibt es auch entsprechende Vorurteile: Frauen sollten Kinder kriegen, nicht kicken. Wie Amateurfußball, nur in Zeitlupe. Und ähnliches mehr, die Liste ist lang. Die deutschen Nationalspielerinnen haben sich jüngst in einem eigenen Videospot zur Wehr gesetzt: „Wir brauchen keine Eier – wir haben Pferdeschwänze“, heißt es da. In den USA sieht das etwas anders aus, hier haben die Fußballerinnen in einer etablierten Profiliga längst einen ganz anderen Status. Aus Anlass der Frauenfußball-Weltmeisterschaft in Frankreich in diesem Sommer greift der amerikanische Soziologie-Professor Andrei S. Markovits diese Vorurteilsstrukturen und die kontinentalen Unterschiede des Frauen-Fußballs innerhalb eines Vortrags am 23. Juni in der Stuttgarter Gaststätte Rosis Pinte auf. Gerade ist Markovits aktuelles Buch zum Thema, „Frauen im amerikanischen Soccer und im europäischen Fußball“, erschienen, das er an diesem Abend vorstellen wird. Der deutschsprachige Wissenschaftler zeichnet hier den unterschiedlichen Werdegang des Frauen-Fußballs in den USA und in Westeuropa nach: In Nordamerika hätten die Frauen ein freies Spielfeld vorgefunden, da dort die dominanten Sportarten Baseball, Basketball, (American) Football und Eishockey seien. In Europa haben die Männer das Fußballfeld seit Jahrzehnten vorgeprägt und dominiert, die kickenden Frauen treten hier in der zentralen Hauptsportart an.

Andrei S. Markovits ist Arthur F. Thurnau Professor, Karl W. Deutsch Collegiate Professor of Comparative Politics and German Studies, Professor of Political Science, Professor of Germanic Languages and Literatures, Professor of Sociology, The University of Michigan, Ann Arbor

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Wer vom Kapitalismus nicht reden will, sollte von Nachhaltigkeit schweigen.

Warum wir mit »unserer Wirtschaft« nie eine nachhaltige
Gesellschaft erreichen werden.

Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

Dienstag, 9. Juli 2019, 19 Uhr, Jena

Carl Zeiss Straße 3 Seminarraum 317

Eine Veranstaltung der Sozialistischen Jugend – Die Falken Jena im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Alle reden übers Wetter. Wir auch.“

Der Vortrag ist mittlerweile HIER nachzuhören.

Alle sind für Klimaschutz, aber die globale Erwärmung nimmt unaufhörlich zu. Alle sind für soziale Gerechtigkeit, aber KinderundAltersarmut wachsen. Alle wünschen sich mehr freie Zeit zum Leben, aber müssen immer mehr und länger arbeiten. Niemand will die Krise, aber keiner kriegt sie in den Griff. Wunsch und Wirklichkeit gehen weit auseinander, weil das herrschende Wirtschaftssystem grundsätzliche Konstruktionsfehler hat. Es beruht auf dem Zwang zu ewigem Wachstum und maximalem Profit. Gegen den Kapitalismus sind viele. Aber haben sie auch etwas von dem verstanden, was ihm den Namen gibt – vom Kapital?

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Wahnhafte Incels

Sprache und Ideologie eines frauenverachtenden Online-Kults

Vortrag und Diskussion mit Veronika Kracher

  
Donnerstag, 25. Juli 2019, 19.30 Uhr, Stuttgart

AWO Ost, Ostendstr.83

Der Vortrag ist mittlerweile HIER zu hören

Was ist eine „Stacy“? Und ein „Chad“? Was bedeuten Begriffe wie „Roastie“, „blackpill“, „Wristcel“, „looksmaxing“ und „Femoid“?
Es handelt sich hier um den Code der sogenannten Incel-Subkultur, ein misogyner Online-Todeskult, der seit 2018 in den Blick der Öffentlichkeit geraten ist. „Incel“ ist die Kurzform für „Involuntary Celibate“- unfreiwillig im Zölibat lebende. Denn dieses jedoch nur scheinbar unfreiwillige Zölibat konstituiert die komplette Identität dieser frustrierten jungen Männer.
Im April 2018 fuhr der Kanadier Alek Minassian mit dem Auto in eine Menschenmenge, um Rache dafür zu nehmen, dass er immer noch keinen Sex gehabt hatte. Sein Vorbild war Elliot Rodger, Held der Incels, der 2014 sechs Menschen tötete, 13 weitere verletzte, und ein über hundert Seiten langes Manifest hinterließ, das zum Manifest der Incel-Bewegung wurde.
Frauen würden einem Sex schulden, und müssen dafür bestraft werden, dass sie diesen verweigern, so der Tenor. Weiterlesen

Hamburger Gitter – Der G20 Gipfel als Schaufenster moderner Polizeiarbeit

Dokumentarfilm mit anschließender Diskussion

Dienstag, 11. Juni 2019, 20 Uhr, Stuttgart
Waggons, 70191 Stuttgart
Eintritt frei – Spende erwünscht

Filmlänge: 80 Minuten
Ein Film von: Marco Heinig, Steffen Maurer, Luise Burchard, Luca Vogel

Der Film fragt: Welche Garantien des Grundgesetzes konnten rund um den G20-Gipfel standhalten? Mit welcher Leichtigkeit konnten die Behörden agieren? Welche Methoden der Ausnahmesituation werden langsam zur Normalität? Und welche Gesellschaft zeichnet sich da am Horizont ab? Antworten geben u.a. Rafael Behr (Prof. für Polizeiwissenschaft, Akademie der Polizei Hamburg), Christiane Schneider (Hamburger Bürgerschaft), Heribert Prantl (Chefredaktion Süddeutsche Zeitung); der Pressesprecher der Polizei Hamburg; der junge Aktivist Fabio V., der vier Monate in Untersuchungshaft saß, seine Anwältin und Vorstand im RAV, Gabriele Heinecke; sowie viele weitere aus Polizei, Medien, Wissenschaft, Justiz und Aktivismus.
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Israel und die deutsche Linke – Warum es kein Rufmord ist, über (linken) Antisemitismus zu sprechen

Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

Freitag, 21. Juni 2019, 20.00 Uhr, Bamberg

Balthasar Mehrzweckraum, Balthasargäßchen 1

Eine Veranstaltung im Rahmen des Festival contre le racisme Bamberg

In Deutschland hat man gelernt, dass Antisemitismus schlecht ist. Verstanden hat man ihn trotzdem nicht. Dieser Zustand ermöglicht es, dass man gleichzeitig antisemitischen Denkmustern anhängen und davon überzeugt sein kann, nichts damit zu tun zu haben. Das gefährliche Potential dieser Mixtur wird in Krisenzeiten besonders deutlich. Die verbreitete Gewissheit, dass „die da oben an allem schuld sind“ entspringt einem unreflektierten Bauch-Antikapitalismus, der Gesellschaftskritik mit Wut auf „gierige Bankster“, „Lügenpack“ und „Lügenpresse“ verwechselt. Doch verbreitete Sehnsucht nach einfachen Antworten und Anfälligkeit für allerlei Demagogisches und Autoritäres stehen in auffälligem Kontrast zum Credo, man habe aus der Geschichte gelernt. All das ist keine Besonderheit der Rechten. Auch der vermeintlich guten Mitte der Gesellschaft und der Linken ist dieses Denken nicht fremd. Es mutiert zu obszöner Selbstgerechtigkeit, wenn es um den jüdischen Staat geht.

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Europäischer Antiamerikanismus in der Ära Trump

Vortrag und Diskussion mit Andrei S. Markovits

Montag, 24. Juni 2019, 19.30 Uhr, Stuttgart                               

Kulturzentrum Merlin, Augustenstraße 72

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg

Der Vortrag ist mittlerweile HIER zu hören.

Während die Aversion in der (west)europäischen Öffentlichkeit gegenüber Donald Trump nicht nur verständlich, sondern auch berechtigt ist, geht es hier um viel mehr: Der US-amerikanische Politikwissenschaftler Andrei S. Markovits ordnet diese Aversion in eine langjährige Geschichte des europäischen Antiamerikanismus ein und sieht Donald Trump — den prototypischen ungehobelten Amerikaner — als eine willkommene Figur, um den endgültigen und langersehnten Befreiungsschlag der (West)Europäer den USA gegenüber zu bewerkstelligen.

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Frauenfußball in den USA und Europa

Buchvorstellung und Diskussion mit
Prof. Andrei S. Markovits
University of Michigan, Ann Arbor

Sonntag, 23. Juni 2019, 19.30 Uhr, Stuttgart

Rosis Pinte, Schwabstraße 193, 70193 Stuttgart

Der Vortrag ist mittlerweile HIER zu hören

Fußball und Frauen sind irgendwie noch immer inkongruente Begriffe. Sie harmonieren nicht so recht. Warum ist das so? Welche Veränderungen gibt es? Und welche Bedeutung haben diese für die allgemeine Gesellschaft in Ländern wie Deutschland, anderen westeuropäischen Staaten und den USA?
Die Prämie des Deutschen-Fußballbundes (DFB) für den ersten EM-Titel der deutschen Fußballerinnen 1989 war bezeichnenderweise ein Kaffeeservice. Seit es den Frauenfußball gibt, gibt es auch entsprechende Vorurteile: Frauen sollten Kinder kriegen, nicht kicken. Wie Amateurfußball, nur in Zeitlupe. Und ähnliches mehr, die Liste ist lang. Die deutschen Nationalspielerinnen haben sich jüngst in einem eigenen Videospot zur Wehr gesetzt: „Wir brauchen keine Eier – wir haben Pferdeschwänze“, heißt es da. In den USA sieht das etwas anders aus, hier haben die Fußballerinnen in einer etablierten Profiliga längst einen ganz anderen Status. Aus Anlass der Frauenfußball-Weltmeisterschaft in Frankreich in diesem Sommer greift der amerikanische Soziologie-Professor Andrei S. Markovits diese Vorurteilsstrukturen und die kontinentalen Unterschiede des Frauen-Fußballs innerhalb eines Vortrags am 23. Juni in der Stuttgarter Gaststätte Rosis Pinte auf. Gerade ist Markovits aktuelles Buch zum Thema, „Frauen im amerikanischen Soccer und im europäischen Fußball“, erschienen, das er an diesem Abend vorstellen wird. Der deutschsprachige Wissenschaftler zeichnet hier den unterschiedlichen Werdegang des Frauen-Fußballs in den USA und in Westeuropa nach: In Nordamerika hätten die Frauen ein freies Spielfeld vorgefunden, da dort die dominanten Sportarten Baseball, Basketball, (American) Football und Eishockey seien. In Europa haben die Männer das Fußballfeld seit Jahrzehnten vorgeprägt und dominiert, die kickenden Frauen treten hier in der zentralen Hauptsportart an.

Andrei S. Markovits ist Arthur F. Thurnau Professor, Karl W. Deutsch Collegiate Professor of Comparative Politics and German Studies, Professor of Political Science, Professor of Germanic Languages and Literatures, Professor of Sociology, The University of Michigan, Ann Arbor

(Vortrag und Diskussion in deutscher Sprache)

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Wer vom Kapitalismus nicht reden will, sollte von Nachhaltigkeit schweigen

Warum wir mit „unserer Wirtschaft“ nie eine ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltige Gesellschaft erreichen werden

Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

Freitag, 7. Juni 2019, 19. 00 Uhr, Rosenheim

Z-Linkes Zentrum in Selbstverwaltung Innstraße 45a

Eine Veranstaltung von Contre la tristesse

Gegen den Kapitalismus sind viele. Aber haben sie auch etwas von dem verstanden, das diesem -ismus den Namen gibt – vom Kapital? Der Referent beleuchtet grundlegende Funktionsweisen des Kapitalismus und wirft dabei auch einen kritischen Blick auf oberflächliche Formen eines nur vermeintlichen „Antikapitalismus“ sowie auf gut gemeinte „Alternativvorschläge“, die regelmäßig an der Funktionsweise „unserer Wirtschaft“ scheitern. Will man eine bessere Welt schaffen, muss man erst einmal verstehen, wie die jetzige tickt.

Alle sind für Umweltschutz, aber die Müllberge werden immer größer. Alle sind für soziale Gerechtigkeit, aber Kinder- und Altersarmut nehmen zu. Alle wünschen sich mehr freie Zeit zum Leben, aber müssen immer mehr und länger arbeiten. Niemand will die Krise, aber keiner kriegt sie in den Griff. Es mangelt nicht an gutem Willen, dieser verhängnisvollen Dynamik etwas entgegen zu setzen. Doch immer wieder stoßen entsprechende Initiativen an unüberwindlich scheinende Grenzen. Wunsch und Wirklichkeit in dieser Gesellschaft gehen oft so weit auseinander, dass sich die Frage aufdrängt, ob sie möglicherweise ganz grundsätzliche Konstruktionsfehler hat. Diese liegen in einem Wirtschaftssystem, das nur funktionieren kann, wenn es buchstäblich die ganze Welt seinen Zielen Wachstum, Arbeit und Profit unterwirft.

Lothar Galow-Bergemann schreibt u.a. in Jungle World, konkret und auf www.emafrie.de

Digitalisierung – Die Chance für ein besseres Leben ergreifen.

Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

Donnerstag, 6. Juni 2019, 20.00 Uhr, Bamberg                            

Balthasar, Balthasargäßchen 1

Eine Veranstaltung der Freien Uni Bamberg

Stichworte wie „Industrie 4.0“ und „Digitalisierung der Arbeit“ stehen für eine Dynamik der Produktivkraftentwicklung, die unsere Gesellschaft in den kommenden beiden Jahrzehnten enorm verändern wird. Wir werden mit weniger Arbeit denn je immer größere Mengen stofflichen Reichtums schaffen können. Macht das noch mehr Menschen systemlogisch „überflüssig“, so drohen riesige soziale Verwerfungen.
Doch es bieten sich auch ungeahnte Chancen. Die öffentliche Debatte wird allerdings weder der Dimension des Problems noch den neuen Möglichkeiten gerecht.
Die Welt verändert sich rasend schnell, alte Rezepte taugen nichts mehr. Das Modell „Lebensunterhalt durch Erwerbsarbeit“ gerät weltweit in die Krise. Auch in Europa. Neue Wege sind angesagt. Massive Arbeitszeitverkürzungen könnten die Antwort auf eine alte Frage ermöglichen: Was heißt Teilhabe am gesellschaftlichen Reichtum?
Allerdings nur, wenn wir  aus dem Gedankengefängnis der herrschenden
abstrakten Reichtumsproduktion, sprich des Kapital-ismus, ausbrechen.

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Patsy l’Amour laLove – Vortrag und Diskussion

Donnerstag, 30. Mai 2019, 19.30 Uhr, Esslingen/ Neckar                                 KOMMA, Maillestraße 5-9

Grundlage des Vortrags ist die Tetxtsammlung „Beißreflexe“, die 2017 erschienen ist. In Rahmen dieses Vortrags setzten wir uns kritisch mit Queerem Aktivismus und dem Begriff der Identitätspolitik auseinander. Seit einigen Jahren reist die aus Berlin stammende l’Amour laLove mit Vorträgen und Workshops durch den deutschsprachigen Raum. Ihre Themen sind die Schwulenbewegung der 1970er Jahre, schwule Lust und Sexualität, Pornographie, Männlichkeit und Tunten, kritische Identitätspolitik sowie ihre beiden Sammelbände „Selbsthass & Emanzipation“ (2016) und «Beißreflexe» (2017) mitsamt den öffentlichen Debatten. Weiterlesen

AntiBa – der Barbarei entgegentreten

Antifaschismus in Zeiten von AfD und Djihadismus

Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

Freitag, 31. Mai 2019, 19.00 Uhr, Kempten                                                            Doors: 18 Uhr, Beginn: 19 Uhr
@react!OR, Frühling Str. 17, 87439 Kempten

Seit fünf Jahren explodieren Dumpfbackentum und Gewalt. 2014 skandierten erstmals seit 1945 wieder Massenaufmärsche in Deutschland „Tod den Juden!“ Organisiert wurden sie von Islamisten, Nazis und Linksreaktionären, deren antisemitischer Hass gegen Israel sie zusehends zusammenführt. Weltweit häufen sich djihadistische Terroranschläge auf jüdische Einrichtungen, auf Symbole von Religionskritik, Meinungs- und Redefreiheit und auf Menschen, die einfach nur ihr Leben genießen oder feiern wollen.

Doch damit nicht genug. Schon bald nach dem kurzlebigen „Sommermärchen“ von 2015 offenbarte sich im kollektiven Herbeiphantasieren einer angeblichen „Flüchtlingskrise“ eine tief sitzende Menschenfeindlichkeit großer Teile der deutschen Mehrheitsbevölkerung. Kaschiert wird sie mit der Floskel, „wir“ könnten ja schließlich „nicht alle aufnehmen“. Ein rassistischer und gewalttätiger Mob agiert gegen Geflüchtete und wirkliche oder eingebildete MuslimInnen. Die AfD rückt immer weiter nach rechts und nimmt protofaschistische Züge an. Sie verliert deswegen nicht etwa an Zustimmung, sondern treibt die anderen Parteien vor sich her. Das funktioniert, weil auch deren Basis zu nicht geringen Teilen anfällig für derlei “Gedankengut“ ist. Weiterlesen

Digitalisierung – Die Chance für ein besseres Leben ergreifen

Wie die Gewerkschaften in die Offensive kommen können. Und wie sie sich dafür verändern müssen.

Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

Montag, 13. Mai 2019, 18.00 Uhr, Stuttgart
Gewerkschaftshaus, Raum 3+4
Willi-Bleicher-Str. 20, 70174 Stuttgart

Eine Veranstaltung von ver.di Bezirk Stuttgart

Eintritt frei. Anmeldung nicht erforderlich.

Stichworte wie „Industrie 4.0“ und „Digitalisierung der Arbeit“ stehen für eine Dynamik der Produktivkraftentwicklung, die unsere Gesellschaft in den kommenden beiden Jahrzehnten enorm verändern wird. Wir werden mit weniger Arbeit denn je immer größere Mengen stofflichen Reichtums schaffen können. Macht das noch mehr Menschen systemlogisch „überflüssig“, so drohen riesige soziale Verwerfungen.
Doch es bieten sich auch ungeahnte Chancen. Die bisherige gewerkschaftliche Debatte wird allerdings weder der Dimension des Problems noch den neuen Möglichkeiten gerecht. Es gibt keinerlei Konzeption für den zu erwartenden Rückgang an Arbeit und Arbeitsplätzen. Lieber macht man sich vor, dass es „so schlimm schon nicht kommen wird“ und „wir in Deutschland“ schon noch genügend Arbeitsplätze behalten werden. Doch die Spatzen pfeifen von den Dächern, dass die Tage des Exportweltmeisters schon bald gezählt sein könnten. Die Welt, wie wir sie kennen, verändert sich rasend schnell, alte Antworten und Rezepte taugen nichts mehr. Das Modell „Lebensunterhalt durch Erwerbsarbeit“ gerät weltweit in die Krise und diese Entwicklung macht auch um Europa keinen Bogen. Weiterlesen